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5 Maßnahmen zur Schmerzlinderung bei Gonarthrose

Es ist wichtig, bei den ersten Anzeichen von Arthrose den Arzt aufzusuchen.
Es ist wichtig, bei den ersten Anzeichen von Arthrose den Arzt aufzusuchen. Denn ein frühzeitiger Behandlungsbeginn verspricht den größten Erfolg. Foto: djd/Sanofi

Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung weltweit. Typischerweise nimmt die Zahl der Betroffenen mit dem Alter zu. Ab dem 65. Lebensjahr leiden insgesamt 45,1 Prozent der Menschen darunter, bei den Frauen sind es sogar 52 Prozent. Neben Hüften und Händen sind besonders oft die Knie befallen. Man spricht hier von Gonarthrose. Das Hauptsymptom sind Schmerzen - anfangs meist nur phasenweise auftretend, später dann dauerhaft. Was Sie bei Gonarthrose zur Schmerzlinderung tun können, lesen Sie hier:

1. Frühzeitig zum Arzt gehen

Bereits bei den ersten Anzeichen einer Gonarthrose - wie etwa Anlaufschmerzen oder Steifigkeit im Gelenk - sollte man einen Orthopäden aufsuchen und eine fundierte Diagnose erstellen lassen. Denn je früher eine gezielte Therapie begonnen wird, umso effektiver lässt sich der Verlauf der Arthrose ausbremsen.

2. Gezielte Entlastung

Die Belastung des betroffenen Gelenks zu reduzieren - etwa durch Abbau von Übergewicht oder Orthesen - hilft oft schon effektiv bei der Schmerzlinderung. Auch Krankengymnastik und physikalische Therapie (Massagen, Wärme- und Kältebehandlungen usw.) unterstützen hierbei.

Gelenkschonende Bewegung wie Radfahren verbessert die Nährstoffversorgung des Knorpels.
Gelenkschonende Bewegung wie Radfahren verbessert die Nährstoffversorgung des Knorpels. Foto: djd/Sanofi/Getty

3. Moderat trainieren

Im Rahmen der konservativen Therapie wird zudem stets schonende Bewegung empfohlen. Sie sorgt dafür, dass der Knorpel besser ernährt und die stützende Muskulatur aufgebaut wird. Günstig sind Schwimmen, Walken und Radfahren. Wohltuend bei Gonarthrose können auch Übungen speziell für das betroffene Gelenk wirken. 

4. Medikamente zur Schmerzlinderung

Hier kommen laut der Leitlinie Gonarthrose der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie als erstes entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz - das sind zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Sie sind zunächst äußerlich in Salbenform anzuwenden. Sorgt dies nicht für ausreichende Schmerzlinderung, werden im zweiten Schritt meist Tabletten verordnet. Allerdings können NSAR auf Dauer ungünstige Nebenwirkungen auf das Herz und die Gefäße sowie auf Magen und Darm haben.

Gezielte Gymnastik kann Gelenke mobil halten und die stützende Muskulatur stärken.
Gezielte Gymnastik kann Gelenke mobil halten und die stützende Muskulatur stärken. Foto: djd/Sanofi/Getty/KatarzynaBialasiewicz

5. Injektionen gegen Gonarthrose

Zur Schmerzlinderung lassen sich außerdem Spritzen mit Corticosteroiden ("Kortison") einsetzen. Sie sind jedoch nicht für die Langzeitherapie geeignet, da sie auf Dauer zu Knorpelabbau führen können. Als weitere Option sind in der Leitlinie Injektionen mit Hyaluronsäure aufgeführt.

In Studien als besonders effektiv haben sich hochmolekulare Hyaluronsäuren gegen Arthrose gezeigt. Sie werden direkt ins betroffene Gelenk gespritzt, wo sie stoßdämpfend, schnell schmerzlindernd und über 12 Monate anhaltend wirken können. Sie sind oft eine nebenwirkungs- und risikoarme Alternative zu NSAR - gerade für Menschen, die unter einer weiteren Erkrankung leiden, was bei 67 Prozent der Arthrosepatienten der Fall ist.

6. Im Notfall Opioide

Als letztes Mittel zur Schmerzbekämpfung bei Kniearthrose kommen Opioide zum Einsatz, in der möglichst niedrigsten wirksamen Dosis. Sie dienen vor allem zur Kurzzeittherapie - etwa zur zeitlichen Überbrückung bis zur OP - oder zur Anwendung bei nicht operablen Patienten.

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