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Ziehen in der Brust: 8 Tipps zur Linderung und Vorsorge

Wer weiß, dass hinter Spannen und Ziehen in der Brust harmlose Gründe stecken, kann viel befreiter damit umgehen. Foto: djd/Getty

Wenn Frauen wiederkehrende Beschwerden wie Spannen und Ziehen in der Brust haben, sind meistens Hormone die Ursache dafür, genauer gesagt: ein hormonelles Ungleichgewicht. Dies kann vor allem in der zweiten Zyklushälfte im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) oder in den Anfangszeiten der Wechseljahre auftreten.

Dann steht ein Mangel an Progesteron häufig einem relativen Überschuss an Östrogenen gegenüber. Das ist zwar grundsätzlich harmlos, äußert sich aber durch unangenehme Begleiterscheinungen wie Spannen, Schweregefühl oder Ziehen in der Brust.

Oft scheint der BH zu eng, jede Bewegung schmerzt, die Haut ist sehr sensibel und das Schlafen auf dem Bauch ist nahezu unmöglich. Gerade, wenn die Probleme akut auftreten, ist schnelle Hilfe gefragt. Mit ein paar Maßnahmen kann man Linderung erzielen.

1. Tipp: Massage gegen Ziehen in der Brust

Die Massage setzt einen Reiz im Brustgewebe, der Durchblutung, Stoffwechsel und Lymphfluss anregt. Das fördert schließlich auch den Abtransport von Wassereinlagerungen. Der unangenehm drückende, brennende Dehnungsschmerz und das Ziehen in der Brust lassen nach.

Und so geht’s: Jojoba- oder Mandelöl großflächig von unten nach oben über den Brüsten verteilen. Zunächst wird das Brustbein mit den Fingerspitzen im Uhrzeigersinn in kleinen Kreisbewegungen massiert. Zur Stimulation der Lymphknoten die Arme vor der Brust überkreuzen und die Achselhöhlen massieren. Jetzt beide Brüste mit kreisförmigen, fließenden Bewegungen sanft massieren. Dann mit beiden Händen vom Brustbein aus über den Busen zu den Achseln hin Bahn für Bahn zart ausstreichen. Täglich zehn Minuten auf diese Weise massieren.

2. Tipp: Umschläge und Wickel lindern das Ziehen in der Brust

Kühlende Quarkumschläge oder Coolpack-Auflagen aus dem Kühlschrank lindern Wärmegefühl, Schmerzen und Ziehen in der Brust. Noch effektiver ist ein kalter Guss nach Pfarrer Sebastian Kneipp, der den Kreislauf aktiviert, den Gefäßtonus trainiert und die Lymphflüssigkeit in Fluss bringt. Spiralförmig kreisend mit einem kalten Wasserstrahl die Brüste bearbeiten - erst von außen nach innen, dann andersherum.

3. Tipp: Gut sitzende BHs tragen

Viele Frauen quälen sich mit nicht optimal passenden Büstenhaltern herum. In einem Fachgeschäft und mithilfe guter Beratung wird man eher fündig.

4. Tipp: Richtig essen

Ballaststoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann überschüssiges Östrogen aus dem Körper befördern.

Kühlung, sanfte Massagen und Bewegung können Beschwerden in den Brüsten oftmals lindern. Foto: djd/Panthermedia

5. Tipp: Entspannungstechniken lernen

Yoga, autogenes Training und Co. Helfen oft dabei, Spannen und Ziehen in der Brust nicht mehr als so dominierend und belastend wahrzunehmen.

6. Tipp: Kühlendes Hormon-Gel

Wenn die Schmerzen, Schweregefühl und Beschwerden so stark sind, dass sie behandlungsbedürftig werden, kann ein vom Arzt verschriebenes Progesteron-Gel diese Beschwerden lindern. Das angenehm kühlende Gel wird direkt auf die Brust aufgetragen und wirkt nur hier, ohne gravierend in den Hormonhaushalt des Körpers einzugreifen.

7. Tipp: Selbstuntersuchung der Brust

Wenn Frauen Schmerzen in der Brust haben, Verhärtungen spüren oder die Brüste berührungsempfindlich sind, ist das beherrschende Gefühl oftmals Angst. Vielen geistert das Schreckensgespenst "Brustkrebs" im Kopf herum. Tatsächlich sollte jede Frau - auch wenn Spannen, Schwergefühl und Ziehen in der Brust in den meisten Fällen harmlos sind - ihre Gesundheit immer im Blick behalten. Dazu gehört, regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen wahrzunehmen und die Brüste einmal im Monat selbst zu untersuchen.

8. Tipp: Den Arzt zu Rate ziehen

Gravierende Veränderungen wie eingezogene Brustwarzen, Verfärbungen, Knötchen in der Brust oder den Achselhöhlen können so frühzeitig bemerkt werden. Tatsächlich wird Brustkrebs oft von den betroffenen Frauen zuerst entdeckt. Und es gilt: Je früher die Erkrankung festgestellt und behandelt wird, umso größer sind die Heilungschancen. Darum sollte im Zweifelsfall immer sofort der Arzt aufgesucht werden. Stellt dieser fest, dass die Ursachen "nur" hormonell bedingt sind, lässt sich mit Ziehen und Spannen in der Brust viel leichter umgehen.

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