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Was ist MS? 6 Fakten und Mythen rund um Multiple Sklerose, die Sie wissen sollten

Menschen mit MS können auch mit der Erkrankung ein aktives und erfülltes Leben führen.
Menschen mit MS können auch mit der Erkrankung ein aktives und erfülltes Leben führen. Foto: djd/www.trotz-ms.de/Getty Images/nullplus

Was ist MS? Obwohl in Deutschland rund 200.000 Menschen von Multipler Sklerose (MS) betroffen sind, ranken sich noch immer viele Mythen und Unwahrheiten um die entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Hier sind deshalb sechs wichtige Fakten zur "Krankheit der 1.000 Gesichter".

Mythos 1: "MS" steht für Muskelschwund

Fakt: Die Abkürzung MS steht nicht für Muskelschwund, sondern für Multiple Sklerose. MS ist keine Erkrankung der Muskulatur oder des Bewegungsapparates. Sie beruht auf einer chronischen Entzündung des zentralen Nervensystems, die durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems ausgelöst wird. Betroffene mit MS leiden mitunter unter motorischen Fehlfunktionen, da häufig Nervenzellen betroffen sind, die für die Steuerung der Muskulatur zuständig sind.

Viele MS-Betroffene möchten sich den Wunsch einer eigenen Familie erfüllen. Aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen.
Viele MS-Betroffene möchten sich den Wunsch einer eigenen Familie erfüllen. Aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen. Foto: djd/www.trotz-ms.de/stocksy/Kirsten Rogers

Mythos 2: Alle Menschen mit MS landen im Rollstuhl

Fakt: Tatsache ist, dass MS bei jedem Betroffenen sehr unterschiedlich verläuft und nur ein Bruchteil von ihnen auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Dass das so ist, geht auch auf die Fortschritte in der MS-Therapie der letzten 15 Jahre zurück. So können Ärzte heute dank moderner Medikamente den Krankheitsfortschritt in vielen Fällen erfolgreich verlangsamen und Schübe mindern.

Mythos 3: MS ist ansteckend

Fakt: MS ist nicht ansteckend - egal, ob über Tröpfcheninfektion oder über einen anderen Weg. Es stimmt, dass das sogenannte Epstein-Barr-Virus (EBV), das zu Pfeifferschem Drüsenfieber führen kann, als Risikofaktor für die MS gilt. Sobald ausgebrochen, ist Pfeiffersches Drüsenfieber zwar ansteckend, führt aber keinesfalls automatisch zu einer MS-Erkrankung.

Mythos 4: MS wird vererbt

Fakt: Das stimmt so nicht. MS fällt nicht unter die klassischen Erbkrankheiten, da es nicht auf einem Gendefekt beruht. Es gibt aber Hinweise, dass Erbfaktoren eine gewisse Rolle beim Auftreten von MS spielen. Hier kann allerdings nur von einer "vererbten Veranlagung" gesprochen werden. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eines Betroffenen MS hat, bei zwei bis drei Prozent. Im Vergleich dazu liegt das MS-Risiko der Gesamtbevölkerung bei 0,1 bis 0,2 Prozent.

Moderne Medikamente können den Krankheitsverlauf der MS aufhalten oder deutlich verlangsamen.
Moderne Medikamente können den Krankheitsverlauf der MS aufhalten oder deutlich verlangsamen. Foto: djd/www.trotz-ms.de/stocksy/Lumina

Mythos 5: Durch eine Ernährungsumstellung kann MS geheilt werden

Fakt: Das ist leider falsch. Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, dass eine Ernährungsumstellung oder eine Diät Menschen mit MS heilt. MS ist nach wie vor eine unheilbare, aber gut behandelbare Erkrankung. Nichtsdestotrotz ist eine gesunde Ernährung wichtig, da sie die Basis für einen guten Allgemeinzustand legt.

Mythos 6: Gegen MS können Betroffene nichts tun

Fakt: Das stimmt zum Glück so nicht. Betroffene können den Krankheitsverlauf durchaus positiv beeinflussen: Zum Beispiel indem sie Kontrolltermine und Therapieintervalle einhalten oder sich über passende Behandlungsmöglichkeiten informieren. Daneben hilft auch eine positive Einstellung dabei, das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern.

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