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Schneckenbekämpfung: 5 Tipps für das eigene Gartenglück

Mit dem Klimawandel und den Temperaturveränderungen hat sich auch das Schneckenaufkommen in den Gärten deutlich erhöht. Der Plage können Hobbygärtner am besten mit einer Kombination von Maßnahmen Herr werden. Foto: mpt/praxis p
Mit dem Klimawandel und den Temperaturveränderungen hat sich auch das Schneckenaufkommen in den Gärten deutlich erhöht. Der Plage können Hobbygärtner am besten mit einer Kombination von Maßnahmen Herr werden. Foto: mpt/praxis press
Schneckenbekämpfung im eigenen Garten kann erfolgreich sein.
Zu einer erfolgreichen Schneckenbekämpfung gehört, dass viele Methoden gemeinsam zum Ziel führen. Foto: djd/thx

Bei Sonne und am Tage verstecken sie sich, aber nachts und bei Regen kommen sie heraus, schleichen durch den Garten und fressen, was ihnen in den Weg kommt. Und sie hinterlassen eine schleimige Spur der Verwüstung. Schnecken treiben alljährlich den Hobbygärtnern die Zornesfalten auf die Stirn.

Kaum sind die Beete im Gemüsegarten gerichtet und die Pflänzchen gedeihen gut, schon macht der nächtliche Kahlfraß die Arbeit und Mühe zunichte. Auch prächtig blühenden Blumen wie Dahlien oder Tagetes rücken die hungrigen Plagegeister zu Leibe und stellen damit die Gartenfreunde immer wieder vor die Frage, wie sie die unerwünschte Eindringlinge dauerhaft loswerden können. Los geht´s mit der Schneckenbekämpfung.

Tipp 1: Hände weg von Hausmitteln

Die Liste der Hausmittel ist lang und reicht von Bierfallen über Kaffeesatz als Lockmittel bis zu Barrierestreifen aus Kalk, Asche oder Sägemehl. Auf Dauer sind diese häufig praktizierten Methoden jedoch wenig erfolgreich. Gartenfreunde sollten sich bewusst machen, dass es keine einmalige oder einzige Lösung gegen diese Plagegeister gibt.

Vielmehr hat sich in der Praxis herausgestellt, dass Kombinationen verschiedener Maßnahmen langfristig zu sehr guten Erfolgen führen. So lockt das Freibier im heimischen Grün durch seinen Geruch noch weitere Schnecken zusätzlich an, von denen nur ein kleiner Teil auch tatsächlich in den Gefäßen ertrinkt. Andere aber finden den Weg zu diesem Lockmittel erst gar nicht - denn auf dem Weg entdecken sie andere Futterquellen und richten dort weiteren großen Schaden an. Ebenso schnell ist mit dem nächsten Regenguss die Wirkung der errichteten Sperrstreifen verpufft.

Schneckenbekämpfung gelingt, wenn Sie frühmorgens gießen.
Schnecken brauchen feuchte Böden. Daher ist es ratsam, frühmorgens zu Gießen. Foto: djd/thx
Schneckenbekämpfung mit einem freinkrümeligen Boden im Salat-Beet.
Schnecken können eine richtige Plage sein und die Ernte runinieren. Beugen Sie dem vor indem Sie den Boden freinkrümelig halten. Foto: djd/thx

Tipp 2: Für einen feinkrümeligen Gartenboden sorgen

Am effektivsten ist bei der Schneckenbekämpfung immer noch das mühsame Absammeln der kleinen Raubritter, allerdings gestaltet sich dieses Unterfangen sehr schwierig. Die Spanische Wegschnecke beispielsweise, die in den letzten Jahren in regelrechten Invasionen die Hausgärten heimgesucht hat, aber auch andere Nacktschneckenarten überwintern in Hohlräumen in den obersten Bodenschichten. Dabei können in milden Wintern alle Entwicklungsstadien vom Eigelege bis zum ausgewachsenen Kriechtier den kalten Temperaturen trotzen. Sobald es die Temperaturen und die Bodenfeuchtigkeit zulassen, beginnen die Schnecken ab Anfang März mit ihren ersten Erkundungsgängen. Doch die Eigelege und die Jungtiere sind dabei mit bloßem Auge kaum zu erkennen, so dass ein Absammeln nahezu unmöglich ist. Besser ist es, die Beete zu Saisonbeginn zwei bis drei Wochen früher als üblich zu bearbeiten und für einen feinkrümeligen, gut abgesetzten Boden zu sorgen. In groben Erdschollen und Hohlräumen können sich die Schnecken leicht verstecken. Zudem möglichst alle sonstigen Verstecke wie Bretter, Dachziegel oder Säcke aus dem Garten beseitigen, denn die unerwünschten Gäste mögen es schattig und feucht.

Tipp 3: Morgens giessen

Gartenfreunde sollten auch nur am frühen Morgen oder, wenn es gar nicht anders geht, am frühen Nachmittag gießen, sodass die Pflanzen und der Boden gut abgetrocknet sind, wenn es Nacht wird. Die Schnecken finden dann eine tockenere Umgebung vor, die ihnen weniger behagt. Er befürwortet die Errichtung von Schneckenzäunen. Jedoch dürfen die Hobbygärtner dabei nicht vergessen, die "Gartendiebe", die sich bereits in den Beeten befinden, ebenfalls zu bekämpfen.

Tipp 4: Schneckenkorn einsetzen

Am wirkungsvollsten hat sich dabei der sachgemäße Einsatz von Schneckenkorn erwiesen. Vor allem der Wirkstoff Metaldehyd hat sich seit Jahrzehnten in Deutschland im Kampf gegen Schnecken bewährt. Er ist in der Mehrzahl der Bekämpfungsmittel von namhaften Pflanzenschutzmittelherstellern enthalten. Nimmt eine Schnecke Metaldehyd auf, scheidet sie zunächst große Mengen an Schleim aus. Dadurch verliert sie viel Wasser und Energie. Zusätzlich zerstört der Wirkstoff die Schleimzellen des Kriechtieres. Es kann sich schon bald nicht mehr fortbewegen, nimmt keine Nahrung mehr auf und stirbt. Keinen schädlichen Einfluss hat Metaldehyd dagegen auf Nützlinge wie Bienen, Käfer, Regenwürmer, Igel, Vögel, Säugetiere sowie Bodenorganismen.

5 Tipp: Gleichmässig und sparsam ausstreuen

Der Wirkstoff wird von Boden-Mikroorganismen  in kurzer Zeit vollständig zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut und reichert sich nicht in Böden, Wasser, Pflanzen oder tierischen Geweben an. Das haben zahlreiche intenationale Studien erwiesen. Die beste Wirkung erzielen Gartenfreunde, wenn sie die blauen Schneckenkörner gleichmäßig zwischen ihren Gartenkulturen ausstreuen, so dass die schleimigen Gartendiebe unweigerlich zuerst auf die Schneckenkörner stoßen, noch bevor sie das Gemüse oder die Zierpflanzen erreichen. Dämme und Wälle um gefährdete Kulturen zu streuen, ist eine Fehlanwendung und bringt keine Wirkungsverbesserung. Besser ist ein sparsames Ausstreuen am Rand der Beete
und an den Übergängen. Bei metaldehydhaltigen Schneckenmitteln genügen bereits 40 bis 50 Körner pro Quadratmeter.

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