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Welche Pille? 5 Tipps zur Verhütung

Zu unbeschwerter Zweisamkeit gehört auch der sichere Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Foto: djd/thx
Zu unbeschwerter Zweisamkeit gehört auch der sichere Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Foto: djd/thx

Zuverlässig bei der Verhütung und unkompliziert in der Anwendung - die Antibabypille ist nach wie vor das beliebteste Verhütungsmittel. Rund die Hälfte aller erwachsenen Paare und etwa drei Viertel der Jugendlichen schützen sich damit vor einer ungewollten Schwangerschaft. Und im Gegensatz zu den "Hormonbomben" von einst sind moderne Präparate niedrig dosiert, sicherer und vor allem in den verschiedensten Zusammensetzungen zu haben. Denn jede Frau ist anders und sollte darum die auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Verhütung erhalten. Dank der großen Vielfalt kann ganz individuell entschieden werden, welche Pille für welche Frau passt.

Tipp 1: Welche Pille für welche Frau?

Die Palette oraler Kontrazeptiva reicht von Ein- und Zweiphasenpillen über Zwei- und Dreistufenpräparate bis zu Mikro-, Mini- und östrogenfreien Pillen. Am häufigsten sind Mikropillen, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten. Sie verhindern als Ovulationshemmer den monatlichen Eisprung und gelten bei korrekter Anwendung als sehr sicheres Verhütungsmittel.

Pillen ohne Östrogen

Minipillen dagegen sind frei von Östrogenen und enthalten nur Gestagene. Diejenigen, mit dem Gestagen Levonorgestrel, nehmen keinen Einfluss auf den Eisprung, sondern verdicken nur das Gebärmutterhalssekret, so dass keine Spermien hindurch gelangen können. Sie müssen exakt eingenommen werden und sind daher nicht ganz so zuverlässig wie die Mikropille.

Tipp 2: Die richtige Pille bei Bluthochdruck oder Diabetes

So zuverlässig wie Mikropillen sind dagegen östrogenfreie Minipillen mit dem Gestagen Desogestrel. Sie hemmen den Eisprung, verdicken aber ebenso den Gebärmutterhalsschleim. Da auf Östrogen verzichtet wird, kommt diese Pille besonders Frauen zu Gute, die ein erhöhtes Thromboserisiko haben, wie übergewichtige Frauen und Raucherinnen.

Auch bei Bluthochdruck und Diabetes ist sie immer häufiger das Mittel der Wahl. Bestimmte Mikropillen wiederum sind dank positiver Begleiterscheinungen der Gestagene (Partialwirkungen) beispielsweise speziell für Frauen geeignet, die unter Akne, fettigen Haaren oder verstärkter Körperbehaarung leiden. Wer sich die Pille verschreiben lassen möchte, informiert sich am besten schon vorab über verschiedene Möglichkeiten, um für das Arztgespräch informiert zu sein.

Tipp 3: Gut vorbereitet zum Gynäkologe

Welche Pille nun individuell am besten geeignet ist oder ob andere Verhütungsmethoden bevorzugt werden sollten, findet der Gynäkologe in einem ausführlichen Gespräch heraus - der sogenannten Anamnese. Frauen sollten darauf vorbereitet sein und die Fragen des Arztes beantworten können.

Tipp 4: Folgende Dinge einmal gut überdenken

Fragen zur Regelblutung

Blutungsrhythmus, Zwischenblutungen, Blutungsdauer und -stärke
Schmerzen vor und während der Periode
Andere zyklusbedingte Beschwerden wie Kopfschmerzen

Allgemeine Fragen

Wissen über andere Verhütungsmethoden
Wunsch nach kompletter Blutungsfreiheit
Probleme mit Akne und fettiger Haut
Verstärkte Körperbehaarung
Regelmäßig Durchfall und Erbrechen

Fragen zu eigenen Risikofaktoren

Ereignisse wie Thrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt, Schlaganfall, ungeklärte Ohnmachtsanfälle oder Krebserkrankung
Rauchen
Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Herz-, Lungen- oder Lebererkrankung, chronische Erkrankungen wie Migräne
Regelmäßige Medikamenteneinnahme
Unverträglichkeiten oder Allergien
Anstehende Operationen

Fragen zu Erkrankungen naher Verwandten

Thrombose
Lungenembolie
Herzinfarkt
Schlaganfall
Herzerkrankungen
hohe Blutfettwerte
Bypass
Krebserkrankung


Vom "ersten Mal" bis zur Menopause ist Verhütung ein existentielles Thema für Frauen. Foto: djd/thx
Vom "ersten Mal" bis zur Menopause ist Verhütung ein existentielles Thema für Frauen. Foto: djd/thx

Tipp 5: Der Pearl-Index für mehr Sicherheit

Eine wichtige Rolle bei der Suche nach der richtigen Verhütungsmethode spielt auch die Zuverlässigkeit. Sie kann durch den sogenannten Pearl-Index ausgedrückt werden. Dieser beschreibt die Anzahl ungewollter Schwangerschaften pro 100 Frauen, die ein Jahr mit dieser Methode verhütet haben. Je niedriger die Zahl, desto sicherer.

Der Pearl-Index der Mikropille liegt bei 0,1 bis 0,9 - das heißt, dass trotz Anwendung der Pille weniger als eine von 100 Frauen in einem Jahr schwanger wurden. Im Vergleich zur Mikropille haben Kondome auf Grund von Anwendungsfehlern einen Pearl-Index von 2 bis 12. Die neue Minipille mit Desogestrel hat einen Index 0,14 bis 0,4 und die Minipille mit Levonorgestrel von 0,5 bis 3.

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