Gesund und vital

Schilddrüse - Selenmangel vermeiden und ausgleichen

Ärztin untersucht Schilddrüse einer Patientin
Beim Verdacht auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Foto: djd/Cefasel nutri/thx

Hormone sind sozusagen die "Postboten" des Körpers: Als biochemische Botenstoffe leiten sie Signale innerhalb des Organismus von den produzierenden Drüsen zu den ausführenden Organen weiter. Einige besonders wichtige Hormone, vor allem das T3 (Trijodthyronin) und das T4 (Thyroxin), werden in der Schilddrüse produziert. Sie ist mit einem Gewicht von zirka 18 bis 30 Gramm die größte endokrine Drüse des Menschen und sitzt im Hals unterhalb des Kehlkopfes, ihre zweilappige Form erinnert an einen Schmetterling.

Über das T3 und T4 steuert die Schilddrüse viele wichtige Stoffwechselvorgänge, vor allem den Energiehaushalt des Körpers betreffend. So reguliert sie Herzschlag, Körpertemperatur und Blutdruck, Nerven, Darm und Schweißdrüsen, sexuelle Lust und Fruchtbarkeit und reguliert den Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers. Bei Säuglingen ist sie außerdem für die gesunde Entwicklung und das Wachstum unerlässlich.

Frau schläft am Schreibtisch
Ständige Müdigkeit und mangelnde Leistungsfähigkeit können Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Foto: djd/Cefasel nutri/thx

1. Selenmangel kann zu Folgeerkrankungen führen

Für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone werden Enzyme benötigt, die das Spurenelement Selen enthalten. Außerdem schützt Selen das Schilddrüsengewebe vor oxidativem Stress. Deshalb kann die Funktion der Schilddrüse durch Selenmangel negativ beeinflusst werden. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, bei der zu viele oder zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet werden, ist oft vergesellschaftet mit weiteren Schilddrüsenerkrankungen wie dem Kropf (Struma) oder Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet.

Zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt etwa Hashimoto-Thyreoiditis, die eine chronische Entzündung des Organs auslösen kann. Morbus Basedow mit den teilweise typisch hervorstehenden Augen kann hingegen zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.

Portraitbild lächelnde Frau
Eine ausreichende Selenversorgung ist wichtig für den gesamten Organismus. Foto: djd/Cefasel nutri/Michele Constantini

2. Den eigenen Selenbedarf kennen

Gerade bei einer erkrankten Schilddrüse sollte Selenmangel unbedingt vermieden werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene eine tägliche Selenzufuhr von 60 µg für Frauen und 70 µg für Männer, stillende Mütter sollten 75 µg täglich aufnehmen. Das Spurenelement ist unter anderem in Fisch, Innereien und manchen Pilzen reichlicher enthalten.

3. Selen auch als Nahrungsergänzung einnehmen

Bei verschiedenen Erkrankungen, veganer oder vegetarischer Ernährung, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie im Falle eines bekannten Mangels kann es aber häufig schwierig sein, genügend Selen allein über die Nahrung aufzunehmen. Eine Nahrungsergänzung deckt den erhöhten Bedarf auf einfache Weise.

4. Anzeichen für eine Schilddrüsenerkrankung erkennen

Anzeichen für eine schlechte Funktion der Schilddrüse können zum Beispiel ständige Müdigkeit, Haarausfall, Leistungsabfall, Gedächtnisprobleme, Verstopfung und häufiges Frieren sein, was auf eine Unterfunktion hindeutet. Eine Überfunktion kann sich dagegen eher durch gegenteilige Symptome, wie starkes Schwitzen, Durchfall, Unruhe, Zittern und Gewichtsabnahme äußern. Bei einem Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung oder Selenmangel sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

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