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Raum im Oberstübchen: 3 Essentials des Dachboden-Ausbaus

Dachboden ausbauen und eine Gaube einsetzen, um mehr Licht zu bekommen.
Dachgauben schaffen mehr Raum bei einem Dachboden-Ausbau und bringen Licht in die neuen Zimmer. Foto: djd/puren
Unter einem Steildach lassen sich Wohnräume mit Charakter erschließen, wenn man den Dachboden richtig ausbaut.
Unter einem Steildach lassen sich Wohnräume mit Charakter erschließen, wenn man den Dachboden richtig ausbaut. Foto: djd/Unsplash

Der Platz in vielen älteren Einfamilienhäusern ist begrenzt. Mehr Raum für die Kinder, für Hobbies oder ein Büro zu Hause lässt sich schaffen, wenn man in einem noch nicht genutzten Steildach, das hoch genug für einen Wohnraum ist, den Dachboden ausbauen kann.

Damit die Räume optimal nutzbar sind, müssen Wärmeschutz im Winter und Hitzeschutz im Sommer gewährleistet sein. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) macht nicht nur im Neubau, sondern auch in der Modernisierung Vorgaben, die es zu beachten gilt. Zudem sollte man dafür sorgen, dass beim Dachboden-Ausbau genügend Licht in die neuen Räume fällt.

Essential 1: Wärmeschutz mit Untersparren- oder Aufsparrendämmung

Untersparrendämmungen werden, wie der Name schon sagt, von innen unterhalb der Dachsparren angebracht. So lässt sich der Dachboden auch dann einfach ausbauen, wenn die Dacheindeckung noch in einem sehr guten Zustand ist. Weil das Dach nicht abgedeckt werden muss, ist der Einbau nicht besonders aufwändig. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Dämmung nach innen den nutzbaren Raum bei einem Dachbodenausbau verkleinert.

Aufsparrendämmungen werden flächig oberhalb der Sparren angebracht und bieten bei Auswahl geeigneter Baumaterialien einen optimalen Wärmeschutz. Zudem bleibt der Raum unter dem Dach unberührt. So können bereits angebrachte Innenverkleidungen weiter genutzt oder sichtbare Dachbalken in die Raumgestaltung eingeplant werden.

Wirtschaftlich sinnvoll ist die Dämmung von außen besonders dann, wenn das Dach sowieso neu gedeckt werden soll oder bereits das Aufstellen eines Gerüsts etwa für eine Fassadenrenovierung geplant ist.

Dachboden ausbauen und gleich einen guten Dämmschutz anbringen.
Wer seinen Dachboden ausbauen will, muss einen guten winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz einplanen. Foto: djd/puren

Essential 2: Dachboden ausbauen mit schlanker Dämmung

Dicke Dämmstoff-Pakete kosten bei einer Untersparrendämmung viel Raum, bei einer Aufsparrendämmung verändern sie die Kontur des Hauses mehr als unbedingt erforderlich. Es ist daher oftmals sinnvoll, hocheffiziente Dämmungen zum Beispiel aus Polyurethan-Hartschaum zu bevorzugen.

Diese Systeme haben eine erheblich bessere Wärmeleitstufe als Dämmungen aus mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen. Das bedeutet, dass die Dämmschicht bei gleicher Wärmeschutzleistung im Winter wie im Sommer deutlich schlanker aufgebaut werden kann.

Nebenbei spart das Material und Gewicht, so dass die Dachkonstruktion nicht mehr als unbedingt erforderlich belastet wird. Wer zusätzlich eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage aufs Dach packen möchte, muss eventuell auch statische Aspekte berücksichtigen und prüfen lassen.

Dachboden ausbauen und kleine Spitzgiebel nutzen, um ein tolles Spielzimmer für Kinder einzurichten.
Selbst kleine Spitzgiebel lassen sich sinnvoll etwa als Spielzimmer für den Nachwuchs nutzen, wenn man den Dachboden richtig ausbaut. Foto: djd/puren

Essential 3: Dachboden ausbauen und mehr Licht in die Räume bringen

Eventuell vorhandene Fenster in den Stirnwänden des Hauses spenden meist nicht genügend Licht. Beim Ausbau des Dachs bieten sich dann zwei Möglichkeiten an, um mehr Helligkeit in die Räume zu bringen: Dachliegefenster oder Dachgauben.

Dachliegefenster können vergleichsweise einfach eingebaut werden, da sie die Dachkonstruktion in der Regel nicht wesentlich verändern. Dachgauben sind konstruktiv deutlich aufwändiger, zudem meist genehmigungspflichtig. Dafür schaffen Dachgauben mehr Raum und Kopffreiheit sowie senkrechte Fensterflächen.

Egal ob Gaube oder Liegefenster: Wichtig ist in jedem Fall, einen guten Sonnenschutz einzuplanen. Denn die beste Wärmedämmung kann die Räume im Sommer nicht kühl halten, wenn die Sonnenstrahlen ungehindert in den Raum eindringen können.

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