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Elektroinstallation: Das Haus zukunftssicher planen

Blick auf ein beleuchtetes kubisches Wohnhaus an einem See
Echte Traumhäuser begeistern nicht nur mit ihrer Architektur, sondern auch mit smarter Gebäudetechnik. Foto: djd/Deutsches Kupferinstitut/Paul Ott

Licht, Kühlschrank, Waschmaschine und viele andere Haushaltsgeräte: Die Elektrifizierung hat unser Leben wesentlich komfortabler gemacht. Und immer mehr Kommunikations- und Netzwerktechnik machen unser Zuhause "smart". So gut wie alle modernen Komfort- und Sicherheitstechniken im Haus haben eines gemeinsam: Sie benötigen elektrische Energie.

Wie gut sie Anschluss finden, hängt wesentlich von der Planung der Elektroinstallation im Haus ab - genügend Kupferleitungen und Stromauslässe machen es zukunftssicher. Doch worauf kommt es an, damit die Elektroinstallation im Haus auch für die technischen Möglichkeiten von morgen und die Fortschritte der Hausautomation gerüstet ist?

Tipp 1: Elektroinstallation im Haus gut planen

Der Elektriker ist der wichtigste Ansprechpartner, wenn es um die Elektroinstallation im Haus geht. Er bereitet das Haus auch für Smart Home-Systeme vor. Denn auch wenn viele Hausautomationen kabellos per Funk arbeiten - die angeschlossenen Funktionen wie Rollladen- und Markisenantriebe brauchen in jedem Fall Energie aus dem Stromnetz. Und der kommt auch in Zukunft ganz klassisch über das dreiadrige Kupferkabel der Elektroinstallation ins Haus.

Im Neubau sollte in der Planung der Elektroinstallation genau festgelegt werden, welchen Ausstattungsstandard man als Bauherr oder Modernisierer erwartet und welche Komfortfunktionen an welchen Stellen gewünscht werden. Wichtig ist es, dabei auch zukunftsorientiert zu denken. Das heißt, nicht nur die aktuell geplanten Funktionen sollten Berücksichtigung finden, sondern auch solche, die erst in Zukunft interessant werden könnten - beispielsweise für eine altersgerechte Ausstattung.

Ein Mann arbeitet an Elektrokabeln
Bei der Elektroinstallation fürs Haus sollte man sich nicht mit dem Mindeststandard zufrieden geben, sondern zukunftssicher planen und auch die Möglichkeiten der Hausautomation berücksichtigen. Foto: djd/Deutsches Kupferinstitut/shutterstock

Eine sehr gute Hilfe für die Vorbereitung des Gesprächs mit dem Elektriker bietet die RAL-RG 678. Diese Richtlinie des "Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung" beschreibt verschiedene Ausstattungsklassen der Elektroinstallation und ist allgemein als "Regel der Technik" anerkannt.

Tipp 2: Auf Stern und Plus achten

RAL nennt folgende mit Sternen gekennzeichneten Ausstattungsklassen, die sich zum Beispiel teilweise in den Bau- und Leistungsbeschreibungen von Bauverträgen wiederfinden.

* : Mindestausstattung gemäß DIN 18015-2 zu "Elektrischen Anlagen in Wohngebäuden". Die Mindestausstattung mit einem Stern gilt allgemein als nicht mehr zeitgemäß und bietet für die Zukunft nicht genügend Steckdosen, Lichtanschlüsse und sonstige Stromauslässe. Vorsicht: Wenn diese Klasse in einem Bauvertrag steht, gibt es einen besseren Standard meist nur gegen Aufpreis.

** : Standardausstattung. Die Zwei-Sterne-Ausstattung bietet einen vernünftigen Standard für durchschnittliche Ansprüche.

*** : Komfortausstattung. Wer Wert auf technische Spielereien und viele Komfortfunktionen legt, sollte sich eher für die Drei-Sterne-Ausstattung entscheiden.

Auch die Hausautomation wird in den RAL-Ausstattungsklassen zur Elektroinstallation des Hauses bereits berücksichtigt. Sie ist ebenfalls in Klassen mit einem, zwei und drei Sternen eingeteilt - jeweils mit einem "Plus" dahinter. Die oben angegebenen Klassen bilden die Grundlage, hinzu kommen Vorbereitungen für Hausautomationssysteme und Gebäudetechnik.

Ein Mann mit blauem Schutzhelm vor Stromverteilerkasten
Genügend Stromkreise, Stromauslässe und unter Umständen auch noch Leitungsnetze für die Kommunikation: Die Elektroinstallation im smarten Haus muss immer mehr Funktionen zuverlässig mit Energie versorgen. Foto: djd/Deutsches Kupferinstitut/shutterstock

Tipp 3: Sinnvolle Raumweise planen

Nach einem gewählten RAL Ausstattungswert weiß der Elektriker, wie er die Elektroinstallation im Haus grundsätzlich planen muss und wie viele Stromkreise erforderlich sind. Sinnvoll ist es aber zusätzlich, auf der Basis der Ausstattungsklassen eine individuelle Raumplanung vorzunehmen, damit die Ausstattung den persönlichen Bedürfnissen optimal entspricht. Zu berücksichtigen ist, dass Räume im Laufe der Zeit unter Umständen verschiedene Funktionen erfüllen müssen. So kann ein Kinderzimmer nach dem Auszug des Nachwuchses zum Arbeitszimmer werden.

Tipp 4: Die Kosten realistisch im Blick haben

Finanziell muss man für die Mindestausstattung nach DIN rund drei Prozent der gesamten Baukosten eines Neubaus einplanen. Eine Drei-Sterne-plus-Ausstattung gibt es ab etwa zehn Prozent der Bausumme. Und für Zwei-Sterne-plus liegen die Kosten bei sieben bis neun Prozent. Wer sich nicht sofort alles leisten kann oder möchte, was möglich ist, der sollte zumindest Leerrohre in den Wänden vorsehen, durch die sich auch nachträglich noch Kupferleitungen für Strom und Kommunikation einziehen lassen, ohne die Wände zu öffnen.

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