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Testosteronmangel bei Männern: 5 Tipps zur Vorbeugung

Lebenslust, Leistungskraft und Libido sind für Männer über 40 genauso wichtig wie in jüngeren Jahren. Doch ein Testosteronmangel kann die Lebensqualität einschränken. Fotonachweis: Foto: djd/Testogel/thx
Lebenslust, Leistungskraft und Libido sind für Männer über 40 genauso wichtig wie in jüngeren Jahren. Doch ein Testosteronmangel kann die Lebensqualität einschränken. Fotonachweis: Foto: djd/thx

Mann und Testosteron - das sind zwei Begriffe, die untrennbar zusammengehören. Denn das männliche Sexualhormon ist der Stoff, der den Mann erst zum Mann macht: Schon vor der Geburt sorgt es dafür, dass bei werdenden Jungs Penis, Hoden und Prostata gebildet werden.

In der Pubertät leitet es dann die Wandlung vom Jungen zum Mann ein: Körper und Geschlechtsorgane wachsen, Spermien werden gebildet, das typisch männliche Erscheinungsbild mit breiten Schultern, kantigeren Gesichtszügen sowie Bart- und Körperbehaarung entsteht, und die Stimme rutscht eine Oktave tiefer. Testosteronmangel bei Männern kann verschiedene Folgen haben.

Beim erwachsenen Mann ist das Hormon unverzichtbar für eine gesunde Libido und Potenz. Außerdem steuert es weitere wichtige Vorgänge außerhalb der Geschlechtsorgane. So steigert es etwa die Muskelkraft und -masse, stärkt die Knochen, reguliert den Zucker- und Fettstoffwechsel, aktiviert die Talgdrüsen und fördert die Vermehrung der roten Blutkörperchen. Für diese Funktionen brauchen übrigens auch Frauen Testosteron, das bei ihnen jedoch in deutlich geringerer Menge gebildet wird.

Wer im Beruf volle Leistung bringen soll, kann Schlaf- und Konzentrationsstörungen nicht gebrauchen. Fotonachweis: Foto: djd/Testogel/A. Ventura
Wer im Beruf volle Leistung bringen soll, kann Schlaf- und Konzentrationsstörungen nicht gebrauchen. Fotonachweis: Foto: djd/A. Ventura

Tipp 1: Dem Testosteronmangel entgegenwirken

Bei den zahlreichen wichtigen Aufgaben des männlichen Sexualhormons ist es kein Wunder, dass ein Testosteronmangel bei Männern oft mit deutlichen Einschränkungen bei Gesundheit und Lebensqualität verbunden ist. Dazu kommt es besonders häufig bei Männern über 40, denn von diesem Alter an lässt die Hormonproduktion in den Hoden kontinuierlich nach.

Lifestyle-Faktoren wie Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol und Nikotin, aber auch exzessiver Ausdauersport, Stress, Erkrankungen der Hoden (wie Entzündungen) oder eine Schilddrüsenunterfunktion fördern den Testosteronmangel zusätzlich.

Mit 80 wird dann rund ein Drittel weniger Testosteron produziert als im besten Alter. Das ist zwar normal, aber bei nicht wenigen Männern sinkt der Testosteronspiegel im Blut auf einen Wert von unter 12 nmol/l. Dann sprechen Ärzte von altersbedingtem Hypogonadismus - von dem jeder fünfte Mann ab 50 und sogar jeder vierte ab 60 Jahren betroffen ist.

Tipp 2: Testosteronmangel beim Mann erkennen

Folgende Symptome können auf zu niedrige Testosteronwerte im Blut hinweisen:

  • schwache Libido, Lustlosigkeit
  • nachlassende Potenz
  • depressive Verstimmungen
  • Schweißausbrüche
  • Vitalitätsverlust, Müdigkeit, Leistungsschwäche
  • Abbau von Muskelmasse
  • Zunahme des Fettgewebes, besonders am Bauch
  • Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  • trockenere Haut, weniger Körperbehaarung

Männer mit altersbedingtem Hypogonadismus sind außerdem besonders gefährdet für das sogenannte metabolische Syndrom. Das "tödliche Quartett" aus Bauchfett, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Insulinresistenz erhöht die Gefahr für Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Tipp 3: Das Bauchfett im Blick behalten

Im Zusammenhang mit dem Testosteronmangel bei Männern spielt hier das Bauchfett eine besondere Rolle. Denn es bildet Entzündungsstoffe und Hormone, die den Testosteronspiegel negativ beeinflussen. Da gleichzeitig der Hormonmangel wiederum die Bildung von Bauchfett begünstigt, entsteht so ein Teufelskreis, aus dem man nur schwer wieder herausfindet.

Regelmäßige Bewegung fördert die Testosteronproduktion und hilft beim Erhalt eines gesunden Körpergewichtes. Fotonachweis: Foto: djd/Testogel/thx
Regelmäßige Bewegung fördert die Testosteronproduktion und hilft beim Erhalt eines gesunden Körpergewichtes. Fotonachweis: Foto: djd/thx

Tipp 4: Behandlungen wie Injektion oder Gel abwägen

Wenn ein Mann die oben genannten Symptome bei sich beobachtet, sollte er nicht zögern, seinen Hausarzt beziehungsweise einen Urologen oder Andrologen aufzusuchen. Mittels Anamnese, körperlicher Untersuchung und einem Bluttest kann dieser dann die richtige Diagnose stellen. Steht ein Hormonmangel als Ursache fest, kann der Arzt ein Testosteronpräparat verordnen.

Gängige Darreichungsformen sind etwa Injektionen in den Gesäßmuskel oder die Verabreichung über die Haut durch ein Testosteron-Gel. Dieses wird täglich auf Oberarme, Schultern oder Bauch aufgetragen und hat den Vorteil, dass es durch die kontinuierliche Abgabe in den Blutkreislauf einen stabilen physiologischen Hormonspiegel über 24 Stunden aufrechterhält. Außerdem kann die Dosierung in Absprache mit dem Arzt individuell angepasst werden, sodass der Patient die Kontrolle über seine Behandlung behält. Sollten doch einmal Probleme auftauchen, lässt sich die Therapie jederzeit kurzfristig absetzen.

Tipp 5: Gesund leben - und Sport treiben

Neben einer medikamentösen Behandlung können Männer aber auch selbst etwas für ihren Testosteronspiegel tun. Dazu gehört, sich gesund zu ernähren und auf das Gewicht zu achten. Außerdem behindern auch Genussgifte wie Alkohol und Nikotin, Bewegungsmangel und Stress die Hormonproduktion und können einen Testosteronmangel bei Männern begünstigen. Es ist deshalb wichtig, für regelmäßige Bewegung zu sorgen.

Mindestens 30 Minuten an fünf Tagen in der Woche sollte man(n) in Schwung kommen. Dabei kommt es nicht darauf an, Höchstleistungen zu erbringen: Normale Aktivitäten wie Radfahren, Spazierengehen, Treppensteigen, Walken oder Schwimmen sind schon ausreichend. Untrainierte sollten vor dem Einstieg in ein intensiveres Sportprogramm außerdem einen Check-up beim Arzt machen lassen. Dann kann die Belastung individuell angepasst werden.

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