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Diabetische Fußpflege: Die 7 häufigsten Fehler

Zwei Füsse tauchen in ein Fußbad ein.
Beim Fußbad sollten Diabetiker die Wassertemperatur mit einem Thermometer überprüfen. Foto: djd/Wörwag Pharma

Wenn Menschen mit Diabetes ihre Füße nicht richtig pflegen, können sie sich erheblich schaden. Denn ihre Füße sind besonders anfällig für Wunden, aus denen sich ein diabetisches Fußsyndrom entwickeln kann. Ein wichtiger Grund hierfür sind Nervenschäden, sogenannte Neuropathien, die das Schmerzempfinden herabsetzen. Dies sind die sieben häufigsten Fehler bei der Fußpflege bei Diabetes, und wie sie sich leicht vermeiden lassen.

Fehler 1: Seltene (Selbst-)Kontrolle

Wer seine Füße nicht täglich selbst kontrolliert und regelmäßig einem spezialisierten Mediziner zeigt, riskiert, dass sich kleine Druckstellen oder Schrunden unbemerkt zu schlimmen, schwer heilenden Wunden entwickeln. Außerdem ist es möglich, dass Nervenschäden in den Füßen weiter voranschreiten, wenn ein Arzt nicht regelmäßig mit einem Test die Nervenfunktion überprüft.

Fehler 2: Zu wenig Bewegung

Spezielle Gymnastik-Übungen helfen, die Muskulatur in den Füßen zu stärken und die Durchblutung zu verbessern.

Fehler 3: Barfuß laufen

Vor allem im Sommer laufen wir alle gern barfuß. Das kann aber bei Diabetikern, deren Nerven in den Füßen geschädigt sind, unbemerkt zu schweren Verletzungen führen. Denn sie spüren häufig nicht, wenn sie sich durch einen spitzen Stein eine Wunde zuziehen oder sich im heißen Sand die Fußsohlen verbrennen. Daher besser immer etwas an den Füßen tragen - und zwar das richtige Schuhwerk. Im Sommer sollten die Füße bei Diabetes besonders gepflegt und geschützt werden.

Fehler 4: Die falschen Schuhe tragen

Zu enge Schuhe oder hohe Absätze sind wie Gift für die empfindlichen Füße von Diabetikern. Schnell entstehen Verletzungen - etwa durch reibende Innennähte, aber auch durch den Absatz, der den Druck auf den Vorderfuß erhöht. In einem Fachgeschäft sollte man Schuhe auswählen, die Halt und Schutz geben, bequem und ausreichend groß sind. Sie sollten eine dicke, stoßdämpfende Sohle haben. Es gibt auch spezielle Diabetiker-Schuhe.

Fehler 5: Zu heiße Fußbäder

Fußbäder sind gut. Die Wassertemperatur sollte aber mit einem Thermometer überprüft werden. Denn in Folge einer Neuropathie nimmt der Fuß zu heißes Wasser nicht wahr und kann sich verbrühen.

Zwei saubere Füße lugen unter eine weissen Bettdecke hervor.
Die Füße von Diabetikern sind sensibel, sie müssen gut gepflegt und geschützt werden. Foto: djd/Wörwag Pharma/colourbox.de

Fehler 6: Die innere Pflege vernachlässigen

Es reicht nicht, die Füße von außen zu pflegen. Auch die innere Pflege gehört dazu, damit die Nerven in den Füßen lange gesund bleiben. Dabei stehen eine gute Blutzuckereinstellung, gesunde Ernährung und Bewegung im Mittelpunkt. Auch Alkohol und Rauchen sollte man meiden. Auf natürlichem Weg kann zudem eine Vorstufe des Vitamins B1, das Benfotiamin (enthalten in rezeptfreien Produkten in der Apotheke) gegen Nervenschäden an den Füßen helfen.

Denn der Diabetes geht häufig mit einem gravierenden Mangel an Vitamin B1 einher, der Neuropathien verursachen kann. Die Vitamin-Vorstufe Benfotiamin wird vom Körper wesentlich besser aufgenommen als herkömmliches Vitamin B1, was eine wichtige Voraussetzung ist, um den nervenschädigenden Mangel effektiv auszugleichen. So kann Benfotiamin auch Symptome der Neuropathie wie Kribbeln, Taubheit und Schmerzen in den Füßen lindern.

Fehler 7: Nägel mit der Schere kürzen

Schnell verletzt man sich mit einer spitzen Schere, einer Metallfeile oder einem Knipser, wenn man seine Nägel damit bearbeitet. Auch ein Hühneraugenpflaster mit ätzender Tinktur kann für Wunden sorgen. Deshalb besser eine abgerundete Feile aus Sandpapier nutzen, um die Nägel zu kürzen, oder gleich zum Podologen gehen, der Füße und Nägel fachmännisch pflegt.

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