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Trockenbau: Schallschutz in 5 einfachen Schritten

Ein junger Mann spielt E-Gitarre in seinem Wohnzimmer.
Endlich ist wieder Ruhe im Haus: Trockenbaukonstruktionen mit Schallschutz schlucken störende Geräusche. Foto: djd/Knauf Bauprodukte
Ein Mann beklebt ein Profil mit Dichtband.
Um das Übertragen von Schwingungen zu vermeiden, werden die Profile mit Dichtband beklebt. Foto: djd/Knauf Bauprodukte
Ein Mann errichtet ein Ständerwerk für die Trockenbauwände.
Als erstes wird das Ständerwerk für die Trockenbauwände errichtet. Foto: djd/Knauf Bauprodukte

Unebene Wände begradigen oder den Grundriss des Zuhauses ganz nach Bedarf verändern: Trockenbauelemente sind bei vielen Heimwerkern beliebt, da sie einfach zu verarbeiten sind und zahlreiche Möglichkeiten bieten. Im Handumdrehen lassen sich so aus einem Raum zwei separate Zimmer machen. Doch die Gipsplatten können noch mehr: Bei einer entsprechenden Planung und den passenden Materialien lässt sich mit Trockenbau auch der Schallschutz verbessern. Nur fünf Schritte sind dafür notwendig.

Tipp 1: Schallschutz mit Trockenbau

Nicht jede Trockenbauplatte bietet denselben hohen Standard bei der Unterdrückung störender Geräusche. Wichtig ist es daher - etwa in hellhörigen Wohnungen - bei der Auswahl im Baumarkt genau hinzuschauen. Spezielle Systeme verbinden die Möglichkeiten des Trockenbaus mit wirksamem Schallschutz. Das Resultat ist eine Schallreduktion von bis zu drei Dezibel gegenüber Standardplatten.

Zum Vergleich: Um dieselbe Wirkung zu erzielen, müsste bei massiven Wänden die Masse auf einen Schlag verdoppelt werden. Allerdings würden die dickeren Wände auch zu einem merklichen Platzverlust im Raum führen. Im Trockenbau geht das viel leichter und ohne die Wand dicker zu machen: durch den Einsatz einer Platte mit hoher Schallschutzleistung.

Tipp 2: Mit der Dämmung den Schall reduzieren

Als Schale wird im Trockenausbau die Beplankung mit Platten bezeichnet. Der Abstand der Schalen, die Dämmung und die mehrfache Beplankung mindern den Schall. Der Klang, beispielsweise einer Stereoanlage, trifft auf die erste Gipsplattenlage.

Während seines Wegs zur nächsten Plattenlage verliert er Schwingung. Dann kommt die Dämmung, die den Schall weiter abschwächt. Weiterhin ist der Abstand zwischen den Schalen entscheidend. Je weiter die Entfernung, desto weiter ist die Strecke, die der Schall zurücklegen muss.

Und desto mehr verliert sich die Schwingung des Schalls. Bis dieser dann auf die nächsten Platten trifft, gleicht der Geräuschpegel im Raum nebenan einem guten Wohngefühl. Die Trockenbauplatten mit hoher Rohdichte sind somit überall einsetzbar, wo erhöhte Anforderungen an den Schallschutz bestehen. Der Aufbau ist für geübte Heimwerker eine einfache Aufgabe, wenn sie den folgenden fünf Arbeitsschritten folgen.

Ein Mann befestigt eine zugeschnittene Gipsplatte auf einem Ständerwerk.
Die passend zugeschnittenen Gipsplatten werden auf dem Ständerwerk befestigt. Foto: djd/Knauf Bauprodukte
Eine Gipsplatte wird an einer Wand mit Schrauben fixiert.
Die Platten werden mit Schrauben schnell und einfach fixiert. Foto: djd/Knauf Bauprodukte

Trockenbau mit Schallschutz in 5 Schritten

1. Schritt: Ständerwand aufbauen

Sogenannte UW-Profile bilden den Rahmen für die Trockenbauwände. Werden erhöhte Anforderungen an den Schallschutz gestellt, ist es entscheidend, für elastische Übergänge zwischen dem Ständerwerk sowie Wänden, Böden und der Raumdecke zu sorgen. Das schluckt wirksam störenden Lärm. Ein Tipp: Optimal hierfür ist selbstklebendes Dichtungsband, das einfach auf den Rückseiten der Profile befestigt wird.

Die Übertragung von Schallschwingungen wird auf diese Weise wirksam reduziert. In den Rahmen werden dann die sogenannten CW-Profile fixiert - in einem Abstand, der auf die Maße der Trockenbauelemente abgestimmt ist. Bei den 60 Zentimeter breiten Platten beispielsweise sollte der Abstand der mittleren Markierungen 30 Zentimeter betragen.

2. Schritt: Trockenbauelemente fixieren und mit Dämmung versehen

Nun kann die erste Lage der Gipsplatten fixiert werden. Dazu dienen Schnellbauschrauben, mit denen die Elemente am Ständerwerk fixiert werden. Wenn die geplante Wand auf einer Seite vollständig geschlossen ist, kann der Heimwerker die Dämmung einbringen. Geeignet sind Mineralwolle, Steinwolle oder auch bei Bedarf ein spezieller Akustikdämmstoff.

Großaufnahme einer Fuge, die gespachtelt und gefüllt wird.
Alle Fugen müssen gut gespachtelt, komplett gefüllt und anschließend glatt geschliffen werden. Foto: djd/Knauf Bauprodukte
Ein Mann schleift die Fugen in einer Wand
Das Schleifen der Fugen sorgt für die gewünschte ebene Oberfläche. Foto: djd/Knauf Bauprodukte

3. Schritt: Die Trockenbauplatten spachteln

Die Fugen der einzelnen Trockenbauelemente werden nun gespachtelt. Folgt darauf eine zweite Lage Knauf Sonicboard, kann sich der Heimwerker das Schleifen sparen. In jedem Fall aber sollten alle Fugen gut verschlossen sein, überschüssige Spachtelmasse sollte wieder entfernt sein.

4. Schritt: Die zweite Lage der Trockenbauplatten fixieren

Wenn die erste Lage geschlossen und alle Fugen verspachtelt sind, wird zur Verbesserung der Schallschutzes eine zweite Lage mit Gipsplatten befestigt. Anschließend auch hier die Fugen spachteln, danach etwa mit Knauf Uniflott Finish für das gewünschte glatte Finish der Oberflächen sorgen.

5. Schritt: Gipsplatten grundieren und nach Wunsch gestalten

Ist die Oberfläche wirklich glatt und frei von Unebenheiten? Dann kann der Heimwerker mit dem letzten Arbeitsschritt beginnen und eine Grundierung auftragen. Diese ist vor allem bei einer farbigen Gestaltung des Trockenbaus wichtig, damit nicht übermäßig Farbe in die Gipsplatte eindringt.

Die Grundierung nach Anleitung auf der Verpackung trocknen lassen - schließlich kann die Gestaltung ganz nach eigenen Wünschen folgen. Ob farblich gestalten, verputzen oder tapezieren, der Trockenbau mit integriertem Schallschutz bietet alle Möglichkeiten.

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