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Hydraulischer Abgleich der Heizung: 6 Tipps

Der hydraulischen Abgleich der Heizung spart Energie und schafft Gemütlichkeit.
Alles geregelt: Moderne Regelungssysteme verbinden eine komfortable Bedienung mit Einsparungen beim Energieverbrauch. Foto: djd/Uponor Smatrix Style

Kuschelig warm und gemütlich - so wünscht man sich das Zuhause an kalten Wintertagen. Im Neubau ebenso wie bei der Altbaumodernisierung entscheiden sich immer mehr Verbraucher für eine Flächenheizung. Als Fußboden- oder auch als Wandheizung sorgt sie für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und spart dank der geringen Vorlauftemperatur sogar noch Energie ein. Zu ärgerlich ist es allerdings, wenn die Wärme im Haus nicht gleichmäßig verteilt wird. Der Grund dafür ist oft ein fehlender hydraulischer Abgleich. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

1. Was ist der hydraulische Abgleich für die Heizung?

Erwärmtes Heizungswasser sucht sich stets den Weg des geringsten Widerstands. Das führt allerdings dazu, dass die Wärme unter Umständen nicht gleichmäßig in allen Räumen verteilt wird. Einige Bereiche des Zuhauses werden über-, andere unterversorgt. Die Folge sind Temperaturschwankungen sowie ein Anstieg des Energieverbrauchs.

Egal wie sehr Sie dann die Heizung hochdrehen - es will einfach nicht gleichmäßig warm werden. Mit einem hydraulischen Abgleich der Heizung wird hingegen eine homogene Wärmeverteilung erzielt. Dazu ist es wichtig, dass alle Komponenten der Heizung passend zum Energiebedarf dimensioniert sind. Exakte Einstellungen an den Heizungsthermostaten regeln zudem die Durchflussmenge des Heizwassers.

Ein hyrdaulischer Abgleich der Heizung sorgt für eine gleichmässige wohlige Wärme im Eigenheim.
Auch bei der Modernisierung entscheiden sich viele Hausbesitzer für eine Flächenheizung. Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt ein hydraulischer Abgleich. Foto: djd/Smatrix Style

2. Wer kann einen hydraulischen Abgleich vornehmen?

Für diese Aufgabe ist viel Sachverstand nötig. Deshalb gehört der hydraulische Abgleich stets in die Hände eines erfahrenen Heizungsbauers, der die notwendige Heizlast berechnen kann. Und selbst dann kann der manuelle Abgleich nicht in jeder Situation optimale Verhältnisse garantieren. Das Einhalten der Wohlfühltemperatur ist in Ausnahmefällen, etwa an besonders kalten Wintertagen, nicht immer gewährleistet.

3. Gibt es eine Alternative zum manuellen Abgleich?

Ja, moderne Regelungslösungen ermöglichen auch einen automatischen Abgleich. Der sogenannte hydraulische Autoabgleich überwacht laufend alle Einflussfaktoren rund um die Flächenheizung und -kühlung und regelt die Energiemenge für jeden Raum individuell. Auf diese Weise können Sie gegenüber einem herkömmlichen System ohne Einzelraumregelung bis zu 20 Prozent Energie einsparen.

4. Wie funktioniert der Autoabgleich?

Er funktioniert mit speziellen Regelungssystemen und dem dazu passenden Thermostat. Hochsensible Sensoren messen nicht nur die Temperatur der Luft, sondern auch den Anteil der Wärmestrahlung, so dass die Flächenheizung und -kühlung besonders präzise gesteuert werden kann.

5. Ist eine Nachrüstung älterer Heizungen möglich?

Da sich die Autoabgleich-Funktion an die jeweilige Installation anpasst, lassen sich mit ihr sogar vorhandene Flächenheizungen ohne großen Aufwand energetisch optimieren. Dies ist von Vorteil, da viele Systeme aufgrund der langen Lebensdauer der Rohrleitungen in der Regel nicht erneuert werden müssen. Ein manueller hydraulischer Abgleich ist hingegen bei Bestandsheizungen oftmals nicht möglich, weil die erforderlichen Unterlagen und Informationen häufig fehlen.

6. Wird der Austausch der Thermostate gefördert?

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt im Rahmen des Förderprogramms "Deutschland macht’s effizient" einen Investitionskostenzuschuss in Höhe von 30 Prozent. Der Antrag kann schnell und unbürokratisch gemeinsam mit dem Fachhandwerker online gestellt werden.

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