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Mineralfarben: 4 Tipps für gute Luft

Kalk- und Silikatfarben gibt es heute verarbeitungsfertig, sodass auch Heimwerker damit umgehen können. Foto: djd/Sto/natureplus
Kalk- und Silikatfarben gibt es heute verarbeitungsfertig, sodass auch Heimwerker damit umgehen können. Foto: djd/Sto/natureplus

Der Siegeszug von Raufaser und Acrylfarben hat traditionelle Mineralfarben lange Zeit fast in Vergessenheit geraten lassen. Fast nur noch in Nischenbereichen wie dem Denkmalschutz waren die natürlichen Colorierungen zu finden. Raufaser und Acrylfarben erschienen über lange Zeit die einfachste und schnellste Möglichkeit für die Wandgestaltung.

Schaut man genau hin, stimmt das aber gar nicht. Denn diese Art der Wandgestaltung verlangt zunächst einen Glattputz, darüber wird dann die Raufaser geklebt, und erst dann erfolgt der Anstrich. Im Grunde genommen ist diese Art der Wandverkleidung also aufwändig.

1. Bessere Raumluft mit Mineralfarben

Mineralische Farben haben weitaus weniger chemische Zusätze als Acrylfarben und belasten die Raumluft daher deutlich geringer mit Schadstoffemissionen. Der größte Vorteil ist aber, dass Kalk- und Silikatfarben diffusionsoffen, also wasserdampfdurchlässig sind und zusammen mit ebenfalls diffusionsoffenen Putzen ausgleichend auf die Luftfeuchtigkeit im Raum wirken können. Silikatfarben bieten zudem einen sehr hohen Schimmelschutz. Acrylfarben dagegen sperren die Wand ab und lassen Wasserdampf nicht passieren.

Mineralfarben passen zu den Ansprüchen an eine moderne, schadstoffarme häusliche Umgebung. Foto: djd/Keimfarben/natureplus
Mineralfarben passen zu den Ansprüchen an eine moderne, schadstoffarme häusliche Umgebung. Foto: djd/Keimfarben/natureplus

2. Wohnliche Optik mit Mineralfarben

Zum liegen die Gründe für die Renaissance der Mineralfarben in dem steigenden Bewusstsein der Verbraucher für ein gesundes Lebensumfeld. Zum anderen schätzen viele die Optik einer Wandgestaltung mit Mineralfarben. Die Struktur der Wand bleibt sichtbar erhalten, und durch Einfärbung mit natürlichen Pigmenten lassen sich tolle natürliche Farbeffekte erzielen.

3. Einfacher Wandaufbau mit Mineralfarben

Die Farben, die es auf Silikat- oder Kalkbasis gibt, werden direkt auf einen Kalk- oder Lehmputz oder andere Untergründe aufgetragen. Sie müssen nicht als Glattputz, sondern auch bewusst als lebendiger Rauputz ausgeführt sein.

Das aufwändige Herstellen einer glatten Wandoberfläche und das Tapezieren kann man sich also schon mal sparen. Wenn bereits Tapeten an der Wand sind, müssen diese zuvor gründlich entfernt werden. Wer sich bei der Verarbeitung unsicher ist, sollte einfach im Fachhandel nachfragen. Der gibt Auskunft und weiß, welche Untergründe sich für welche Mineralfarbe eignen.

Der Anstrich selbst kann je nach gewählter Farbe mit Pinsel, Rolle, Bürste oder durch Spritzen erfolgen - auch hier gibt der Fachhandel Auskunft. Kalk- und Silikatfarben gibt es heute bereits fertig gemischt, was das Anrühren und die Verarbeitung einfacher macht. Wie bei jedem anderen Anstrich auch, sollten Boden, Fenster und so weiter gut abgedeckt und abgeklebt werden.

4. Handschuhe und Schutzbrille bei der Verarbeitung tragen

Silikatfarben sind ätzend, solange sie nass sind. Bei der Verarbeitung sind daher als Schutzmaßnahme Handschuhe und eine Schutzbrille zu tragen. Sie sollten zudem nass in nass verarbeitet werden. Kalkfarben sind unproblematisch und einfach zu verarbeiten.

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