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Taube Gliedmaßen - 10 Tipps gegen Kribbeln und Taubheit

Was zu tun ist, wenn man unter tauben Armen und Beinen leidet. Foto: © WavebreakmediaMicro - Fotolia.com
Was zu tun ist, wenn man unter tauben Armen und Beinen leidet. Foto: © WavebreakmediaMicro - Fotolia.com

Jeder kennt das, man sitzt in einer unnatürlichen Haltung und es schlafen Arme, Beine oder Füße ein. Was dabei passiert ist eigentlich ganz logisch. Wir unterbrechen unsere Blutzufuhr in den jeweiligen Gliedmaßen, drücken dabei eventuell auf verschiedene Nerven und unser Körper macht uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt.

Diese Nervenausfälle sind jedoch in den meisten Fällen unbedenklich und durch eine kleine Korrektur in der Haltung oder kurzes Aufstehen wieder behoben. Was aber, wenn Kribbeln und die Taubheitsgefühle nichts mit einer unnatürlichen Körperhaltung zu tun haben?

Tipp 1: Die Ursache richtig erkennen

Zunächst einmal kann es verschiedene Gründe geben, warum sich verschiedenste Körperteile taub anfühlen. Taubheitsgefühl und Kribbeln sind Missempfindungen, welche vom peripheren Nervensystem aus gesteuert werden. Dieses periphere Nervensystem ist mit sogenannten Empfindungsnerven im gesamten Körper verbunden. Sie leiten sämtliche Empfindungsreize an unser Gehirn weiter. Kommt es hier zu Störungen, beispielsweise durch Entzündungen oder Nervenschädigungen können diese Empfindungen missverständlicherweise ausgelöst werden. 

Wenn solche Störungen auf beiden Körperseiten mit ähnlicher Intensität vorliegen und Nervenreizungen am oberen Ende eines Nervs oder ganz am Ende auftreten, dann nennt man dies eine Polyneuropathie. Ein Beispiel für so ein Nervenende sind die Füße, hingegen neigt der Körper dazu mit Kribbeln zu reagieren, wenn die Störung im Verlauf der Nervenbahn liegt. Häufig kommen auch Brennen und Taubheitsgefühle hinzu.

Tipp 2: Diagnose durch den Facharzt

Kribbeln, Brennen und Taubheit in den Gliedmaßen können unter anderem auf eine Polyneuropathie hinweisen. Eine gründliche Diagnostik bei einem Facharzt bzw. eine vorherige Absprache mit dem Hausarzt ist daher sehr zu empfehlen.

Tipp 3: Auf Stoffwechsel-Störungen und Hormone achten

Unser Körper ist ein komplexes System aus vielen verschiedenen, jedoch aufeinander abgestimmten, Prozessen. Hormone und unser Stoffwechsel sind präzise auf unsere Bedürfnisse ausgerichtet. Geraten diese allerdings in ein Ungleichgewicht, kann auch das die Funktion von Nerven und Gefäßen beeinflussen. 

Menschen mit gewissen Grunderkrankungen, wie Diabetes sind daher besonders anfällig für solche Störungen. Durchblutungsstörungen und Schädigungen der Nerven sind hier also mit besonderem Augenmerk und gründlich zu betrachten. Besonders die Fußpflege bei Diabetikern erfordert daher viel Feingefühl.

Tipp 4: Veränderungen im Alter beobachten

Doch auch als Folge des Alterungsprozesses können Folgen von Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen den Körper verändern oder schädigen. Etwaige Engpässe, durch Veränderungen an Knochen und Sehnen können, welche das periphere Nervensystem behindern können, dann für Beschwerden sorgen. Ernsthaftere Erkrankungen, wie Tumore, können bisweilen auf verschiedene Nervenbereiche drücken und für eben diese Beschwerden sorgen. 

Tipp 5: Die Wirbelsäule schonen

Treten Veränderungen oder Schädigungen in unserem Zentralnervensystem auf und belasten unter anderem unser Gehirn oder das Rückenmark führt dies ebenfalls zu Einschränkungen verschiedenster Art. Kribbeln und Taubheitsgefühle können bei Schädigungen dieser Bereiche ebenfalls infrage kommen. 

Tipp 6: Schnell zum Arzt gehen

Vermuten viele Menschen hinter Taubheitsgefühlen zwangsweise einen Schlaganfall, muss das nicht in jedem Fall so sein. Allerdings sollte man bei diesen auftretenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies kann am besten klären, ob es sich um eine ernsthaftere Erkrankung handeln könnte. Im Zweifelsfall also immer schnellstmöglich zum Arzt gehen.

Tipp 7: Einen Bandscheiben-Vorfall meiden

Auch unsere Wirbelsäule kann uns unter Umständen sehr schmerzvolle Empfindungen verursachen. Denn im Normalfall, also bei einem gesunden Menschen, verfügen die einzelnen Bandscheiben über genügend Flüssigkeit, um sich an die Gegebenheiten des Alltags optimal anzupassen. Das heißt, sie sind so elastisch, dass sie jederzeit auf die Anforderungen im Alltag eingehen und sich dann auch wieder in ihre Ausgangsform zurückbegeben können. 

Mit zunehmendem Alter, schwindet jedoch auch diese Fähigkeit und die Bandscheiben verlieren zunehmend ihr zur Verfügung stehendes Wasser und somit auch die Flexibilität. In der Nähe des Wirbelkanals gibt es jedoch eine Schwachstelle. Denn die Bandscheiben sind von einer Haut überzogen, an dieser Stelle ist sie allerdings sehr sensibel.

Drückt sich nun der gelartige Inhalt aus der Bandscheibe in die Richtung des Rückenmarkskanals, verursacht das Druck auf die umliegenden Nerven. Auch das kann sogar bis hin zu Lähmungserscheinungen führen, aber eben auch Schmerzen und Taubheitsgefühle hervorrufen. Vor allem in Armen, Füßen und Beinen ist dies dann merklich zu spüren, aber der Schmerz kann auch zusätzlich in andere Körperregionen ausstrahlen. 

Tipp 8: Rückenschmerzen ernst nehmen

Die allseits bekannten Symptome für einen Bandscheibenvorfall sind Rückenschmerzen. Wer zudem einen Beruf ausübt indem man seine Wirbelsäule entsprechenden Belastungen aussetzt, sollte diesen Fakt auch mit seinem Hausarzt besprechen und eventuelle Vorkehrungen treffen.

Allgemein sind Kribbeln und Taubheitsgefühle bei den folgenden Erkrankungen als Begleiterscheinung zu erwarten:

Tipp 9: Einen Notfall erkennen

Bei plötzlichen Taubheitsgefühlen, Lähmungserscheinungen und ähnlichen Symptomen, vor allem im Gesicht, Mund und linken Arm- und Schulterbereich, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie den Verdacht hegen, dass ein Schlaganfall oder Herzinfarkt dahinter stecken könnte, dann ist dies als Notfall anzusehen.

Tipp 10: Die eigenen Körpersignale wieder wahrnehmen

In vielen Fällen gibt uns unser Körper frühe Warnsignale indem er Schmerzen oder Unwohlsein produziert. Leider haben wir im Laufe der Zeit verlernt auf diese Signale immer in ausreichender Weise zu achten. Bestes Beispiel ist der Kopfschmerz. In vielen Fällen braucht es anstelle einer Kopfschmerztablette mitunter nur etwas freie Zeit und Ruhe oder Schlaf.

Fazit:

Im Fall von Taubheitsgefühlen in den Armen, Beinen und anderen Körperregionen ist jedoch eine gründliche ärztliche Untersuchung anzuraten. Auf die „lange Bank“ sollte man also etwaige Beschwerden, die noch nicht so stark sind, nicht schieben. Ernst nehmen und vorbeugen ist hier oberstes Gebot. Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung können uns zwar nicht davor bewahren, jedoch können sie einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden Leben mit einem möglichst lang leistungsfähigen und fitten Körper leisten. 

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