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Optimale Luftfeuchtigkeit: 3 Tipps für ein gutes Klima

Eine nachträgliche Dämmung von Altbauten ist der einzige Weg, um dauerhaft weniger Energiekosten und mehr Wohnqualität herzustellen. Foto: djd/puren

Soll ich mein Haus dämmen oder hole ich mir damit Probleme etwa bezüglich der optimalen Luftfeuchtigkeit ins Haus? Beim Thema Wärmedämmung werden Hausbesitzer und Bauherren durch Vorurteile und Halbwahrheiten verunsichert.

Tatsache ist aber, dass eine rundum gute Dämmung mit Qualitätsmaterialien der einzig sichere Weg ist, um den Heizenergieverbrauch zu senken und zugleich die Behaglichkeit für die Bewohner zu verbessern. Hier finden Sie Tipps, wie Sie mit einer Hochleistungsdämmung die optimale Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause sicherstellen können.

Tipp 1: Luftdichtigkeit und Luftfeuchtigkeit unterscheiden

Ein typisches Vorurteil besagt, dass Wände nicht mehr atmen könnten, wenn man sie zum Beispiel mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) versieht. In der Folge könnte dann in den Räumen zu hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, da sie nicht durch die Wände diffundieren und abgeleitet werden kann.

Schaut man genau hin, werden hier zwei verschiedene Themen gemischt: Luftdichtigkeit und optimale Luftfeuchtigkeit. Dass Wände "atmen" müssten, also nicht luftdicht sein sollten, geht auf einen Irrtum des ansonsten renommierten Physikers Max Pettenkofer aus dem 19. Jahrhundert zurück. Bereits 1928 wies der Physiker Erwin Raisch nach, dass massive Wände definitiv luftdicht sind. Das heißt, dass also über die Wand kein Luftaustausch stattfindet - egal, ob sie gedämmt ist oder nicht.

Um im Rahmen einer energetischen Sanierung Wohnbehaglichkeit und eine optimale Luftfeuchtigkeit im Haus sicherzustellen, muss auf eine fachgerechte Dämmung und Maßnahmen zum richtigen Lüften geachtet werden. Foto: djd/puren

Tipp 2: Die optimale Luftfeuchtigkeit durch Lüften sicherstellen

Das Thema der Luftfeuchte in Gebäuden lässt sich nicht über die Wand lösen. Egal ob ein Haus gedämmt ist oder nicht: Der Luftaustausch, der nötig ist, um sowohl einen gesunden Sauerstoffgehalt als auch eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erhalten, muss in jedem Fall durch eine planmäßige Wohnraumbelüftung sichergestellt werden.

Das kann durch regelmäßiges Öffnen der Fenster oder auch durch Lüftungsanlagen erreicht werden. Gute Luft ohne zusätzliches Lüften gibt es bestenfalls in einem Haus, dessen Fenster und Türen so undicht sind, dass im Sinne des Wortes der Wind durch die Ritzen pfeift. Eine optimale Luftfeuchtigkeit könnte man in einem solchen Gebäude vielleicht erreichen - einen halbwegs modernen Energiestandard oder Wohnkomfort allerdings auf keinen Fall.

Egal, ob ein Haus gedämmt ist oder nicht: Für eine optimale Luftfeuchtigkeit und Luftqualität ist regelmäßiges und planvolles Lüften der Räume unerlässlich. Foto: djd/puren

Tipp 3: Schimmel vermeiden

Wenn es in einem Haus zur Bildung von Schimmel kommt, dann wird dafür häufig auch die Wärmedämmung verantwortlich gemacht. Stattdessen senkt sie die Schimmelgefahr erheblich. Denn Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert vor allem dort, wo es kalt ist - zum Beispiel an den Außenwänden eines ungedämmten Hauses.

Da eine Dämmung die Innentemperatur der Wände erhöht, sinkt der Tauwasser-Niederschlag, und die Bildung von Feuchtigkeit als Grundlage für das Schimmelwachstum wird deutlich verringert. Kommt es dennoch zu Schimmel, dann gibt es meist konkrete Gründe: Ist die Wärmedämmung nicht fachgerecht und lückenlos ausgeführt, können Wärmebrücken entstehen.

An diesen Wärmebrücken gelangt nicht nur Heizwärme nach draußen, sondern auch Kälte nach drinnen. Es entstehen trotz Dämmung kalte Stellen am Mauerwerk, an denen sich Tauwasser niederschlagen kann.

Ein weiterer Grund für die Schimmelbildung ist zu seltenes Lüften. Durch Kochen, Duschen und Waschen, aber auch durch die natürliche Transpiration von Menschen und Haustieren gelangen täglich mehrere Liter Wasserdampf in die Luft und lassen die Luftfeuchtigkeit schnell über den optimalen Bereich ansteigen.

Wird diese Luftfeuchtigkeit nicht oft und gründlich genug abgeführt, dann kann es auch in gedämmten Häusern zu Kondenswasser und Schimmelwachstum kommen.

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