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6 Tipps für den Weg zur individuell passenden Therapie bei Multipler Sklerose

Mehrere auf das Jahr verteilte neurologische Untersuchungen können frühzeitig auf Nervenschäden hinweisen.
Mehrere auf das Jahr verteilte neurologische Untersuchungen können frühzeitig auf Nervenschäden hinweisen. Foto: djd/www.trotz-ms.de/Getty Images/Nomad

Menschen mit Multipler Sklerose (MS) können heute in vielen Fällen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen. Eine individuell passende Behandlung trägt maßgeblich dazu bei. Was Sie bei der Therapiewahl beachten sollten:

Tipp 1: Multiple Sklerose und Therapie: Gut informieren

Die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen, hilft nicht nur im Umgang mit der Erkrankung, sondern auch bei der Suche nach der geeigneten Therapie. Dies gilt umso mehr bei MS, die als sogenannte Krankheit der "1.000 Gesichter" bei jedem Betroffenen unterschiedlich verläuft und entsprechend eine individuell passende Behandlung erfordert. Wenn etwas unklar ist, sollten Sie daher offen mit Ihrem Behandlungsteam darüber sprechen.

Tipp 2: Vorbereitet ins Arztgespräch

Die Therapieentscheidung ist neben der MS-Verlaufsform und dem Gesundheitszustand auch von der individuellen Situation des Betroffenen abhängig. Im Idealfall trifft der behandelnde Arzt die Entscheidung gemeinsam mit dem Patienten. Da sich die Multiple Sklerose-Therapie gut in Ihr Leben integrieren lassen sollte und dabei auch Ihre persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden sollten, scheuen Sie sich nicht, Ihre Wünsche und Bedenken zu äußern. Deshalb sollten Sie sich vor der Behandlungswahl Gedanken darüber machen, was Ihnen wichtig ist - beispielsweise die Unabhängigkeit im Alltag durch längere Therapieintervalle, das Maß an Eigenverantwortung oder die Darreichungsform.

Moderne Medikamente können den Krankheitsverlauf der MS verlangsamen.
Moderne Medikamente können den Krankheitsverlauf der MS verlangsamen. Foto: djd/www.trotz-ms.de/Getty Images/Zbynek Pospisil

Tipp 3: Bei Unsicherheit: Rückfragen stellen

Falls Sie etwas nicht verstanden haben oder sich hinsichtlich des Therapieplans unsicher sind, trauen Sie sich, dies gegenüber Ihrem Behandlungsteam zu äußern und stellen Sie gerne Rückfragen. Kommen die Fragen erst nach dem Termin auf, notieren Sie diese am besten und bringen sie zum nächsten Gespräch mit.

Tipp 4: "Therapietreue" ist das A und O

Ist die Entscheidung getroffen, ist es wichtig, dem Behandlungsplan des Arztes genau zu folgen, also der Multiple Sklerose-Therapie treu ("adhärent") zu sein. Das gilt ebenso, wenn Sie keine Beschwerden haben. Denn: Auch ohne spürbare Symptome kann die MS unterschwellig fortschreiten und die Nerven bleibend schädigen.

Tipp 5: Regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen

Gerade weil MS unterschwellig voranschreiten kann, ist es wichtig, regelmäßig die Kontrolltermine beim behandelnden Neurologen wahrzunehmen. Mehrere auf das Jahr verteilte neurologische Untersuchungen können frühzeitig auf Nervenschäden hinweisen und sind nötig, um den Krankheitsfortschritt zu erkennen und ihm bestmöglich - eventuell auch durch einen Therapiewechsel - entgegenzuwirken.

Tipp 6: Gut organisiert durch Hilfestellungen

In der Hektik des Alltags besteht die Gefahr, auch einmal einen Termin zu vergessen oder ein wichtiges Dokument zu verlegen. Ob Befunde, Atteste, Kostenbelege oder Notizen für den nächsten Termin beim Neurologen - ein MS-Ordner kann dabei helfen, den Überblick zu behalten. Als Erinnerungsstütze für Termine kann auch ein Eintrag im Handy oder am Wandkalender nützlich sein.

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