Garten

Zwetschgenbäume richtig schneiden: 7 Tipps

Zwetschgenbäume richtig zu schneiden erfordert Sorgfalt.
Der richtige Zeitpunkt des Zurückschneidens ist wichtig. Foto: djd/thx

Obstbäume gehören zu den beliebtesten Pflanzen in kleineren und mittleren Gärten. Damit sie aber auch gesunde und viele Früchte tragen können und der Baum ein gesundes Wachstum hat, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Auch Zwetschgenbäume sind neben Kirsch-, Apfel- und Birnbäumen einer der am häufigsten vorkommenden Obstbäume in Gärten. Wir erklären Ihnen, wie Sie Zwetschgenbäume richtig schneiden - damit Sie auch lange Freude an ihnen haben.
Der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen besteht im Wesentlichen darin, dass Pflaumen rundlich-oval sind und häufig schneller reifen als Zwetschgen. Zwetschgen verfügen über eine eher länglich-ovale Form und ein festes Fruchtfleisch.

Zwetschgenbäume richtig schneiden; Foto: © Nobilior - Fotolia.com
Zwetschgenbäume richtig schneiden; Foto: © Nobilior - Fotolia.com
Beim Zwetschgenbaum schneiden eine Schutzbrille tragen.
Zur eigenen Sicherheit empfiehlt es sich, eine Schutzbrille zu tragen. Foto: djd/thx

Tipp 1: Augen auf beim Zwetschgen-Baum-Kauf

Bereits bei der Auswahl eines passenden Baumes für seinen Garten, sollte man auf Qualität achten. Wichtig ist vor allem, dass der mittlere Trieb möglichst gerade gewachsen ist und nicht mehr als fünf gleichmäßig gewachsene Seitentriebe besitzt. 

Tipp 2: Den Zwetschgenbaum pflegen

Mit dem regelmäßigen Rückschnitt von Obstbäumen bewirkt man in erster Linie, dass der Baum ein gesundes Gleichgewicht aus Früchten und neuen Trieben erreicht. Damit er also genügend Kraft in die Früchte der gut gewachsenen Äste investieren kann und die Krone ausgewogen erscheint, muss ein regelmäßiger Rückschnitt erfolgen. So erhalten alle Blätter, Früchte, Äste und Zweige zudem ein optimales Licht-Pensum.

Wichtig ist vor allem, dass knorrige, kahle und hängende Äste in regelmäßigen Abständen entfernt werden. Auch junge Triebe sollten hin und wieder geschnitten werden, denn sie sind meist nur ein, maximal zwei Jahre fähig auszutreiben.

Tipp 3: Zwetschgenbaum richtig schneiden

Bei einem neu gepflanzten Baum muss zunächst gar nicht geschnitten werden. Man sagt hier, dass üblicherweise ab dem zweiten (Stand-)Jahr mit dem Schnitt begonnen werden kann. Das richtige Werkzeug erleichtert den Baumschnitt erheblich.

Beim Schnitt müssen Sie alle Seitentriebe, die unterhalb einer Höhe von einem halben Meter über dem Boden gewachsen sind, entfernen. Des Weiteren müssen zu eng stehende oder zu steil gewachsene Äste mit der Astschere gekappt werden. Zum Schluss ist der Mitteltrieb dran, dieser muss nun 40 cm über den am höchsten existierenden Seitentrieb abgeschnitten werden.

Tipp 4: Ohne Schneiden in Form bringen

Wenn an ihrem Zwetschgenbaum steil gewachsene Äste vorhanden sind, dann kann man diese, vorausgesetzt sie sind nicht zu eng aneinander gewachsen, mit Gewichten behängen, so vergrößert sich der Winkel in dem sie dann weiterwachsen können. Sie bringen ihren Zwetschgenbaum dann quasi in die richtige Form.

Zwetschgenbäume richtig schneiden gelingt mit diesen 7 Tipps.
Das richtige Schneiden der Äste hilft dem Zwetschgenbaum wieder kraftvoll auszutreiben und leckere Zwetschgen zu produzieren. Foto: djd/thx

5. Tipp: Großzügig zurückschneiden

Wenn der Zwetschgenbaum nur schwach ausgetrieben hat, ist das ein guter Anlass ihn beim nächsten Mal großzügiger zurückzuschneiden.

6. Tipp: Den richtigen Zeitpunkt für den Rückschnitt finden

Ein Rückschnitt ist empfehlenswert, sobald der Obstbaum sich in der sogenannten Vegetationsruhe befindet. Das heißt, wenn er nicht mit dem Austrieb und der Blüte beschäftigt ist. Hohe Triebe sind mitunter schwer zu erreichen. Ein sogenannter Hochentaster ermöglicht den Beschnitt hoher Zweige bequem vom Boden aus. In aller Regel werden Bäume daher zwischen November und März zurückgeschnitten.

7. Tipp: Frost meiden bei der Herbstpflege

Einzig bei stärkerem Frost  sollte man das vermeiden, da dies zur Folge hätte, dass das Holz des Baumes brüchig werden würde und somit den Baum erheblich schwächen könnte. Temperaturen um die Null Grad hingegen, machen beim Obstbaumschnitt nur wenig aus. Auch im Herbst lassen sich einige Baumbestandteile vorsichtig entfernen. Allerdings sollte man hier den Baum lediglich etwas auslichten und das auch erst nachdem er abgeerntet worden ist. Größere Schnittwunden verheilen während des Baumwachstums schneller als während der Vegetationspause.

Richtig geschnittene Zwetschgenbäume bringen wieder viel Ernte ein.
Richtig geschnittene Zwetschgenbäume bringen wieder viel Ernte ein. Foto: djd/thx

Nützliche Tipps für den Obstbaumschnitt

  • Funktionsfähiges und scharfes Werkzeug für den Schnitt sollte vorhanden sein. Altes Werkzeug sollte ersetzt werden.
  • Quetschungen und ausgefranste Schnittwunden durch unzweckmäßiges Werkzeug schaden dem Baum und lassen ihn nur schwer ausheilen.
  • Es empfiehlt sich den Schnitt zu zweit vorzunehmen, da man meist mit einer Leiter hinaufsteigen muss, kann die zweite Person der ersten zur Hand gehen. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit.
  • Kräftige Triebe schneidet man am besten mit einer Hippe zurück, diese ist handlicher als eine Astschere. Eine Hippe ist ein speziell gekrümmtes Messer. 
  • Verwenden Sie elektrische Geräte, sein Sie besonders achtsam, vor allem mit Kabeln und dem Umgang mit der Leiter.
  • Wenn Sie sich unsicher sind, welche Astbestandteile Sie herausschneiden sollen, besteht auch die Möglichkeit einen Fachmann zurate zu ziehen. In den weiteren Jahren können Sie dann schon besser abschätzen, welche Baumteile entfernt oder zurückgeschnitten werden müssen.
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