Gesund und vital

Natürliche Hormone für die Wechseljahre

Naturnah und individuell zugeschnitten sollen Hormonersatztherapien heute sein. Foto: djd/Utrogest/thx
Naturnah und individuell zugeschnitten sollen Hormonersatztherapien heute sein. Foto: djd/thx

So wenig wie möglich, so viel wie nötig - und dabei möglichst natürlich: Bei Hormonersatztherapien geht die Tendenz seit einigen Jahren zu immer weniger belastenden und nebenwirkungsärmeren Therapien. So werden heute häufig sogenannte bioidentische Hormone verwendet, die von der chemischen Struktur nicht von den körpereigenen Stoffen zu unterscheiden sind. Dazu gehören zum Beispiel Östradiol aus der Gruppe der Östrogene und Progesteron aus der Gruppe der Gestagene.

Tipp 1: Die Gebärmutter durch Progesteron schützen

Während Östradiol den Klimakterium bedingten Östrogenmangel ausgleichen und typische Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche lindern kann, wird Progesteron vor allem zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut eingesetzt. Denn diese kann unter Östrogeneinfluss zu wuchern beginnen, was durch die Kombinationstherapie verhindert werden soll.

Tipp 2: Auch bei Schlafstörungen kann Progesteron helfen

Außerdem kann Progesteron die Neigung zu östrogenbedingten Wassereinlagerungen mindern, beruhigend sowie schlaffördernd wirken. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass natürliches Progesteron einen Vorteil gegenüber synthetischen Gestagenen besitzt, da es weniger Einfluss auf das Brustkrebsrisiko und den Stoffwechsel hat.

Für eine sichere Hormonbehandlung sollten Frauen auf geprüfte und behördlich zugelassene Präparate zurückgreifen. Foto: djd/Utrogest/thx
Für eine sichere Hormonbehandlung sollten Frauen auf geprüfte und behördlich zugelassene Präparate zurückgreifen. Foto: djd/thx

Tipp 3: Niedrige Dosierung der natürlichen Hormone möglich

Neben der Wahl naturidentischer Hormone ist auch eine möglichst individuelle und niedrige Dosierung wichtig für eine sichere Therapie. So lässt sich Östradiol in niedrigster Dosierung als Gel verabreichen, das auf der Haut aufgetragen wird. Zusammen mit stoffwechsel- und gefäßneutralem Progesteron kann so die Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Tipp 4: Progesteron orale einnehmen

Während man beim Östrogen heute oft die Verabreichung über die Haut gegenüber der Tablettenform bevorzugt, weil dies die Leber entlasten und variablere Dosierungen ermöglichen kann, verhält es sich beim Progesteron umgekehrt: Hier ist nach Meinung von Fachleuten die Gabe über die Haut nicht optimal, sondern die orale Einnahme zu bevorzugen. Denn sonst könne der wirksame Schutz der Gebärmutterschleimhaut vor Wucherungen nicht sichergestellt werden.

Weitere Informationen zum Thema Wechseljahrsbeschwerden bietet dieses Video:

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