Gesund und vital

Fußfehlstellungen mit 3 Tipps lindern

Zwei Frauen gehen gemeinsam spazieren.
Mobil bleiben trotz Fußfehlstellungen: Mit den richtigen Schuhen kann das gelingen. Foto: djd/Florett - Varomed

Etwa 15 Millionen Deutsche leiden unter schmerzhaften Fußfehlstellungen. Zu den Hauptgründen gehören falsches Schuhwerk wie zu hohe oder zu enge Schuhe, aber auch Übergewicht, Unfälle, Erkrankungen oder schwere Berufsarbeit. Besonders häufig treten diese Fußfehlstellungen auf:

1. Der Plattfuß

Bei einem Plattfuß fehlt die natürliche Längswölbung des Fußgewölbes, sodass der Fuß stark oder vollständig auf dem Boden aufliegt. Ursache ist oft eine angeborene Bindegewebsschwäche. Aber auch Krankheiten wie eine Gelenkentzündung (rheumatoide Arthritis), Diabetes, Gicht, Verletzungen nach Unfällen, Abnutzungserscheinungen (Arthrose) oder zu enges Schuhwerk, das dem Fuß und den Zehen keinen Bewegungsspielraum erlaubt, können dafür verantwortlich sein. Je nach Ausprägung kann der Plattfuß Schmerzen verursachen und die Bewegung einschränken.

Das können Sie tun:

  • krankengymnastische Übungen, die die Muskeln im Fuß und Unterschenkel kräftigen
  • orthopädische Schuheinlagen und gut passende, komfortable Schuhe tragen
  • regelmäßig barfuß gehen: Das trainiert die Muskeln und Bänder am Fuß und beugt somit einem Plattfuß vor.

Verbessern sich die Beschwerden nicht, ist möglicherweise eine Operation notwendig. Dabei wird der Fuß durch Transplantieren von Knochenstücken aufgerichtet und die geschädigte Sehne des hinteren Schienbeinmuskels ersetzt beziehungsweise verstärkt.

Eine Frau mit flachen Schuhen schaut, angelehnt an eine Wand, gegen die Sonne.
Flache Schuhe, die den Zehen genügend Freiraum bieten, helfen etwa bei einem Hallux valgus. Foto: djd/Florett - Varomed

2. Der Hallux valgus

Der Hallux valgus wird auch als Großzehenballen, Ballenzeh oder Ballengroßzehe bezeichnet. Bei dieser Fußfehlstellung weicht die Großzehe in Richtung der benachbarten Zehen, der vordere Teil des Fußes verbreitert sich. Gleichzeitig knickt die Großzehe nach innen weg und nähert sich den mittleren Zehen an.

Schmerzen beim Laufen, Entzündungen und Schwellungen sind häufige Folgen der Fußfehlstellung - auch eine spätere Arthrose kann daraus resultieren. Neben einer genetischen Veranlagung sowie Übergewicht oder Krankheiten wie Rheuma zählen vor allem zu hohe und zu enge Schuhe zu den Hauptursachen der Fehlstellung. Einem Hallux valgus geht fast immer ein sogenannter Spreizfuß voraus.

Das können Sie tun:

  • Ist die Fußfehlstellung noch geringfügig, helfen am Tag Einlagen und nachts Zehenschienen.
  • Durch Fuß- und Zehengymnastik kräftigen Sie die Fußmuskeln, straffen das Bindegewebe und wirken Fußfehlstellungen entgegen.
  • Die sogenannte Spiraldynamik - spezielle Kraft- und Beweglichkeitsübungen - soll den ganzen Körper sowie die Füße stärken.
  • Tragen Sie vorwiegend flache Schuhe, die den Zehen genügend Freiraum bieten, High Heels lieber nur ganz selten für den großen Auftritt.
  • Beim Schuhkauf auf Stretch-Einsätze achten, um schmerzhafte Druckstellen zu vermeiden.

Bei andauernden Problemen und Schmerzen muss der Mittelfußknochen operiert werden. In der ersten Zeit nach der operativen Korrektur können spezielle Verbandschuhe den Heilungsprozess unterstützen. Sie lassen sich stufenlos in der Weite regulieren und üben kaum Druck auf den Fuß aus.

3. Die Hammerzehe

Die Hammerzehe, die im fortgeschrittenen Stadium Krallenzeh oder Klauenzeh genannt wird, ist eine Deformation der Kleinzehen. Sie entsteht durch eine Beugung der Zehen im Zehenendgelenk und einer Streckung oder Überstreckung des Grundgelenks. Grund dafür sind verkürzte Bänder und Sehnen, die es dem vorderen Gelenk nicht mehr erlauben, eine gerade Position einzunehmen. Als Folge der Fußfehlstellung bilden sich häufig Hühneraugen oder Blasen.

Betroffene haben zudem häufig Schmerzen beim Gehen, da die Zehen an die Schuhdecke drücken. Die Ursachen für Hammerzehen sind vielfältig - jahrelanges Tragen von ungeeignetem Schuhwerk gehört ebenso dazu wie Verformungen der Nachbarzehen oder ein Absinken des Quergewölbes.

Das können Sie tun:

  • Spreizfußeinlagen, Nachtschienen und Zügelverbände tragen
  • Zehengymnastik
  • auf geeignetes Schuhwerk achten: Die Schuhe sollten weder zu klein noch zu schmal und am besten aus weichen, anschmiegsamen Obermaterialien gefertigt sein.
  • regelmäßige Fußpflege, um Hühneraugen und Schwielen zu vermeiden
  • stark druckbelastete Stellen durch eine zusätzliche Polsterung mit Filzringen oder Gummikissen schützen.

In schwierigen Fällen hilft allerdings nur noch eine Operation.

Weitere Fußfehlstellungen

Weitere Fußfehlstellungen sind etwa Senkfuß, Knickfuß und Hohlfuß. Recht häufig tritt auch der Fersensporn auf, der sich oft in Form von stechenden Schmerzen im Fuß äußert. Sind Fuß und Zehen dick geschwollen, können beispielsweise Lymphödeme dafür verantwortlich sein. Aber auch eine Nervenschädigung, die beispielsweise in Folge von Diabetes auftritt, kann zu schmerzenden Füßen führen. Bei einer eingehenden ärztlichen Untersuchung lassen sich die Ursachen für Fußprobleme und Fußfehlstellungen abklären und die geeignete Behandlungsmethode finden.

drucken