Gesund und vital

Arthrose: Krankes Knie vom Fuß aus stützen

Mit der neuen Orthese kann Arthrosepatientin Silvia wieder sicherer, weiter und stabiler gehen. Darüber freut sich auch ihr Lebenspartner.
Mit der neuen Orthese kann Arthrosepatientin Silvia wieder sicherer, weiter und stabiler gehen. Darüber freut sich auch ihr Lebenspartner. Foto: djd/Ottobock

(djd). Millionen Menschen aus allen Altersgruppen leiden unter chronischen Knieschmerzen. Der Griff zu Schmerzmitteln in Kombination mit Schonhaltung lässt die Betroffenen schnell in einen Teufelskreis geraten. Doch die "Endstation" muss nicht immer Knieoperation lauten. Es gibt alternative Behandlungsmöglichkeiten, die es sich zu testen lohnt.

Spezielle Orthese verschiebt Belastungslinie im Knie

Kniearthrose-Patientin Silvia beispielsweise hat eine Möglichkeit entdeckt, die ihr den Alltag mit der Krankheit erleichtert. Schmerzmittel brachten der 62-Jährigen keine wirkliche Linderung, auch das Spritzen von Hyaluron und später Kortison verbesserten die Lage kaum. Doch bevor es zu einer Operation kam, konnte das Sanitätshaus ihrer Wahl mit einer speziellen Orthese weiterhelfen. Bereits die ersten Schritte mit einem Testmodell fielen positiv aus. „Das Aha-Erlebnis war einfach genial“, erinnert sich Silvia. „Wie ich schon nach ein paar Schritten gemerkt habe, wie mich das trägt, wie die Schmerzen nachließen.“

Die Orthese wird an Fuß und Unterschenkel angelegt und entlastet auf diese Weise das Knie.
Die Orthese wird an Fuß und Unterschenkel angelegt und entlastet auf diese Weise das Knie. Foto: djd/Ottobock

Den Knorpel nicht „verhungern“ lassen

Inzwischen trägt Silvia ihre Orthese Agilium Freestep 3.0 von Ottobock schon seit ein paar Monaten und kann dadurch wieder aktiv sein. Ein wichtiger Aspekt, denn Bewegung spielt für die Erkrankung eine große Rolle. Schmerzgeplagte Patienten erhalten von ihrem Arzt sehr häufig den Rat, sich trotz Gelenkverschleiß nicht komplett zu schonen. Was zunächst widersinnig klingt, ist einleuchtend: Denn Knorpelmasse besitzt keine Blutgefäße, die diese mit Nährstoffen versorgen. Vielmehr saugt der Gelenkknorpel erst durch Bewegung wie ein Schwamm nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit auf. Gezieltes Training, etwa mit dem Bewegungsprogramm Agilium Move unter www.ottobock.de/arthrose, kann Knorpelabbau vorbeugen und Muskelmasse aufbauen, die wiederum die Gelenke stützt.

Trotz Arthrose kann Silvia dank des modernen Hilfsmittels die Zeit mit ihren Enkelkindern aktiv gestalten.
Trotz Arthrose kann Silvia dank des modernen Hilfsmittels die Zeit mit ihren Enkelkindern aktiv gestalten. Foto: djd/Ottobock

So einfach wie ein Schuh

Was Patientin Silvia an ihrem Hilfsmittel schätzt: Die Orthese Agilium Freestep 3.0 setzt nicht am Knie, sondern am Fuß an. Sie nimmt die Last aus dem betroffenen Gelenkbereich und überträgt sie in Richtung Kniemitte. Die Bewegungsfreiheit im Knie wird dadurch nicht eingeschränkt. „Meine körperliche Situation hat sich enorm verbessert, ich bin viel beweglicher und sicherer und kann viel weiter und stabiler gehen“, freut sich die 62-Jährige. Zudem kann sie die Orthese, die wie ein Schuh angezogen wird, unter der Kleidung verstecken, der Alltagshelfer stört auch nicht beim Sitzen. Wanderungen mit dem Partner und dem Herumtollen mit den Enkeln steht jetzt nichts mehr im Weg - ein großes Plus an Lebensfreude für Silvia.

Darum ist Kniegelenksarthrose so weit verbreitet

Bei jedem Schritt müssen die Knie das Körpergewicht und oft noch zusätzliche Lasten abfedern. Dabei fungieren Gelenkknorpel als Stoßdämpfer. Während die schützende Knorpelschicht in jungen Jahren noch glatt und geschmeidig ist, raut sie mit zunehmendem Alter auf und wird dünner. Faktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen, Verletzungen oder Bewegungsarmut beschleunigen den Knorpelabbau.

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