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Richtig tapezieren und diese 5 Fehler vermeiden

Mit unseren Tipps und einer guten Vorbereitung lassen sich typische Tapezierfehler vermeiden. Foto: djd/thx
Mit unseren Tipps und einer guten Vorbereitung lassen sich typische Tapezierfehler vermeiden. Foto: djd/thx

Einfarbig gestrichene Raufaser, trendiger Streifenlook oder großformatige Ornamente: Tapeten verleihen mit ihrer Designvielfalt jedem Raum im Handumdrehen eine neue Wirkung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand erhalten die eigenen vier Wände eine frische Optik - so denken viele Heimwerker und machen sich gutgelaunt an die Arbeit.

Die Ernüchterung folgt bisweilen schnell, wenn etwa die Tapete partout nicht kleben will, wenn sich die Nähte immer wieder öffnen oder wenn der neue Wandschmuck hässliche Blasen wirft. Viele dieser Fehler lassen sich mit der richtigen Arbeitsweise vermeiden. Wir geben Tipps, die bei den fünf häufigsten Tapezierproblemen helfen.

Gut vorbereiten und richtig tapezieren

Zunächst einmal kommt es auf eine gute Planung und Vorbereitung an, um Wände richtig zu tapezieren. Die vorhandenen Tapeten müssen als erstes entfernt werden. Wichtig ist auch, dass Sie für einen glatten und sauberen Untergrund sorgen. Wo nötig, mit Spachtelmasse ausgleichen.

Wie viele Tapetenrollen brauche ich denn? Diese Frage stellt sich fast jeder Heimwerker, wenn er im Baumarkt vor den Regalen steht. Damit man weder zu viel noch zu wenig Material einkauft, gibt es einen einfachen Tipp: Die Wände ausmessen und den jeweiligen Tapetenbedarf vorab errechnen.

Für das eigentliche Tapezieren gilt: Geduld zahlt sich aus. Kleister braucht seine Zeit, um einwirken zu können, Tapeten weisen eine jeweils individuelle Einweichzeit auf. Dies sollte man einplanen, damit alle Bahnen sauber kleben. Viele typische Tapezierfehler lassen sich zudem durch sorgfältiges Arbeiten vermeiden. Hier fünf typische Probleme:

Tapetenwechsel gefällig? EIne gute Vorbereitung ist dafür das A und O. Foto: djd/thx
Tapetenwechsel gefällig? EIne gute Vorbereitung ist dafür das A und O. Foto: djd/thx

Problem Nr. 1: Tapete wirft Blasen

Da freut man sich auf die neue Blumentapete - und dann überrascht die Wand mit vielen kleinen Bläschen. Dieses Problem lässt sich durch eine ausreichende Einwirkzeit des Kleisters oft vermeiden. Ebenfalls wichtig: Den Kleister gleichmäßig sowohl auf die Wand als auch auf die Tapete auftragen - und dabei sparsam vorgehen.

Kommt es erst nach dem Trocknen zu vereinzelten Blasen, gibt es einen Trick: Vorsichtig mit dem Teppichmesser kreuzweise einschneiden, die Enden aufklappen, etwas Kleister auftragen und nochmals glatt reiben.

Problem Nr. 2: Tapete zeigt Falten

Dieses Problem ist selbstgemacht. Wenn Sie der Tapete nicht genug Einweichzeit gönnen (wie lange, ist auf der Packung angegeben), kann sie an der Wand "nachwachsen" und sich ausdehnen - bisweilen um bis zu einem Zentimeter. Dadurch entstehen unschöne Falten.

Die schlechte Nachricht: Nach dem Abtrocknen können Sie die Falten nicht mehr entfernen. Die gute Nachricht: Wenn Sie künftig die Weichzeiten laut Anleitung einhalten, sollte es erst gar nicht zu dem Faltenwurf kommen.

Problem Nr. 3: Nähte öffnen sich

Bei Dekortapeten setzen sich großformatige Muster von einer Bahn zur nächsten fort - eigentlich. Nicht wirklich professionell wirkt die Wand, wenn sich Nähte nach dem Trocknen wieder öffnen und sichtbare Spalten bilden. Der Grund dafür: Die Tapete ist zu schnell getrocknet. Denn um diese Spannungsnähte zu vermeiden, muss der Kleister in jedem Fall vor der Tapete eintrocknen.

Damit sich keine Nähte bilden, sollten Sie auf das passende Raumklima achten: Zugluft ist absolut tabu, auch überhitzte Räume sollten Sie vermeiden. Mitunter ist auch ein stark saugender Untergrund verantwortlich für das Problem - dann hilft nur ein stärkerer Kleisterauftrag.

Die Problemzonen beim Tapezieren sind Steckdosen und Lichtschalter - ein einfacher Trick schafft hier Abhilfe.
Die Problemzonen beim Tapezieren sind Steckdosen und Lichtschalter - ein einfacher Trick schafft hier Abhilfe. Foto: djd/Unsplash

Problem Nr. 4: Rund um Schalter und Steckdosen tapezieren

Schief zugeschnittene Tapeten rund um Schalter und Steckdosen? Das macht die beste Heimwerker-Arbeit optisch zunichte. Um diese "Problemzonen" gekonnt zu tapezieren, hilft ein ebenso altbekannter wie simpler Trick. Dazu die Sicherungen rausdrehen, Blenden der Schalter und Steckdosen entfernen und die gesamte Bahn wie gewohnt an der Wand anbringen. Wenn der Kleister getrocknet ist, können Sie an dieser Stelle die Tapete kreuzweise einschneiden. Entfernen Sie die Tapete soweit wie für die Elektroinstallation notwendig.

Aber Vorsicht: Dabei mit Bedacht vorgehen und sparsam schneiden - damit die Öffnung anschließend nicht mehr sichtbar ist. Passt alles, können Sie die Blenden von Schaltern und Steckdosen wieder festschrauben.

Problem Nr. 5: Flecken in der Tapete

Sichtbare Flecken auf einem zarten floralen Muster oder einer sonst blütenweißen Tapete können verschiedene Ursachen haben: zum Beispiel einen schmutzigen Untergrund, Rostflecken oder einen alten Farbauftrag. Davor schützen nur eine gründliche Vorbereitung und Reinigung des Untergrundes - etwa indem Sie vor dem Tapezieren eine flüssige Makulatur (eine Mischung aus Kleister und Füllstoff) auftragen.

Checkliste, um richtig zu tapezieren:

Hier noch eine praktische Checkliste, damit Sie bei der Vorbereitung nichts vergessen:

  • einen Tapeziertisch (gibt es auch leihweise in vielen Baumärkten)
  • eine Trittleiter
  • einen Eimer zum Mischen des Kleisters
  • einen Quast zum Auftragen
  • eine Wasserwaage
  • Zollstock und Bleistift
  • Tapeziermesser und Schere
  • eine Andrückwalze und eine weiche, fusselfreie Bürste - beides dient zum Anbringen und Glattstreichen der Tapete
  • einen Nahtroller, um Ränder nachzuarbeiten
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