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7 Tipps gegen Jucken im Ohr

Häufiges Jucken im Ohr kann einen wahnsinnig machen. Da man im Gehörgang nicht kratzen kann, greifen Betroffene zu Wattestäbchen oder sogar Büroklammern, um die juckende Stelle zu erreichen. Doch das ist gefährlich, auch Hals-Nasen-Ohren-Ärzte raten davon ab. Denn nicht nur das Trommelfell, sondern auch die Haut im Gehörgang ist empfindlich und kann leicht verletzt werden. Außerdem sorgt das Kratzen und Stochern höchstens für kurzfristige Linderung. Die Ursache können Sie damit nicht beseitigen.

Was kann man also tun, um das Jucken im Ohr zu stoppen? Welche Ursachen stecken dahinter? Lesen Sie hier, wie man dem lästigen Problem zu Leibe rücken kann.

1. Richtig reinigen

Der wichtigste Ratschlag hier: Übertreiben Sie es nicht! Zumeist müssen Sie Ihre Ohren gar nicht reinigen, denn sie haben ein ausgeklügeltes Selbstreinigungssystem: Ohrenschmalz (Cerumen) wird produziert, der Schmutz im Gehörgang auffängt. Mithilfe vieler Flimmerhärchen wird dieser Schmutz dann nach außen transportiert.

Deshalb sollten Sie die Ohrmuschel nur bis zur Öffnung des Gehörgangs mit einem feuchten Waschlappen oder Wattepad reinigen. Wenn Sie weiter nach innen bohren oder stochern, schieben Sie den Ohrenschmalz meist noch tiefer in den Gehörgang. Das verschlimmert den Juckreiz im schlimmsten Fall noch.

Eine genervt schauende Frau putzt sich mit einem Ohrenstäbchen die Ohren.
Häufiges Jucken im Ohr kann einen wahnsinnig machen. Viele Betroffene greifen zu Wattestäbchen um die juckende Stelle zu erreichen. Doch Ärzte raten davon ab. Foto: djd/thx

2. Ohren trocken halten

Generell ist es wichtig, die Ohren trocken zu halten. Wenn Ihre Ohren nach dem Duschen oder Baden oft jucken, können Sie sie zum Beispiel mit spezieller gewachster Watte abdichten. Nach dem Duschen können Sie Ihre Ohren auch vorsichtig fönen, um Restwasser zu entfernen. Auf diese Art lassen sich auch Infektionen, die durch Pilze verursacht werden, vorbeugen.

3. Ohrenschmalz vom Arzt entfernen lassen

Wer viel Ohrenschmalz produziert, greift ebenfalls gern zu Wattestäbchen. Doch dadurch kann der Gehörgang verstopft und die Entstehung eines Pfropfs begünstigt werden.

Zudem entstehen Mikroverletzungen, in die Bakterien und Pilze eindringen und Entzündungen verursachen können. Statt selbst Hand anzulegen, sollten Sie die Ohren daher regelmäßig – etwa alle drei Monate – beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt reinigen lassen.

Ein Tisch auf dem Oliven in einem Körbchen liegen, sowie eine kleine Schüssel mit Olivenöl.
Olivenöl kann bei der Vorbeugung von Entzündungen unterstützen Foto: djd/thx

4. Mit Olivenöl pflegen

Ohrenschmalz reinigt und fettet die Ohren. Wird zu wenig davon produziert, fehlt auch der Haut im Gehörgang ein wichtiger Schutz. Die Haut trocknet dann aus, und es kommt zu Ekzemen oder Entzündungen – eine häufige Ursache für das Jucken im Ohr.

Das entzündungshemmende Olivenöl kann hier bei der Vorbeugung unterstützen: Einfach regelmäßig mit der Pipette etwas Öl in die Gehörgänge träufeln und nach etwa zehn Minuten wieder herauslaufen lassen.

5. Kontakt mit Kosmetika möglichst vermeiden

Wer nach dem Motto "viel hilft viel" täglich die Haare shampooniert, muss sich über Jucken im Ohr nicht wundern. Denn viele Kosmetika vom Rasierschaum über Färbemittel bis zum Haarspray können die Haut im Gehörgang austrocknen oder sogar Allergien auslösen. Daher sollte der Kontakt soweit es geht vermieden werden: Auch hiervor können Sie Ihre Ohren mit gewachster Watte schützen. 

Und falls doch etwas in die Ohren gerät: Salben mit Hydrocortison aus der Apotheke können Juckreiz und Hautreizung lindern.

6. Auf Ohrhörer und -stöpsel verzichten oder regelmäßig desinfizieren

Wer regelmäßig über mehrere Stunden Ohrstöpsel oder -hörer trägt, verhindert damit, dass die Ohren optimal belüftet werden. Beim Schlafen, Musik hören oder wenn man schwitzt, kann sich so leicht Feuchtigkeit bilden, die das Gewebe aufweicht. Auch das kann ein Grund für das lästige Jucken im Ohr sein.

Auch eine Entzündung kann durch das Tragen von Ohrhörern und -stöpseln begünstigt werden. Wenn Sie also auf Kopfhörer oder Ohrstöpsel nicht verzichten können oder wollen, ist es sinnvoll, regelmäßig Pausen einzulegen sowie Hörer und Stöpsel regelmäßig zu desinfizieren.

7. Ohren beim Badespaß schützen

Eine Infektion mit Bakterien, die im Wasser leben, kann auch die Gehörgänge betreffen. Denn Chlor und Meerwasser weichen die Haut auf und erleichtern ebenfalls das Eindringen von Keimen. Jucken im Ohr ist ein erstes Anzeichen für eine Infektion, später kommen Schmerzen hinzu. Spätestens dann ist auch im Urlaub ein Arztbesuch notwendig. Am besten hilft hier Vorbeugung: Achten Sie auf die Wasserqualität und vermeiden Sie Wasserkontakt, indem Sie zum Beispiel eine Badekappe tragen oder den Kopf über Wasser halten.

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