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Katarakt: 3 wichtige Informationen zur Operation

Ab dem 60. Lebensjahr tritt Katarakt, auch bekannt als Grauer Star, gehäuft auf. Foto: djd/patienteninfo-abbott.de/thx

Die Operation der Katarakt ist eine der häufigsten Operationen in Deutschland und der Eingriff erfolgt meist ambulant in einer Klinik oder Augenarztpraxis. Meist ist nur eine örtliche Betäubung für die zwanzigminütige Operation nötig. Es wird jeweils nur ein Auge operiert, das andere Auge folgt zeitlich versetzt.

1. Das Einsetzen der Kunstlinse dauert nicht lange

Bei der Katarakt-Operation werden zunächst ein minimaler Schnitt in die Augenhornhaut gesetzt und eine kleine kreisrunde Öffnung im Kapselsack geschaffen, bevor anschließend die getrübte Augenlinse durch Ultraschall oder einen Femtosekundenlaser zertrümmert und abgesaugt wird. Durch die winzige Öffnung in der Augenkapsel wird dann eine spezielle Kunstlinse in zusammengefaltetem Zustand eingeführt, anschließend entfaltet sie sich eigenständig. Die Intraokularlinse hat kleine Bügel, die im Kapselsack verankert werden. Der Schnitt muss nicht genäht werden, sondern verschließt sich von selbst.

Simuliertes Sehen mit Katarakt: Betroffene haben oft das Gefühl, durch einen Nebelschleier zu blicken. Unscharfes Sehen, Blendung und veränderte Farbwahrnehmung gehören zu den Symptomen. Foto: djd/patienteninfo-abbott.de
Simuliertes Sehen mit gesunden Augen. Foto: djd/patienteninfo-abbott.de

2. Normaler Alltag kurz nach der Operation möglich

Das operierte Auge wird mit einem Verband abgedeckt, der über Nacht getragen werden muss - anschließend müssen Sie etwa drei bis vier Wochen lang antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen anwenden. Der Augenarzt kontrolliert das Auge regelmäßig in kurzen Abständen. Nach der Operation können Sie schnell wieder normal am Alltag teilnehmen und klar sehen. Je nach Linsentyp kann das Tragen einer Brille überflüssig werden.

3. Unterschiedliche Linsentypen wählbar

Bei einer Operation der Katarakt haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Linsenarten:

Monofokallinsen (sogenannte Einstärkenlinsen)

Mit der Standardlinse kann die Sicht auf eine bestimmte Entfernung eingestellt werden - in der Regel für die Ferne. Eine Lese- oder Gleitsichtbrille für das Sehen in der Nähe oder eine Fernbrille, um eine gute Fernsicht zu erreichen, sind bei vorhandener Sehschwäche weiterhin nötig.

Multifokallinsen (Mehrstärkenlinsen)

Klassische Multifokallinsen kompensieren die Kurz- und Weitsichtigkeit sowie die Alterssichtigkeit, so dass Sie nach der Operation unabhängig von einer Brille sein können. Multifokallinsen verfügen über mehrere Brennpunkte - ein Teil des Lichtes wird für das Sehen in die Ferne, ein Teil für das Sehen in der Nähe beziehungsweise auch den Zwischenbereich genutzt.

Das Gehirn muss sich wie auch bei der Gleitsichtbrille zunächst an die Multifokallinse gewöhnen, um den Wechsel zwischen den Brennpunkten umsetzen zu können. Durch den gegebenen Lichtverlust für einen Fokusbereich kann das Kontrastsehen problematisch sein. Manche Sehbereiche, besonders unter schlechten Lichtbedingungen, bleiben verschwommen. Optische Nebenwirkungen wie Blendungsempfindlichkeit und die Wahrnehmung von Halos (Lichthöfe um Lichtquellen) treten häufiger auf.

Neuartige Linsen mit erweitertem Sehbereich

Heutzutage sind neuartige Linsenimplantate verfügbar, die einen erweitertem Sehbereich ermöglichen und folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Die modernen Intraokularlinsen können eine Alterssichtigkeit korrigieren und einen kontinuierlichen Sehbereich von nah bis fern schaffen, ohne dass Patienten in einem Entfernungsbereich merkliche Einschränkungen der Sehqualität hinnehmen müssen.
  • Patienten können unabhängig von einer Brille werden.
  • Optische Nebenwirkungen wie sie bei klassischen Multifokallinsen vorkommen, können minimiert werden.
  • Das Kontrastsehen kann sich deutlich verbessern und dem eines jugendlichen Auges nahe kommen. Auch bei kontrastarmen Sichtverhältnissen ist die Sicht nicht beeinträchtigt.

Fazit

Eine Operation der Katarakt gehört heute zu den chirurgischen Routineeingriffen und verläuft meist unproblematisch. Nach der Operation können die Patienten wieder klar sehen. So lässt sich nach der Operation der Alltag weitgehend ohne Brille und Seheinschränkung gestalten.

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