Tipp 4: Wandgestaltung mit Farben und Öko-Tipps
Die einfachste Art der Wandgestaltung ist das Streichen. Mit der Malerwalze lassen sich alle gängigen Farben und sogar Putze auf die Wand bringen. Entscheidend ist die Deckkraft – bei guten Farben ist sie durch Kennzahlen (1= hohe Deckkraft bis 4= geringere Deckkraft) auf dem Gebinde angegeben. Entspricht die gewählte Farbe der Europäischen Norm EN 13300, bedeutet das schon eine gewisse Qualitätssicherheit.
1. Die wichtigsten Wandfarben
Dispersionsfarben aus den Baumärkten sind ideal zum Verstreichen auf den saugfähigen Raufaser-Bahnen. Es handelt sich um Emulsionen aus Farbpigmenten, Binde- und Lösemitteln sowie Zusatzstoffen, die sehr fein in Wasser verteilt sind. Bei den üblichen Dispersionen werden Kunstharze als Bindemittel eingesetzt. Wer kein Risiko beim Mischen eingehen will, greift zu fertig gemischten Trendfarben. Interaktive Farbdesigner helfen bei der Auswahl, Planung und Gestaltung. Bei Naturdispersionsfarben kommt Lein- oder Rizinusöl als Bindemittel zum Zuge. Naturdispersionen vergilben zwar schneller, laden sich aber statisch nicht so stark auf wie die Kunstharzfarben.
Bei den Leimfarben ist der Name Programm: Leim ist das Bindemittel und Wasser das Lösemittel. Die Farben bekommt man fertig angemischt oder als Pulver zum Selbermischen. Achtung: Leimfarben bleiben auch nach dem Trocknen wasserlöslich, und daher nur für den Innenbereich geeignet. Vorteil: Leimfarben nehmen Feuchtigkeit auf und sorgen so z.B. in Küche und Bad für ausgeglichene Luftfeuchtigkeit.
Ebenfalls ökologisch sinnvoll und raumklimafreundlich sind Kalkfarben. Deren hohe Alkalität (wirkt wie eine starke Lauge) sorgt dafür, dass kein Schimmelpilz es wagt, sich auf der Wand nieder zu lassen. Früher nur in Weiß erhältlich, gibt es Kalkfarben heute in allen gängigen Farbtönen. Die Farben eigenen sich ideal für nachhaltige Schönheitsreparaturen.
Ökobewußte Renovierer stehen auch auf Lehmfarben und –putze: Lehm gilt als umweltfreundlichster Baustoff. Er ist diffusionsoffen, das heiß er kann enorme Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen, und er bindet sogar Schadstoffe aus der Raumluft. Lehmfarbe wird als weißes oder farbiges Pulver verkauft, die nur noch mit Pigmenten eingefärbt werden.
2. Spritzen statt Streichen
Schnell, sauber und gleichmäßig kommen Dispersionsfarben an die Wand, wenn sie mit einer speziellen Spritzpistole verarbeitet werden. Die spezielle Düsentechnik sorgt dafür, dass fast nichts danebengeht, Ecken und Kanten gehen besonders leicht und ohne Pinsel von der Hand.
3. Dekorativer Streichputz von der Rolle
Kelle und Glätter können heute im Keller bleiben. Denn mineralische Rollputze kommen so einfach wie eine Dispersionsfarbe an die Wand: sie sind bereits gebrauchsfertig angerührt und müssen nur noch mit leicht dosierbaren Pigmenten den Wunschton bekommen. Danach werden Streichputze direkt mit der Malerrolle auf die Wand aufgetragen. Fest sitzende Tapeten können an der Wand bleiben und werden einfach überputzt. Wichtig: Als Grundierung kommt ein Sperrgrund zum Einsatz, der ein Durchschlagen von alten Pigmenten aus dem Untergrund auf die Putzoberfläche verhindert.
4. Tropf-Schutz: Richtig abkleben und abdecken
Vorher schon an nachher denken: Eine sorgfältige Vorbereitung der Renovierung hilft, nervige Reinigungsarbeiten zu vermeiden. Das richtige Abkleben beginnt ab Oberkante Fußleiste. Ist die zum Tapezieren abgenommen, klebt das Malerkrepp etwa 5 cm hoch an den Wänden. Im Baumarkt findet man inzwischen eine Kombination aus Kreppband zum Kleben und anhängiger Folie zum Abdecken. Fenster- und Türrahmen sind mit einfachem breitem Kreppband am besten geschützt. Wer seinen kostbaren Holzboden auch vor mechanischen Schäden schützen möchte, ist mit einem Malerabdeckvlies gut bedient: Das besteht aus einer unterseitigen, dicken Filzschicht und einer oben aufkaschierten PE-Folie.