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Pulskontrolle: 5 Tipps für einen gesunden Puls

In Ruhe liegt der Puls eines Erwachsenen optimalerweise zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Liegt die Frequenz deutlich darüber, kann das auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Foto: djd/pulsgesund.de
In Ruhe liegt der Puls eines Erwachsenen optimalerweise zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Liegt die Frequenz deutlich darüber, kann das auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Foto: djd/pulsgesund.de

Ruhig und regelmäßig sollte er sein, der Pulsschlag eines gesunden Menschen. Optimal sollte der Ruhepuls eines Erwachsenen ohne körperliche Anstrengung oder Aufregung zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute liegen. Eine deutlich darüber liegende Frequenz kann schon im mittleren Alter auf gesundheitliche Probleme hinweisen, die später ernste Folgen wie Herzschwäche, koronare Herzkrankheit oder Angina Pectoris nach sich ziehen können.

Auch kann ein zu hoher Puls bereits bestehende Erkrankungen verstärken. Denn wenn das Herz dauerhaft zu schnell schlagen muss, wird es überlastet und so immer weiter geschwächt. Deshalb ist eine regelmäßige Pulskontrolle nicht nur für Patienten mit bekanntem Risiko, sondern auch für gesunde Menschen sinnvoll. Besonders einfach ist die Pulskontrolle jetzt per App möglich.

Tipp 1: Den eigenen Puls im Blick haben

Der Grund für einen überhöhten Ruhepuls liegt oft im vegetativen Nervensystem. Ist es zu stark aktiviert, wird das Stresshormon Adrenalin im Überschuss freigesetzt, welches nicht nur den Puls beschleunigt, sondern auch den Blutdruck und die Blutzucker- und Fettwerte in die Höhe treibt.

Bei einer kurzfristigen Anspannung oder körperlichen Anstrengung hat diese natürliche Reaktion durchaus Sinn, wird sie aber dauerhaft, kann sie die Gesundheit schädigen. Ständiger Stress, Nikotin und Koffein können Ursachen für die erhöhte Adrenalinausschüttung sein, Bewegungsmangel und Übergewicht können die Folgen für den Körper verstärken.

Regelmäßige Bewegung ist gut für das Herz. Dreimal die Woche eine halbe Stunde spazieren gehen, im Garten werkeln oder radfahren bewirken schon viel. Foto: djd/pulsgesund.de
Regelmäßige Bewegung ist gut für das Herz. Dreimal die Woche eine halbe Stunde spazieren gehen, im Garten werkeln oder radfahren bewirken schon viel. Foto: djd/pulsgesund.de

Tipp 2: Pulskontrolle regelmässig machen

Wichtig bei einer Pulskontrolle ist es, dass der Wert im Ruhezustand gemessen wird - also nicht gleich nach dem Sport oder dem Treppenaufstieg in den dritten Stock. Am besten in entspannter Atmosphäre und ohne vorherigen Kaffee-, Tee- oder Zigarettengenuss. Da eine einzelne Pulskontrolle nicht viel aussagt, sollte man die Messung häufiger wiederholen und die Werte schriftlich festhalten. Als Faustregel für den durchschnittlichen Ruhepuls gilt bei Erwachsenen:

  • Pulsfrequenz 60-80: normal
  • Pulsfrequenz 80-100: auffällig
  • Pulsfrequenz über 100: nicht ok

Tipp 3: Bewusst und gesund ernähren

Ergibt die Pulskontrolle einen chronisch zu hohen Ruhepuls, sind Änderungen in der Lebensweise oft die erste Gegenmaßnahme, mit der schon viel bewirkt werden kann: Zunächst einmal sollten Betroffene unbedingt auf das Rauchen verzichten und anregende Genussmittel wie Kaffee, schwarzen Tee und auch Alkohol nur in geringen Mengen konsumieren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Reduzierung von Übergewicht durch eine bewusste Ernährung und genug Bewegung.

Tipp 4: Regelmäßig Sport machen

Sport lässt dabei nicht nur die Pfunde schmelzen, er wirkt auch direkt positiv auf das Herz, indem er seine Muskulatur kräftigen und die Pulsfrequenz senken kann. Regelmäßig für Bewegung zu sorgen und dies auch durchzuhalten, ist deshalb unverzichtbar. Das können auch unsportliche Menschen schaffen, indem sie wöchentlich dreimal eine halbe Stunde spazieren gehen. Wer sich mehr zutraut, geht schwimmen, tanzen oder radeln oder betreibt eine Ausdauersportart wie Jogging oder Nordic Walking.

Tipp 5: Mit dem Arzt über den eigenen Puls sprechen

Bleibt der Pulsschlag trotz angepasster Lebensweise zu hoch, wird meist eine medikamentöse Therapie erforderlich. Neben sogenannten Beta-Blockern und speziellen Calciumantagonisten, die aber beide den Blutdruck senken, gibt es einen speziellen, nur den Puls, aber nicht den Blutdruck beeinflussenden Senker, das Ivabradin. Bei Patienten, die schon unter einer Herzinsuffizienz leiden, sollte dabei der Puls auf eine Frequenz von 55 bis 60 Schlägen pro Minute eingestellt werden, um das Herz wirksam zu entlasten. Dies muss unbedingt mit dem eigenen Arzt abgesprochen werden.

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