Wohnen

7 Tipps für Pflanzen im Kinderzimmer

Ein Mädchen gießt ihre Pflanze in ihrem Kinderzimmer.
Kinder können durch eigene Pflanzen lernen, Verantwortung für etwas Lebendes zu übernehmen. Foto: djd/thx
Welche Pflanzen eignen sich für das Kinderzimmer? Unser Kinderzimmerpflanzen-Ratgeber.
Welche Pflanzen eignen sich für das Kinderzimmer? Unser Kinderzimmerpflanzen-Ratgeber.

Zimmerpflanzen sind ein Gewinn für jedes Zimmer – dies gilt gerade auch für Kinderzimmer. Damit sie hier ihr volles Potential ausspielen können, gibt es allerdings auch einiges zu beachten. Kinder verfügen gegenüber Erwachsenen nur über reduzierte Mechanismen zur Reizausblendung, darum ist es umso wichtiger, für sie geschützte Räume zu schaffen, um zur Ruhe zu kommen. Studien belegen, dass Pflanzen wirksam gegen Stress und Unruhe helfen, sie wirken ausgleichend und sogar konzentrationsfördernd – allein durch den Anblick des lebendigen Grüns mit seinen natürlichen Strukturen.

Tipp 1: Pflanzen sind positiv für das Raumklima

Über diese visuell-psychologische Effekte hinaus sorgen Pflanzen durch ihre natürlichen Funktionen raumklimaverbessernd und entgiftend: Ein Standardproblem in fast allen Wohnungen ist zu trockene Raumluft: Insbesondere während der Heizperiode sinkt die Luftfeuchtigkeit oft auf gesundheitsbelastend niedrige Werte.

Häufige Folgen sind ausgetrocknete Schleimhäute sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit und allergische Beschwerden. Pflanzen im Kinderzimmer erhöhen durch ihre Transpiration die Luftfeuchtigkeit und schaffen dadurch ein gesünderes Raumklima. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass Pflanzen an ihrer Blattoberfläche Staub sowie Schadstoffe aus der Raumluft praktisch „herauskämmen“. Damit sorgen sie für eine Verringerung von Schadstoffen in der Luft, wie beispielsweise Weichmachern und Lösungsmitteln aus Kunststoffen, Möbeln und Teppichen. Zudem wirken Zimmerpflanzen durch ihre große und zerteilte Oberflächenstruktur schalldämmend –  besonders für Kinderzimmer ein positiver „Nebeneffekt“.

Tipp 2: Kinder üben Verantwortung zu übernehmen

Aus dem Blickwinkel der kleinen Bewohner spricht aber noch mehr für die Raum-Begrünung: So bieten Pflanzen im Kinderzimmer die Möglichkeit, Natur hautnah zu erleben und erste Erfahrungen zu sammeln, wie es ist, Verantwortung für etwas Lebendiges zu übernehmen. Je nach Alter der Kinder ist dabei allerdings Unterstützung durch die Eltern notwendig, sonst klappt es nicht mit der kleinen Oase.

Schon Kleinkinder werden von Pflanzen magisch angezogen, weshalb in diesem Alter die Pflanzen in allen Räumen der Wohnung entsprechend ausgewählt und gesichert werden müssen. Im Kindergartenalter sind die Kleinen mit Feuereifer beim Eintopfen oder Aussäen dabei und helfen auch gern einmal beim Gießen. Ab etwa 10-12 Jahren können Kinder ihren Zimmergarten in der Regel bereits (weitgehend) selbstständig versorgen.

Tipp 3: Auf duftende Pflanzen verzichten

Entscheidend für den Erfolg der Raum-Begrünung ist die Auswahl der Pflanzen. An oberster Stelle steht dabei die Sicherheit im Kinderzimmer: Viele Zimmerpflanzen sind giftig. Solche Gewächse haben im Kinderzimmer natürlich nichts zu suchen. Auch Pflanzen mit Stacheln bzw. Dornen oder solche, die Allergien auslösen können, scheiden für den Einsatz bei den kleinen Gärtnern aus. Ein weiteres Kriterium ist der Duft: Weil Kinderzimmer nachts zu Schlafzimmern werden, sollten stark duftende Pflanzen vermieden werden.

Zwei kleine Mädchen laufen spielerisch durch ihr Kinderzimmer.
Schnell wachsende Pflanzen im Kinderzimmer motivieren die kleinen Gärtner besonders. Foto: djd/thx

Tipp 4: Pflegeleichte Pflanzen wählen

Kinder meinen es in ihrer Begeisterung bei der Pflanzenpflege vor allem beim Wässern oft „zu gut“, vergessen das Gießen aber auch manchmal – kinderfreundliche Pflanzen verzeihen Pflegefehler und gedeihen auch bei unsteter Pflege gut. Dennoch sollten Eltern unauffällig kontrollieren, dass vor lauter Liebe die Pflanzen nicht totgewässert werden.

Tipp 5: Schnell wachsende Pflanzen motivieren

Um die kindliche Ungeduld nicht über Gebühr zu beanspruchen, sollten vor allem schnell wachsende Pflanzen gewählt werden. Sichtbare Erfolge wie deutliches Wachstum, bunte Blätter oder Blütenbildung machen die kindlichen Gärtner zu Recht stolz und spornen an.

Tipp 6: Kinder ihr eigenes Gemüse ziehen lassen

Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, wenn am Kinderzimmerfenster sogar geerntet werden kann. Hierzu eignen sich essbare Pflanzen wie Kräuter oder kleine Gemüsepflanzen wie Cocktailtomaten. Aber auch das Selbstziehen von Pflanzen aus den Kernen von selbst gegessenem Obst oder Gemüse ist spannend – und vermittelt ganz nebenbei nicht nur ein besseres Naturverständnis sondern auch einen engeren Bezug zu unseren Nahrungsmitteln.

Tipp 7: Kindgerechte Pflanzen auswählen

Für Eltern ist die Entscheidung nicht einfach, welche Pflanzen kindgerecht sind und welche vermieden werden sollten. Schließlich tragen die Blumentöpfe und Infostecker im Handel keine entsprechenden Hinweise. Eine gute Wahl sind beispielsweise folgende Arten:

Grünlilie (Chlorophytum elatum)


Die Grünlilie ist eine der bekanntesten Zimmerpflanzen. Als überaus robust, anspruchslos und schnellwüchsig eignet sie sich wunderbar für das Kinderzimmer. Besonders spannend für Kinder: An Ausläufern bilden sich kleine „Kindpflanzen“ (Ableger), die man leicht großziehen kann. Tipp: Grünlilien lassen sich auch wunderbar in Ampeln aufhängen – außerhalb der Reichweite von noch zu kleinen Fingern.

Ein kleiner Junge gießt eine Pflanze im Kinderzimmer mit einer Gießkanne.
Pflanzen im Kinderzimmer sind wertvoll, da sie die Luft reinigen und Kinder lernen, mit Pflanzen umzugehen. Foto: djd/thx

Hibiskus


Seine opulente Blüten machen den Hibiskus auch im Zimmer zu einem echten Hingucker. Er steht gern hell, direkte Sonne verträgt er jedoch nicht. Im Winter benötigt Hibiskus eine Ruheperiode, in der man ihn kühler stellt und wenig gießt. Gute Pflege belohnt er mit einem schnellen und dichten Wachstum, jährliches Umtopfen sollte darum eingeplant werden.

Zyperngras (Cyperaceae)


Als Sumpfpflanze verzeiht diese äußerst dekorative Pflanze auch „nasse Füße“, nur zu kalkhaltig darf das Gießwasser nicht sein. Beim Standort nimmt Zyperngras alles hin, von praller Sonne bis zu leichtem Schatten, von warmen bis zu tieferen Temperaturen und ist mithin eine absolute Anfängerpflanze.

Osterkaktus (Rhipsalidopsis gaertneri)


Anders als der Name suggeriert hat der Osterkaktus keine gefährlichen Dornen. In der Pflege ist er relativ anspruchslos. Die hübschen Blüten in weiß, rosa oder Rottönen bilden sich allerdings nur, wenn man ihm eine Ruhephase bei kühleren Temperaturen gönnt. Dafür ist die Vermehrung faszinierend, hierzu werden als Stecklinge einfach abgeschnittene Kakteenglieder eingepflanzt.

Pantoffelblume (Calcoelaria-Hybriden)

Bei der Pantoffelblume stehen die witzigen, wie kleine Pantoffeln aussehenden Blüten in Blütenständen gleich zu mehreren zusammen. Für Gärten und Balkone sind sind vor allem einjährige Sorten verbreitet. Darum sollte man entweder darauf vorbereiten, dass die Pflanze nicht ewig leben wird oder eine ausdauernde Sorte wählen. Bei der Pflege ist die Pantoffelblume etwas anspruchsvoller als die anderen genannten Arten, die meisten Blüten produziert sie im Halbschatten.

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