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Wolle mit integriertem Duftstoff vor Mottenbefall geschützt

Pullover aus Pero-Garn sind vor Mottenbefall geschützt.
Pullover aus Pero-Garn sind vor Mottenbefall geschützt. Foto: djd/Strick Zella

(djd-p). Kleidermotten sind in viele Fällen die natürlichen Feinde der Lieblingswollpullover, denn sie fressen Löcher in das kuschelige Material. "Diese Insekten beziehungsweise ihre fressaktiven Larven verursachen fast in allen Haushalten Schäden, wenn sie auf keratinhaltige Materialien wie Wolle stoßen", berichtet Dr. Gottfried Betz von der Strickmanufaktur Zella aus Thüringen. "Allein in Deutschland betragen die Schäden jährlich über 50 Millionen Euro." Doch es gibt Hilfe gegen die Mottenlarven: Als geruchssensible Insekten lassen sie sich durch bestimmte Duftstoffe in der Kleidung abwehren. Spezielles Garn mit Mottenschutz kann daher verhindern, dass Wolltextilien bereits nach kurzer Lebensdauer entsorgt werden müssen. Das entlastet nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Langlebige Kleidung ist eine nachhaltige Alternative zu Fast Fashion.
Langlebige Kleidung ist eine nachhaltige Alternative zu Fast Fashion. Foto: djd/Strick Zella

Mit integrierten Duftstoffen gegen Motten

Strick Zella mischt seiner Merinowolle drei Prozent Fasern aus Lyocell bei, um ein mottenresistentes Wollgarn namens Pero herzustellen. Lyocell-Fasern besitzen viele mikroskopisch kleine Hohlräume, in die in einem patentierten Verfahren eben diese mottenabwehrenden Duftstoffe eingelagert werden. Die übrigen 97 Prozent des Garns bestehen aus sehr feinen, weichen Fasern der Merinowolle. Sie ist weich wie Cashmere und kratzt nicht. Die Duftstoffe sind so gewählt, dass sie für den Menschen geruchslos sind.

 

 

Bunte Blockstreifen kommen nie aus der Mode.
Bunte Blockstreifen kommen nie aus der Mode. Foto: djd/Strick Zella

Mottenschutz wäscht sich nicht aus

Aus dem feinen Wollgarn mit integriertem Mottenschutz werden Pullover, Jacken und andere Textilien für die Bekleidungsmarken Mia Mai und Leonard Mai gefertigt. Anders als bei herkömmlichen oberflächlichen Ausrüstungen von Wolle sind bei Pero die Duftstoffe in die Hohlräume der Lyocell-Faser fest eingebunden, sodass sie nicht ausgewaschen werden können und auch gegenüber dem UV-Anteil des Sonnenlichts geschützt sind. Die Wolle ist OekoTex 100 zertifiziert, zudem sind alle Textilien selbst nach mehr als 80 Wäschen noch gegen den Fraß durch Mottenlarven geschützt. Die gesamte textile Produktion von der Faser bis zum verpackten Produkt ist made in Germany. Unter maifashion.de sind die entsprechenden Kleidungsstücke erhältlich, auf die der Hersteller sogar eine lebenslange Garantie gegen Mottenfraß einräumt. Das Pero-Garn ist durch Preise prämiert.

Kleidung sollte bequem und gleichzeitig langlebig sein.
Kleidung sollte bequem und gleichzeitig langlebig sein. Foto: djd/Strick Zella

Emissionen in der Bekleidungsindustrie reduzieren

Die Haltbarkeit von Kleidungsstücken mit Wollanteil wird durch das erwähnte Verfahren verlängert. Das kommt nicht nur dem Portemonnaie, sondern auch der Umwelt zugute. Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ermittelt hat, kaufen die Deutschen pro Jahr zwischen zwölf und 25 Kilogramm Textilien neu – viele werden dabei nur kurze Zeit genutzt. Das ist zum einen teuer, zum anderen erzeugt es auch große Mengen an Emissionen in der Herstellung. Unter [www.woolmark.com ] gibt es zu diesem Thema weitreichende Informationen. Mit langlebigen Kleidungsstücken können Konsumenten selbst die Situation verbessern. "Verlängert man die Lebensdauer von Bekleidung nur von einem auf zwei Jahre, reduziert sich die mit Produktion, Transport und Entsorgung verbundene CO2-Emission um rund 24 Prozent", so Gottfried Betz.

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