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Gelenkprobleme: 8 Tipps bei Kniearthrose

Für die Behandlung einer Arthrose - etwa Injektionen mit Hyaluronsäure - sollte man einen erfahrenen Fachmann aufsuchen. Foto: djd/Sanofi
Für die Behandlung einer Arthrose - etwa Injektionen mit Hyaluronsäure - sollte man einen erfahrenen Fachmann aufsuchen. Foto: djd/Sanofi

Das Knie ist das größte und am stärksten beanspruchte Gelenk im Körper des Menschen. Dort wirken sehr große Kräfte auf eine sehr kleine Auflagefläche - neben dem größten Teil des Körpergewichts auch starke Dreh- und Stoßbelastungen bei Bewegung und Sport.

Kein Wunder, dass das Kniegelenk besonders häufig von Arthrose betroffen ist: Nach Angaben der Arthrose Liga leidet schon jeder zweite 45-Jährige an Kniearthrose. Gelenkprobleme sind also keine Seltenheit.

Tipp 1: Anzeichen selbst erkennen

Beim Knie kann sich zum Beispiel an der Innen- oder Außenseite des Gelenks ein brennendes, schmerzendes Gefühl einstellen. Auch "Anlaufschmerzen" oder die Empfindung, nach längerem Sitzen quasi eingerostet zu sein, sind typische Anzeichen für Kniearthrose, schließlich kommt noch Nachtschmerz hinzu. Auch bei anderen Gelenken deuten unter Bewegung oder Belastung zunehmende Schmerzen auf eine Arthrose und Gelenkprobleme hin.

Tipp 2: Diese Faktoren wirken der weiteren Abnutzung des Gelenks entgegen

Im Fall einer Kniearthrose spielt vor allem die Gewichtsreduktion eine wichtige Rolle, um das Gelenk zu entlasten. Auch sollte eine muskuläre Stabilisierung, das heißt eine Kräftigung der das Gelenk haltenden Muskeln durch Training, stattfinden. Oft müssen deshalb die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten geändert werden. Sport bei Arthrose ist ebenfalls wichtig, sollte aber gelenkschonend sein.

Tipp 3: Über Behandlungsmöglichkeiten informieren

Wenn die Diagnose durch den Arzt gesichert ist - zum Beispiel durch Röntgen oder MRT -, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung bei Gelenkproblemen und Arthrose, die sich im Rahmen eines individuellen Therapieplans ergänzen sollten. Zur kurzfristigen Schmerzlinderung können etwa antientzündliche und schmerzstillende Tabletten verordnet werden.

Aufgrund der Gefahr von Nebenwirkungen dürfen diese jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Auch Injektionstherapien mit Kortison oder Hyaluronsäure sind möglich. Diese bringen eine längerfristige Schmerzlinderung, Kortison bis zu sechs Wochen und Hyaluronsäure in Abhängigkeit vom Produkt sogar bis zu einem Jahr

Wenn das alles nicht hilft und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kommen gelenkerhaltende oder -ersetzende Operationen zum Einsatz. Zusätzlich gibt es außerdem orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen.

Tipp 4: Bei derBehandlung von Kniearthrose an mehreren Punkten ansetzen

Das ist sinnvoll. Eigenverantwortung und eine Lebensumstellung stehen dabei an erster Stelle. Dazu kommen Medikamente als unterstützende Maßnahme, parallel eine symptomatische Therapie mit Hyaluronsäure-Injektionen.

Tipp 5: Zweitmeinung zu einer OP einholen

Vor einer OP sollte man immer eine zweite Meinung von einem Arthrosespezialisten einholen. Generell ist die frühe Diagnose und Behandlung durch einen Spezialisten wichtig, der ein geeignetes Therapiekonzept entwickeln kann. Bewegung und die Mitarbeit des Patienten sind immer notwendig.

Tipp 6: Behandlung mit Hyaluronsäure

Bei der Behandlung mit Hyaluronsäure-Injektionen wird durch die Schmierung und Stoßdämpfung des Gelenks wieder hergestellt und eine weitere Abnutzung gebremst. Zunächst sollte man auf die Art der Hyaluronsäure achten und sich für ein Produkt mit möglichst wenigen Injektionen entscheiden. Auch sollte es in Hinblick auf Viskosität, Elastizität und Molekulargewicht der körpereigenen Gelenkflüssigkeit möglichst nahe kommen. Zur Verhinderung von Komplikationen sollte man sich außerdem einen erfahrenen Fachmann für die Behandlung suchen.

Tipp 7: Die Ernährung bei Arthrose umstellen

Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen ist sehr wichtig. Da die meisten Arthrosepatienten eher abnehmen sollten, kann es außerdem sinnvoll sein, einen Ernährungsberater aufzusuchen, der einen entsprechenden Ernährungsplan erstellen kann.

Tipp 8: Unbedingt genug bewegen

Sie ist die Grundvoraussetzung jeglicher Therapie, denn die Gelenke müssen durch Muskeln stabilisiert und geführt werden. Außerdem sorgt Bewegung für eine bessere Ernährung der Knorpel und die gesteigerte Durchblutung lässt Entzündungsfaktoren besser abfließen und hilft aktiv bei Gelenkproblemen.

Ungünstig sind Sportarten, die das Gelenk zusätzlich belasten, also sogenannte Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball, Tennis oder Volleyball. Und natürlich stellt Übergewicht eine starke Belastung dar und sollte deshalb möglichst abgebaut werden.

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