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6 Dinge, die Sie über Schilddrüsenerkrankungen bei Frauen wissen sollten

Gerade Frauen sollten gut auf eventuelle Schilddrüsenerkrankungen achten.
Phasen starker Hormonschwankungen sind in einem Frauenleben ganz normal. Gerade dann sollte gut auf eventuelle Schilddrüsenerkrankungen geachtet werden. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/Getty

Die in der Schilddrüse gebildeten Hormone T4 (Levothyroxin) und T3 (Triiodthyronin) sind wichtig für den Nähr- und Energiestoffwechsel, das Wachstum von Knochen und Muskeln, die Entwicklung des zentralen Nervensystems und den Wärmehaushalt. Schilddrüsenerkrankungen können daher vielfältige Symptome zeigen - etwa Gewichtszunahme oder -verlust, Müdigkeit oder Übererregtheit, Frieren oder Schwitzen. Frauen sind zwar nicht generell häufiger betroffen als Männer, zeigen aber einige Besonderheiten.

1. Mehr Autoimmunerkrankungen bei Frauen

Die häufigsten Schilddrüsenerkrankungen sind Knoten oder ein Kropf (Struma), die bei beiden Geschlechtern etwa gleich oft auftreten. Sie werden meist durch Jodmangel verursacht, denn für die Produktion von T4 und T3 wird Jod benötigt. Wohl wegen der stärkeren Hormonschwankungen im Lebensverlauf kommen Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse, wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow, bei Frauen circa fünf- bis zehnmal häufiger vor als bei Männern.

Besonders in Zeiten von Kinderwunsch und Schwangerschaft sind eine gesunde Schilddrüse und gute Jodversorgung wichtig.
Besonders in Zeiten von Kinderwunsch und Schwangerschaft sind eine gesunde Schilddrüse und gute Jodversorgung wichtig. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/thx

2. Unfruchtbarkeit durch Schilddrüsenerkrankungen

Wenn es mit dem Baby nicht klappt, ist bei Frauen nicht selten die Schilddrüse schuld. So hat etwa jede fünfte Kinderwunschpatientin eine Hashimoto-Thyreoiditis, die zu einer Unterfunktion (Hypothyreose) führt. Stellt sich die Schwangerschaft nicht ein, sollte deshalb immer auch die Schilddrüse gecheckt werden. Dazu ist auf eine gute Jodversorgung zu achten.

3. Schilddrüse und Schwangerschaft

Für die Entwicklung des Kindes spielen die Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle. In den ersten Schwangerschaftswochen werden sie von der Mutter zur Verfügung gestellt. Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion oder ein Jodmangel können die Gehirnentwicklung des Babys behindern. Daher wird eine bestehende Unterfunktion meist mit der Gabe von Thyroxin behandelt, oft ist auch eine Dosiserhöhung erforderlich. Wenn das Kind die Hormone circa ab der 12. Schwangerschaftswoche selbst bildet, muss die Jodzufuhr stimmen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sollten Schwangere täglich 250 Mikrogramm Jod aufnehmen. Da die Ernährung dafür meist nicht ausreicht, wird zur Einnahme von Jodtabletten geraten. Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bedingt eine Risikoschwangerschaft und bedarf der sorgfältigen Überwachung und Therapie.

Wechseljahresbeschwerden und Schilddrüsenprobleme können ähnliche Symptome auslösen.
Wechseljahresbeschwerden und Schilddrüsenprobleme können ähnliche Symptome auslösen. Ein Check-up beim Arzt sorgt für Klarheit. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/pressmaster - stock.adobe.com

4. Jodversorgung in der Stillzeit

Auch in der Stillzeit bleibt der Jodbedarf erhöht, da für einen voll gestillten Säugling Muttermilch die einzige Jodquelle ist. Empfohlen werden 260 Mikrogramm pro Tag.

5. Schilddrüsenerkrankungen nach der Schwangerschaft

Bei manchen Frauen gerät die Schilddrüse nach der Schwangerschaft aus dem Lot, was in einer vorübergehenden Unterfunktion resultiert. Normalisiert sich diese nicht innerhalb eines Jahres, muss sie dauerhaft behandelt werden.

6. Verwechslungsgefahr in den Wechseljahren

Viele Frauen werden im Klimakterium von Schweißausbrüchen, Stimmungstiefs, Müdigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall und Osteoporose geplagt. Aber nicht immer sind die schwindenden Östrogene daran schuld. Oft steckt eine Schilddrüsenerkrankung, meist eine Unterfunktion, dahinter. Es sollte deshalb bei solchen Symptomen die Schilddrüse untersucht werden. Muss diese behandelt werden, ist eine Hormonersatztherapie zu berücksichtigen.

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