Renovieren

Fassade streichen: 5 Tests zur Vorbereitung

Damit der neue Anstrich auch halten kann, gilt es abzuklären, wo sich Schwachstellen in der Fassade befinden.
Damit der neue Anstrich auch halten kann, gilt es abzuklären, wo sich Schwachstellen in der Fassade befinden. Foto: djd/Unsplash

Mit der Zeit verliert eine Fassade an Glanz und mit den Jahren wird das Mauerwerk von Umwelteinflüssen in Mitleidenschaft gezogen. Wer in einem Eigenheim zu Hause ist, der denkt mitunter daran, seine Fassade neu zu streichen und dem Haus damit eine ganz neue und vor allem wetterbeständige Hülle zu verschaffen. Bevor es allerdings losgehen kann, sind einige Vorkehrungen zu treffen, damit die Fassadenfarbe auch lang hält

1. Schritt: Vorbereitungen, um die Fassade zu streichen

Bevor man mit dem Anstrich beginnen kann, muss man sich zunächst einmal einen Gesamteindruck über die alte Fassade verschaffen. Damit der neue Anstrich auch halten kann, gilt es mit 5 kleinen Tests abzuklären, wo sich eventuelle Schwachstellen in der Fassade befinden und ob eventuell vor dem Anstrich noch eine Grundierung aufgetragen werden muss.

Befinden sich Moos und andere Reste von Pflanzen an der Fassade müssen diese zunächst mit einer Bürste entfernt werden.
Befinden sich Moos und andere Reste von Pflanzen an der Fassade müssen diese zunächst mit einer Bürste entfernt werden. Foto: djd/Unsplash

Test 1: Der Sichttest

Wie der Name schon sagt, wird beim Sichttest die gesamte Fassade in Augenschein genommen, um zu prüfen, ob Stellen auffallen, bei denen sich zum Beispiel die Farbe ablöst, sich Moos gebildet hat, Verfärbungen zutage treten oder Schmutz vorhanden ist. Befinden sich Moos und andere Reste von Pflanzen an der Fassade müssen diese zunächst mit einer Bürste entfernt werden. Eventuell vorhandener Schmutz lässt sich am besten mit einem Hochdruckreiniger beseitigen.

Test 2: Der Wischtest

Beim Wischtest wird durch einfaches Wischen mit der Handfläche an der Fassade festgestellt, ob die Fassade vorher abgewaschen und grundiert werden muss. Lässt sich an der Handfläche beim Darüberwischen Abrieb oder weißer Staub verzeichnen, wäre eine eben solche Vorbehandlung notwendig.

Test 3: Der Kratztest

Den Kratztest kann man mit ganz einfachen Utensilien durchführen. Ein Nagel eignet sich beispielsweise gut dazu. Hiermit kratzt kann einfach über den Putz. An den Stellen, wo sich der alte Putz vom Mauerwerk löst, ist es ratsam, diesen gut zu entfernen. Das heißt überall dort wo der Putz lose ist muss er für einige Millimeter runter. Danach wird an den betroffenen Stellen erneut Putz aufgetragen.

Diesen Vorgang nennt man auch Beiputzen. Nicht vergessen, der Putz sollte unbedingt gut abtrocknen. Ist das geschafft, besteht keine Gefahr mehr, dass der Putz sich nach dem Neuanstrich löst und die ganze Mühe umsonst war.

Ein Probeanstrich mit der Grundierung gibt Aufschluss darüber, ob man das richtige Mischungsverhältnis erreicht hat.
Ein Probeanstrich mit der Grundierung gibt Aufschluss darüber, ob man das richtige Mischungsverhältnis erreicht hat. Foto: djd/Unsplash

Test 4: Der Saugfähigkeitstest

Damit der Anstrich schön gleichmäßig werden kann und keine hässlichen Ränder oder Übergänge zurückbleiben, kann man diesen kleinen Test durchführen. Hierzu muss man lediglich etwas Wasser auf die Fassade spritzen. Wenn die Fassade das Wasser gleich aufnimmt, dann ist eine Grundierung vor dem eigentlichen Anstrich notwendig.

Ein Probeanstrich mit der Grundierung gibt Aufschluss darüber, ob man das richtige Mischungsverhältnis erreicht hat. Zieht die Grundierung gut ein ist es optimal, trocknet sie hingegen und hinterlässt eine glänzende Oberfläche, sollte man sie etwas verdünnen. Man sollte jedoch maximal ein Mischverhältnis von 1:1 mit Wasser wählen.

Test 5: Der Klopftest

Um eventuelle Hohlräume hinter der Putzschicht ausfindig zu machen, eignet sich der Klopftest. Hierzu genügt ein Hammer für das Abklopfen.

Kleinere Risse lassen sich mit Reparaturmörtel oder Acryl ausbessern.
Kleinere Risse lassen sich mit Reparaturmörtel oder Acryl verschließen. Bei größeren Stellen ist es empfehlenswert, mit dem Originalputz des Hauses an die Sache heranzugehen. Foto: djd/Unsplash

2. Schritt: Reinigen und reparieren der Fassade

Sind die Tests durchgeführt, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Dafür muss das Haus noch etwas präpariert werden, damit Fenster, Türen, Wintergarten, Fensterbänke usw. den Arbeitseinsatz unbeschadet überstehen. Hierzu reicht eine ausreichend feste Folie zur Abdeckung dieser.

Danach beginnt man am besten damit das Haus mit Wasser zu reinigen. Wer keinen Hochdruckreiniger besitzt, kann, wenn auch etwas mühsamer, mit einer passenden Bürste vorgehen. Dieser Vorgang garantiert, dass der Untergrund auch staubfrei und für die späteren Arbeiten optimal vorbereitet ist.

Kleinere Risse lassen sich mit Reparaturmörtel oder Acryl ausbessern bzw. verschließen. Bei größeren schadhaften Stellen ist es empfehlenswert, mit dem Originalputz des Hauses an die Sache heranzugehen.

3. Schritt: Die Trocknungszeit einhalten

Bei mineralischem Putz kann dies zwischen vier und sechs Wochen in Anspruch nehmen. Andere Putze auf Basis von Kunstharz oder auch Dispersionsputze sollten für einen Zeitraum von mindestens einer Woche aushärten.

Mit der Rolle lässt es sich besser nass-in-nass streichen, was bei größeren Flächen effektiv ist und man vermeidet ungleichmäßige Übergänge und unansehnliche Farbunterschiede.
Mit der Rolle lässt es sich besser nass-in-nass streichen, was bei größeren Flächen effektiv ist und man vermeidet ungleichmäßige Übergänge und unansehnliche Farbunterschiede. Foto: shutterstock.com

4. Schritt: Die Fassade streichen

Nach Abschluss der mühsamen und oft etwas zeitintensiveren Vorarbeiten kann nun endlich die Farbe auf die Fassade aufgetragen werden. Beim Auftragen der Fassadenfarbe sollte man einen Voranstrich und einen Anstrich zum Abschluss einplanen. Auch die Farbauswahl sollte gut überlegt sein, damit die Außenwirkung des Hauses sich in das harmonische Gesamtbild der Nachbarschaft fügt.

Der Voranstrich erfolgt oft in verdünnter Form. Das heißt, die Farbe kann mit 10 bis 15 % Wasser vermischt werden. Das Verhältnis Farbe zu Wasser kann jedoch von Produkt zu Produkt variieren, daher die Produktinformationen beachten und gegebenenfalls beim Fachmann nachfragen.

Wenn man zudem mehr als eine Fassadenfarbe aufbringen möchte, sollte der Voranstrich trotzdem alle Bereiche der Fassade einschließen, so ergibt der finale Anstrich eine einheitliche und gleichmäßig geschützte Oberfläche.

Beim Anrühren der Farbe unbedingt darauf achten einen Quirl oder Rührstab zu verwenden und die Farbe gut durchzumischen. So wird der Farbauftrag gleichmäßig und die Konsistenz der Farbe ist überall ähnlich. Am besten eignet sich eine Rolle für den Auftrag der Fassadenfarbe. Einen Pinsel hingegen sollte man nur für Ecken und Kanten nutzen.

Mit der Rolle wird der Farbauftrag möglichst gleichmäßig und nicht zu dick. Das verhindert wiederum, dass Stellen mit zu dicker Farbe später Risse bekommen und erneut abbröckeln. Gerade bei Oberflächen mit ungleichmäßiger bzw. rauer Struktur wird der Auftrag mit dem Pinsel eher unvorteilhaft.

Mit der Rolle lässt es sich zudem besser nass-in-nass streichen, was besonders bei größeren Flächen effektiv ist. So vermeidet man ungleichmäßige Übergänge und unansehnliche Farbunterschiede.

5. Schritt: Der Schlussanstrich auf der Fassade

Zum Abschluss sollte ein finaler Farbauftrag in ebenfalls verdünnter Form aufgebracht werden. Ähnlich wie beim Voranstrich - hierbei sollte jedoch die Farbe maximal mit etwa 5 % Wasseranteil vermischt werden. Eine gewissenhafte Vorarbeit und die Einhaltung der Trocknungszeiten sind ein wichtiger Bestandteil der gesamten Arbeit. Nur so kann auch garantiert werden, dass die neue Fassade möglichst lang hält und die Farben optimal zur Geltung kommen.

drucken