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Schilddrüsenhormone im Gleichgewicht: Diese 4 Ernährungstipps helfen

Um den täglichen Jodbedarf zu decken, wird die Verwendung von jodiertem Speisesalz empfohlen.
Um den täglichen Jodbedarf zu decken, wird in Deutschland die Verwendung von jodiertem Speisesalz empfohlen. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/Getty Images/Ivan-balvan

Die Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen - zum Beispiel den Energieverbrauch, das Temperaturempfinden, den Herzschlag, die Fruchtbarkeit und das seelische Wohlbefinden. Ihre ausreichende Bildung sowie die Behandlung bei einem Mangel lässt sich durch die richtige Ernährung unterstützen, eine Broschüre dazu gibt es auch hier zum Download. Hier die wichtigsten vier Tipps:

1. Ausreichend Jod für die Bildung der Schilddrüsenhormone

Jod ist ein elementarer Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Zur Bildung von T3 werden drei Jod-Atome, zur Bildung von T4 vier benötigt. Für eine ausreichende Versorgung braucht ein durchschnittlicher Erwachsener etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag - also ein Fünftel Milligramm. Bei Schwangeren und Stillenden ist der Bedarf auf 230 beziehungsweise 260 Mikrogramm täglich erhöht.

Da die Böden in Deutschland nur wenig Jod enthalten, ist auch Getreide und Gemüse arm an dem Spurenelement. Nennenswerte Mengen gibt es vor allem in Seefisch, geringere in Milch und Ei. Um den Bedarf für die Bildung der Schilddrüsenhormone zu decken, wird deshalb die Verwendung von Jodsalz empfohlen. Reicht das nicht aus - das ist etwa bei Schwangeren, Stillenden und Menschen mit veganer und vegetarischer Lebensweise häufig der Fall - wird nach ärztlicher Rücksprache die Einnahme von Jodtabletten angeraten.

Seefisch ist eine natürliche Jodquelle.
Seefisch ist eine natürliche Jodquelle. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/Getty Images/Miodrag Ignjatovic

2. Selen für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone

Damit die Schilddrüsenhormone im Körper richtig wirken können, wird das Spurenelement Selen benötigt. Außerdem hilft es dabei, das Schilddrüsengewebe vor schädlichen Abbauprodukten zu schützen. Selen ist etwa in Fleisch, Fisch, Eiern, Pilzen, Kohl- und Zwiebelgemüse, Linsen, Spargel und Paranüssen enthalten. Die empfohlene Zufuhr liegt für erwachsene Männer bei 70 Mikrogramm, für Frauen bei 60 Mikrogramm und für Stillende bei 75 Mikrogramm pro Tag. Die meisten Menschen in Deutschland sind gut mit Selen versorgt. Bei manchen Erkrankungen, bei veganer und vegetarischer Ernährung sowie bei Schwangeren und Stillenden kann eine Ergänzung sinnvoll sein. Dies sollte aber immer mit dem Arzt abgeklärt werden, da eine Überdosierung von Selen schädlich sein kann.

3. Nahrungsergänzungsmittel sorgfältig auswählen

Wer seine Versorgung mit Nährstoffen wie Jod oder Selen mit frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln verbessern möchte, sollte die enthaltenen Inhaltsstoffe und Mengen genau prüfen und nicht mehrere Mittel mit ähnlicher Zusammensetzung kombinieren. Denn die empfohlene tägliche Verzehrmenge einzelner Nährstoffe sollte nicht überschritten werden. Im Falle von Unsicherheit oder Vorerkrankungen immer ärztlichen Rat einholen.

4. Bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen Wechselwirkungen beachten

Wer aufgrund einer Erkrankung das Schilddrüsenhormon Levothyroxin in Tablettenform einnehmen muss, sollte bei der Ernährung mögliche Wechselwirkungen beachten. So können beliebte Frühstückszutaten wie Kaffee, Milch und Grapefruit die Aufnahme des Schilddrüsenhormons behindern oder verlangsamen. Auch Papaya, Soja und Kalziumpräparate senken den Wirkspiegel des Levothyroxins im Blut, während Vitamin C ihn erhöhen kann. Diese Lebensmittel sollten immer im ausreichenden Abstand zum Schilddrüsenhormon verzehrt werden. Am besten nimmt man die Tabletten morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück unzerkaut und mit Wasser ein.

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