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Epilepsie-Symptome: 3 Tipps für Epileptiker

Ist das individuell passende Medikament gefunden, das epileptische Anfälle in Schach hält, können Betroffene ein ganz normales Leben führen - Auto fahren und eine Berufsausbildung machen. Foto: djd/Eisai/thx
Ist das individuell passende Medikament gefunden, das epileptische Anfälle in Schach hält, können Betroffene ein ganz normales Leben führen - Auto fahren und eine Berufsausbildung machen. Foto: djd/Eisai/thx

Epilepsie gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Laut der Deutschen Epilepsievereinigung sind allein in Deutschland 500.000 Menschen davon betroffen. Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die besonders häufig in der frühen Kindheit oder ab dem 65. Lebensjahr beginnt.

Es gibt individuelle Therapien, die Betroffenen in ihrer jeweiligen Lebenssituation helfen können. Hier finden Sie einen Überblick über die Krankheit, deren Symptome sowie über aktuelle Entwicklungen neuer Medikamente.

Epilepsie hat viele Facetten: Ein Beispiel

Laura hat Epilepsie - früher litt sie fast jeden Tag unter Anfällen. In ihrem Fall bedeutete das Muskelzuckungen und ein unkontrolliertes Drehen des Kopfes. Die Ursache von epileptischen Anfällen sind unregulierte elektrische Entladungen im Gehirn, die bei jedem Patienten zu verschiedenen Anfallsarten führen können:

  • Zucken einzelner Gliedmaßen
  • Bewusstseinspausen, in denen Betroffene nicht ansprechbar sind (Absencen)
  • größere Anfälle, auch als "Grand mal" bezeichnet, bei denen sich die gesamte Körpermuskulatur des Patienten verkrampft und es zu Stürzen kommen kann

Nach einigen Minuten kehrt das Gehirn in der Regel wieder zu seiner ursprünglichen Funktionsweise zurück. Auch Laura kennt diese Belastung nur allzu gut. Während sie über einige Jahre unter bis zu 30 Anfällen pro Monat litt, ist sie inzwischen dank moderner Antiepileptika schon über drei Jahre lang anfallsfrei, fährt Auto und hat sich erfolgreich zur medizinischen Fachangestellten ausbilden lassen.

Gerät der Körper außer Kontrolle, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob dahinter ein epileptischer Anfall oder andere, behandlungsbedürftige Gründe stecken. Foto: djd/Eisai/thx
Gerät der Körper außer Kontrolle, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob dahinter ein epileptischer Anfall oder andere, behandlungsbedürftige Gründe stecken. Foto: djd/Eisai/thx

Tipp 1: Epilepsie vom Facharzt diagnostizieren lassen

Tritt ein solches Ereignis zum ersten Mal auf, sollte nach Empfehlung der Deutschen Epilepsievereinigung vom Facharzt geprüft werden, ob es sich dabei um einen epileptischen Anfall handelt, oder ob andere, behandlungsbedürftige Gründe dahinter stecken. Erst wenn die Diagnose gestellt ist und die Art der Epilepsie fest steht, kann die medikamentöse Therapie beginnen.

Mit ihrer Hilfe können Betroffene individuell behandelt werden und ihre Angst besiegen, in der Öffentlichkeit die Kontrolle über ihre Körperfunktionen und das Bewusstsein zu verlieren.

Tipp 2: Medikamente helfen in der Praxis

Es gibt derzeit mehr als 20 zugelassene Medikamente, mit denen Epilepsien heute behandelt und Anfälle vermieden werden können. Je nach Art und Ausprägung der Epilepsie wird das passende Medikament ausgewählt. So könne zwar zwei Dritteln der Patienten gut geholfen werden. Ein Drittel erfährt allerdings bisher noch keine Anfallsfreiheit.

Neben Laura haben innovative Antiepileptika auch bei den eineiigen Zwillingen Laura und Luisa einen Nutzen gezeigt: Die etwa 20-jährigen Frauen leiden an einer Epilepsie, die auf einer Genmutation beruht und sich aufgrund innovativer Medikamente nun mit deutlich weniger Nebenwirkungen behandeln lässt. Die beiden sind dadurch wacher, aufnahmefähiger und es geht ihnen allgemein besser.

Tipp 3: Epileptische Anfälle sicher begleiten

Wie kann man einer Person helfen, die gerade einen epileptischen Anfall erleidet? Die Deutsche Epilepsievereinigung rät Folgendes, um die Verletzungsgefahr durch Stürze und unkontrollierte Bewegungen während des Anfalls zu verringern:

  • der Betroffene sollte weit entfernt von Bordsteinen oder Tischkanten gelagert werden,
  • enge Kleidung sollte gelockert und
  • der Betroffene nach dem Anfall in die stabile Seitenlage gebracht werden.
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