Bauen

Hausbau planen: 5 Tipps zur Energieeinsparverordnung

Einen Hausbau planen, durchführen und beenden - so gelingt es.
Beim Planens des Neubaus unbedingt auf die Energieeinsparverordnung acht - auch für weniger Nebenkosten. Foto: djd/thx
Im Zentrum vieler Bau-Überlegungen dürfte demnach die richtige Konfiguration der Gebäude stehen.
Im Zentrum vieler Bau-Überlegungen steht demnach die richtige Konfiguration der Gebäude. Foto: djd/Unsplash

Wer einen Neubau plant, hat viele Faktoren zu beachten und Fragen zu klären. Oberste Bedeutung kommt dabei dem energetischen Standard des Eigenheims zu. Schließlich entscheidet dieser über die laufenden Betriebskosten und somit über die Energieeffizienz des Neubaus. Zu beachten sind zudem die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Tipp 1: Die Energieeinsparverordnung beachten

Die Richtlinien für den Neubau sind durch die Novellierung der EnEV verschärft worden. Für Wohngebäude gelten seit 2016 rund 20 Prozent höhere Anforderungen an zulässige Transmissionswärmeverluste über die Gebäudehülle. Das erhöht naturgemäß die Kosten des Bauwerks.

Um die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes zu optimieren, führen unterschiedliche Wege zum Ziel. Dabei spielen eine moderne Anlagentechnik, regenerative Energieträger und das richtige Konzept für die Belüftung sicherlich eine Rolle. Im Zentrum vieler Bau-Überlegungen dürfte demnach die richtige Konfiguration der Gebäude stehen.

Energie, die immer mehr zu einem kostbaren Gut wird, will man als Bewohner natürlich effizient nutzen und nicht schnell über die Gebäudehülle (Wand, Fenster, Dach, Bodenplatte) verlieren. Die neu eingeführten Energieeffizienzklassen werden in Zukunft der energetischen Leistungsfähigkeit des Gebäudes Ausdruck verleihen. Durch die Weitergabe des Energieausweises an spätere Eigentümer oder Mieter sind auch diese ausreichend über den grundsätzlichen Energieverbrauch der Immobilie informiert.

Tipp 2: Die aktuellen Anforderungen in weiser Vorraussicht ruhig übertreffen

Weitblick kann natürlich in dieser Frage nicht schaden. Wer sich die EnEV genauer anschaut, wird feststellen, dass sie eine Vorstufe des sogenannten Niedrigstenergie-Gebäudestandards der Europäischen Union ist. Er soll ab 2021 für Neubauten bindend werden. Es ist also durchaus intelligent, sich bereits jetzt mit Energieeffizienz, Umweltschutz und Werterhalt zu beschäftigen.

Regenerative Energien werden in Kombination mit natürlichen Wandbaustoffen viel erreichen können. Im besten Fall sind die Bewohner somit in der Lage, ihre eigene Energie zu erzeugen und diese aufgrund eines mineralischen Wandbaustoffs nachhaltig zu nutzen. Leichtbeton etwa ist nahezu wartungsfrei, hat eine Lebensdauer von oft mehr als 100 Jahren und gibt keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe ab. Mit Blick auf künftig steigende Anforderungen durch die Energie-Einsparverordnung erfüllen Leichtbetonsteine diese bereits jetzt im vollen Umfang.

Beim Hausbau sind viele Faktoren zu beachten, aber Energieeffizienz spielt dabei eine immer größere Rolle. Foto: djd/KLB Klimaleichtblock
Beim Hausbau sind viele Faktoren zu beachten, aber Energieeffizienz spielt dabei eine immer größere Rolle. Foto: djd/KLB Klimaleichtblock

Tipp 3: Alternativen zu der Dämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen nutzen

Selbstverständlich gibt es Alternativen. Im Grunde muss im Neubau nur auf bewährte Wandbaustoffe zurückgegriffen werden. Der Leichtzuschlag Bims etwa ist vulkanischen Ursprungs und besitzt aufgrund seiner porigen Struktur und geringen Rohdichte ideale Voraussetzungen für die Herstellung von monolithischem Mauerwerk. Insbesondere Leichtbetonsteine mit integrierter Dämmung aus Mineralwolle weisen Spitzenwerte bei der Wärmeleitfähigkeit auf. Es ist also ein Irrglaube, dass ambitionierte Klimaschutzziele im Neubau ohne Wärmedämm-Verbundsysteme nicht zu erreichen sind.

Entsprechend leistungsstarkes Außenmauerwerk und mineralischer Leichtputz reichen völlig aus. Zudem punktet ein massiver Wandbaustoff immer mit seinem Schall- und Brandschutz sowie seiner hohen Lebensdauer. Rechnet man die Anfälligkeit und Wartungsintensität von WDV-Systemen mit ein, gibt es auch keinen wirtschaftlichen Grund, im Neubau auf eine künstliche Gebäudehülle zu setzen.

Tipp 4: Mit Leichtbeton nachhaltig sparen

Das Institut für Bauen und Umwelt e.V. (IBU) bescheinigt über die sogenannten Umweltproduktdeklarationen (EPD) Leichtbeton im Vergleich zu anderen massiven Wandbaustoffen einen deutlich geringeren Primär-Energieverbrauch bei der Herstellung.

Die dosierten Zuschläge werden zunächst aus den Silos abgezogen und trocken mit dem Bindemittel vorgemischt. Danach wird die Mischung, unter Zufügung von Wasser, zu einem plastisch verformbaren Leichtbeton. Die Leichtbetonmasse wird anschließend mittels Füllwagen in die Steinformen aus Stahl gefüllt. Durch Auflast und Vibration werden die zukünftigen Leichtbetonsteine dann verdichtet und von der Form gelöst.

In einem Trocken-Hochregallager erreichen sie bereits nach 24 bis 36 Stunden die richtige Festigkeit, um sie verpacken zu können. Weitere mindestens 28 Tage auf dem Lagerplatz, und sie treten ihren Weg auf die Baustelle an. Der gesamte Herstellungsvorgang kommt dabei ohne energieintensive Schritte wie das Brennen der Steine aus. Die einfache Lufttrocknung genügt.

Tipp 5: Gesundes Raumklima dank energieeffizienter Ausstattung

Die Ersparnis von Heizkosten ist angesichts stetig steigender Energiepreise natürlich ein gewichtiger Faktor für sich selbst. Allerdings hat - neben der Wärmedämmung - auch die Wärmespeicherung des massiven Mauerwerks positive Auswirkungen auf die Wohngesundheit und das Raumklima.

Eine einschalige, massive Außenwand - gegebenenfalls mit integrierter Dämmung - ist somit eine klimagerechte Konstruktion, bei der sich die bauphysikalischen und technologischen Wechselbeziehungen von Anforderungen und Eigenschaften positiv ergänzen. Der natürliche "Energiegewinn" durch hohe Wärmespeicherung und lange Auskühlzeiten ist von hohem Wert für das Raumklima und die Energiebilanz des Gebäudes. Vereinfacht heißt das für die Bewohner: Im Winter bleibt die Wärme besser im Haus, im Sommer kommt die Hitze nicht so leicht herein und die Feuchtigkeit im Raum wird nachhaltig reguliert.

drucken