4. Tipp: Den sinkenden Energiebedarf berücksichtigen
Ganz unabhängig von den Wechseljahren sinkt etwa ab dem 50. Lebensjahr der Energiebedarf des Körpers, sodass bei gleichbleibender Ernährung ein Überschuss entsteht, der zur Gewichtszunahme führt. Rund 300 Kalorien weniger pro Tag benötigt man dann im Durchschnitt, was in etwa einer kleinen Mahlzeit entspricht. An diesen Veränderungen sollte auch die Ernährung angepasst werden, um in den Wechseljahren eine starke Gewichtszunahme zu vermeiden.
Ob zur Gewichtsreduktion und -kontrolle eine proteinreiche, fett- oder kohlenhydratarme Ernährung bevorzugt wird, macht nach Aussagen der Experten hinsichtlich Gewicht und Taillenumfang keinen Unterschied. Jeder sollte hier ausprobieren, womit er am besten zurechtkommt. Auch sei es oftmals günstiger, nur an zwei Tagen in der Woche die Kalorienzufuhr deutlich zu reduzieren, als sich jeden Tag einzuschränken. Ein sparsam gefüllter Kühlschrank trägt dazu bei, "Fressanfälle" zu verhindern. Langsames, achtsames Essen - am besten in Ruhe im Sitzen an einem schön gedeckten Tisch - ist ebenfalls vorteilhaft, da das Sättigungsgefühl erst nach etwa 20 Minuten einsetzt.
5. Tipp: Sport gegen unerwünschte Gewichtszunahme
Sport ist nicht nur in den Wechseljahren eine wirkungsvolle Waffe gegen eine Gewichtszunahme. Um den sinkenden Energieumsatz anzufeuern, sollte man aber jetzt verstärkt in Bewegung kommen. Günstig ist gelenkschonendes Training wie Laufen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Auch gezielter Muskelaufbau durch Krafttraining, Gymnastik, Yoga oder andere Fitnesskurse hilft effektiv dabei, Fett zu verbrennen und die Pfunde purzeln zu lassen.
Dreimal pro Woche sollte man wenigstens eine halbe bis eine Stunde Sport treiben. Nebenbei lässt sich auch in den Alltag mehr Bewegung einbauen: Lieber die Treppe als den Fahrstuhl nehmen, Besorgungen öfter mit dem Rad oder zu Fuß als mit dem Auto erledigen oder beim Telefonieren grundsätzlich umherlaufen.
6. Tipp: Gesundheitsbewusst ernähren
Unabhängig davon, was für ein Ernährungstyp man ist und wie man am leichtesten abnimmt, gibt es einige allgemeingültige Empfehlungen für eine gesunde, figurfreundliche Ernährung, die eine Gewichtszunahme in den Wechseljahren vermindern kann:
- Die Aufnahme von schnell verfügbaren Kohlenhydraten sollte reduziert werden. Hier geht es vor allem um Zucker, der ein besonderer Dickmacher ist. Er ist in zahlreichen Lebensmitteln verborgen - nicht nur in Süßigkeiten und Gebäck, sondern auch in vielen Fertiglebensmitteln. Oft wird er dort versteckt und als "Fruchtsüße", "Invertzuckersirup", "Glukose-Fruktose-Sirup", "Dextrose" oder "Süßmolkenpulver" deklariert.
Gegenmaßnahme: Auf Fertiggerichte möglichst verzichten und Essen lieber frisch zubereiten. Kohlenhydrate nimmt man am besten in Form von Vollkornprodukten wie Vollkornbrot oder -brötchen zu sich, als frisches Obst sowie Kartoffeln oder Naturreis. - Ebenso zählt eine verringerte Fettzufuhr. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), nicht mehr als 30 Prozent der Energie in Form von Fett zu sich zu nehmen. Dabei sind pflanzliche Öle wie Raps-, Oliven-, Weizenkeim- und Leinöl zu bevorzugen, Butter, Wurst und fettes Fleisch hingegen möglichst zu meiden.
- Weiterhin spielt die richtige Nährstoffversorgung eine wichtige Rolle. So können Omega-3-Fettsäuren aus fettem Seefisch (Lachs, Hering, Makrele), Nüssen und Leinsamen die Blutfettwerte günstig beeinflussen, den Blutdruck senken und die Gefäße schützen.
Für die Knochen ist eine ausreichende Kalziumzufuhr durch fettarme Milchprodukte, Brokkoli und kalziumreiches Mineralwasser entscheidend, um einer Osteoporose entgegenzuwirken.
Vitamin D, das vor allem durch Einfluss von UV-Strahlung in der Haut gebildet wird, aber auch in Avocados oder Pfifferlingen steckt, unterstützt die Einlagerung des Kalziums in den Knochen. - Schließlich benötigt der Körper eine ganze Reihe weiterer Vitamine und Spurenelemente - von Vitamin A, B, C, E bis zu Magnesium, Selen oder Zink. Die Versorgung wird am besten durch eine ausgewogene Mischkost gewährleistet. Frische Salate, Gemüsepfannen, Vollkorngetreide, Obst statt Schokolade, Trockenfrüchte statt Weingummis, Kartoffeln mit Quark statt Nudeln mit Sahnesoße, dazu gegrillter Fisch und zweimal wöchentlich mageres Fleisch. Kuchen und andere Süßigkeiten sollten Ausnahmen bleiben.