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Schornsteinsanierung: 3 bewährte Methoden

Viele ältere Gebäude verfügen über gemauerte Schornsteine, diese sehen gut aus doch auch der Zahn der Zeit hinterlässt an ihnen so manche Spur.
Viele ältere Gebäude verfügen über gemauerte Schornsteine, diese sehen gut aus doch auch der Zahn der Zeit hinterlässt an ihnen so manche Spur. Foto: djd/Unsplash

Ein kalter Tag und ein warmes Feuer im Kamin, das wünschen sich viele. Doch mit ein wenig Holz im Kamin und einem einfachen Feuer anzünden ist es noch nicht getan. Auch die Wartung und Pflege des Schornsteins spielt eine wesentliche Rolle dabei, die Lebensdauer des Kamins und allem was dazugehört möglichst lang zu erhalten. Viele ältere Gebäude verfügen über gemauerte Schornsteine, diese sehen gut aus doch auch der Zahn der Zeit hinterlässt an ihnen so manche Spur.

Der Nachteil von gemauerten Schornsteinen: Sie speichern Feuchtigkeit

Feuchtigkeit, die bei der Verbrennung von Holz, aber auch bei Gas und Öl entsteht. Diese Feuchtigkeit setzt sich im Mauerwerk ab und verursacht das, was man allgemeinhin als Versottung bezeichnet. Bei der Versottung bildet sich im Mantelgestein des Kamins ein Gemisch aus Teer, Wasser und Schwefel.

Äußerlich zu erkennen ist dies an unschönen braunen Flecken am Kaminschacht und einem deutlich schlechten Geruch. Je früher man Gegenmaßnahmen ergreift desto schneller lässt sich ein bereits entstandener Schaden aufhalten und beseitigen, aber auch zukünftigen Schäden vorbeugen.

Schornsteinsanierung ist zu empfehlen, um das Haus besser gedämmt zu haben.
Eine Schornsteinsanierung ist besonders bei Altbauten zu empfehlen, um das Haus besser gedämmt zu haben. Foto: djd/thx

Unsere Tipps zur Schornsteinsanierung

Nehmen Sie eine Versottung bzw. Beschädigung Ihres Schornsteins immer ernst, denn unbeachtet kann dies zu einem erheblichen Einbruch der Heizleistung, oder im schlimmsten Fall sogar zu einem Schornsteinbrand führen. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Fachmann beraten, er kann einen Schaden besser erkennen, einschätzen und anhand der Baumaterialien einen passenden Vorschlag zur Schornsteinsanierung machen.

3 Methoden der Schornsteinsanierung

Um einer bevorstehenden oder bereits voranschreitenden Versottung entgegenzuwirken, gibt es drei gängige Methoden, die jedoch unbedingt von einem Spezialisten auszuführen sind.

Methode 1: Einbau eines Zugreglers

Ist eine Methode, die mit geringem Einsatz und wenig Bauaufwand für eine bessere Belüftung des Schornsteins sorgt. Der nachträgliche Einbau eines sogenannten Zugreglers. Diesen nennt man auch Nebenluftvorrichtung. Mit ihm lässt sich die Belüftung des Schornsteins verbessern, was dazu führt, dass sich weniger Feuchtigkeit im Mauerwerk absetzen kann.

Methode 2: Einsatz von Edelstahlrohren

Bei der zweiten Methode setzt ein Fachmann nachträglich Edelstahlrohre in den bereits vorhandenen Schornstein ein. Edelstahl rostet nicht und im Schornstein selbst soll damit eine Verkleinerung des Durchmessers bewirkt werden. Das wiederum soll verhindern, dass der Schornstein weiterhin Feuchtigkeit innerhalb des Mauerwerks aufnimmt und gleichzeitig die Zugwirkung im Schornstein erhöhen.

Methode 3: Zusätzliche Dämmung

Eine gute Isolierung ist, wie auch bei der Dachdämmung, das A und O. Deshalb ist die zusätzliche Dämmung des Schornsteins von außen ein wichtiger Baustein dafür, dass der Schornstein nicht so schnell auskühlt und somit keine feuchten Stellen entstehen können.

Aufgrund der hohen Aufnahme von Feuchtigkeit bestehen moderne Schornsteine inzwischen oftmals komplett aus Edelstahl, so wird das Risiko einer Versottung möglichst von vornherein vermieden. Das mag im ersten Moment eher wenig dekorativ erscheinen, es gibt hierfür jedoch auch attraktive Verkleidungen, die optisch einem gemauerten Schornstein sehr nahe kommen. Oder man mauert den Edelstahlschornstein auf herkömmliche Weise von außen ein.

Nachrüsten und Anpassen des Schornsteins

Im Laufe eines Lebens kann es schon einmal sein, dass der ursprünglich geplante Platz eines Wohnhauses nicht mehr ausreicht und man sich zu einem Dachausbau oder – umbau entschließt. In diesem Fall sollte man natürlich auch darauf achten, dass der vorhandene Schornstein auch nach dem Umbau noch zum Dach passt. Beziehungsweise wenn man zuvor noch keinen Schornstein besaß, dann besteht hier auch die Möglichkeit nachträglich einen fachmännisch in das Gebäude einzuziehen. Bei einer sogenannten Schornsteinverlängerung gibt es mehrere Möglichkeiten, wie diese erfolgen kann. Das wäre zum einen das klassische Einmauern mit Mauersteinen oder alternativ dazu die Verwendung von Schiefer- oder Kunststoffplatten.

Dies macht allerdings eine Unterkonstruktion mithilfe einer Holzvertäfelung und der abschließenden Dacheindeckung notwendig. Zu guter Letzt besteht außerdem die Möglichkeit auch hier die Verlängerung mithilfe von Edelstahl-  oder Aluminiumrohren vorzunehmen. Eine zusätzliche, aufwendige Bedeckung ist hier nicht zwingend notwendig, kann aber wenn man das aus optischen Gründen in Erwägung zieht, durchaus angebracht werden. Vorteil dieser Konstruktion ist die lange Lebensdauer. Zudem kann das Aufsaugen von Feuchtigkeit somit komplett umgangen werden. Teilweise ist diese Tätigkeit auch in Eigenleistung möglich.

Schornsteinsanierung kann ein Heimwerker gut im Sommer selber machen.
Geübte Heimwerker können eine Schornsteinsanierung mit etwas Vorbereitung selber durchführen. Foto: djd/thx
Aufgrund der hohen Aufnahme von Feuchtigkeit bestehen moderne Schornsteine inzwischen oftmals komplett aus Edelstahl
Aufgrund der hohen Aufnahme von Feuchtigkeit bestehen moderne Schornsteine inzwischen komplett aus Edelstahl, so wird das Risiko einer Versottung vermieden. Foto: djd/Unsplash

Unsachgemäße Abdichtungsarbeiten

Ganz gleich ob bei einer Schornsteinverlängerung oder bei der Instandsetzung eines vorhandenen Schornsteins, ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Heizungsanlage und des Schornsteins bildet vor allem auch eine professionelle und sachgemäße Abdichtung.

So kann verhindert werden, dass Dämm-Material im gesamten Dachbereich beispielsweise durch eindringendes Regenwasser nachhaltig geschädigt wird. Auch ist es hier besonders wichtig, dass egal, welches Verfahren genutzt wird, alles optimal und wasserdicht geschützt wird. Eine wasserdichte Verkleidung ist unerlässlich.

Alternative zum Schornstein

Als Alternative zum herkömmlichen Schornstein kann man bei einem Gebäude, das bisher über keinen Schornstein verfügt auch über das Einsetzen einer Abgasleitung nachdenken. Diese wird dann an der Außenwand abgeführt und macht so einen kostenaufwendigeren, nachträglichen Einbau eines Schornsteins umgänglich. Der nachträgliche Einbau eines Schornsteins bringt zudem erhebliche bauliche Maßnahmen mit sich. Auch hier ist es ratsam einen Fachmann um eine ausführliche Beratung zu bitten.

Aktuelle Brandschutzvorschriften beachten

Bei der Schornsteinsanierung gibt es wichtige Richtlinien zu beachten, über dessen aktuellen Stand am besten ein Fachmann Auskunft geben kann. So gelten hier unter anderem auch bestimmte Brandschutzvorschriften, die man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen sollte!

Unsere Empehlung: Frühzeit die Schornsteinsanierung durchführen

Eine Schornsteinsanierung kann bereits mit kleinen Mitteln große Wirkung erzielen. Der Schornstein ist, sofern er schadhafte Stellen aufweist, ein Risiko für das gesamte Wohnhaus bzw. das sich dort befindliche Dämmaterial des Dachs. Neben Feuchtigkeit kann sich langfristig auch Schimmel bilden, der ein weiteres Gesundheitsrisiko darstellen würde. Eine frühzeitige Schornsteinsanierung sollte daher in Betracht gezogen werden, auch um die Kosten möglichst gering zu halten. Denn je mehr Schaden sich entwickelt, desto höher sind folglich die Sanierungskosten.

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