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Chronischer Schmerz: 5 Tipps zur Therapie

Etwa 70 Prozent der Patienten mit chronischen Schmerzen leiden unter anhaltenden Rückenproblemen. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx
Etwa 70 Prozent der Patienten mit chronischen Schmerzen leiden unter anhaltenden Rückenproblemen. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx

Der chronische Schmerz ist eine Diagnose, die für den Alltag tiefe Einschnitte bedeutet, denn der Schmerz wird zum ständigen Begleiter. Akuter Schmerz lässt in der Regel innerhalb weniger Wochen nach. Von einer Chronifizierung spricht man, wenn Schmerzen länger als drei bis sechs Monate anhalten oder über einen längeren Zeitraum immer wiederkehren. Werden innerhalb dieses Zeitfensters die Beschwerden nicht richtig therapiert, können sie chronisch werden.

Tipp 1: Schmerzen am besten gleich ernst nehmen

Schmerz ist normalerweise ein sinnvolles Signal. Es zeigt uns, dass etwas nicht stimmt. Werden akute Beschwerden jedoch nicht rechtzeitig behandelt, kann das im Rückenmark und im Gehirn zu Veränderungen führen. Der Körper "merkt" sich den Schmerz, entwickelt ein sogenanntes Schmerzgedächtnis. In der Folge signalisieren die Nervenzellen Beschwerden, obwohl die ursprüngliche Ursache abgeklungen ist.

Bewegungstraining kann für Patienten mit chronischen Schmerzen besonders wichtig sein. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx
Bewegungstraining kann für Patienten mit chronischen Schmerzen besonders wichtig sein. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx

Tipp 2: Kennen Sie Ihr Risiko für chronischen Schmerz?

Circa 70 Prozent der Patienten mit chronischen Schmerzen leiden unter Rückenbeschwerden. Doch auch bei Rheuma, Arthrose, Kopf- und Nervenschmerzen besteht das Risiko einer Chronifizierung. Etwa 1,4 Millionen Betroffene in Deutschland leiden unter Nervenschmerzen, auch neuropathische Schmerzen genannt. Dabei ist das Nervensystem selbst durch eine Verletzung oder Krankheit geschädigt, zum Beispiel durch eine Operation, eine Gürtelrose oder durch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Tipp 3: Bei anhaltenden Schmerzen am besten zum Arzt

Bei anhaltenden Beschwerden auf jeden Fall! Viele Patienten warten zu lange und versuchen, den Schmerz mit rezeptfreien Entzündungshemmern selbst in den Griff zu bekommen. Diese helfen allerdings nicht bei allen Schmerzarten. Dadurch verstreicht wertvolle Zeit und die Gefahr einer Chronifizierung steigt. Im Gespräch mit dem Arzt ist es dann wichtig, dass man möglichst genau beschreiben kann, wie sich die Beschwerden anfühlen, wann sie auftreten und was der Patient schon alles unternommen hat, um die Schmerzen selbst zu lindern. Bewegungsmaßnahmen oder eine Wärmetherapie können da zum Beispiel manchmal helfen. All das liefert dem Mediziner wichtige Anhaltspunkte für die richtige Diagnose.

Nicht immer helfen rezeptfreie Entzündungshemmer bei der Therapie von Schmerzen. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx
Nicht immer helfen rezeptfreie Entzündungshemmer bei der Therapie von Schmerzen. Foto: djd/Pfizer Deutschland/thx

Tipp 4: Auf eine ganzheitliche Therapie achten

Chronische Schmerzen sind individuell und vielschichtig. Daher setzt sich die Behandlung, die multimodale Therapie, aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Bewährt hat sich eine Kombination aus schmerzstillender medikamentöser Therapie, Bewegungs- und Verhaltenstraining.

Tipp 5: Schonende Bewegung im Alltag integrieren

Wer Schmerzen hat, möchte sich ausruhen, sich zurückziehen, sich möglichst nicht bewegen - diesen Wunsch kennt jeder. Bei chronischen Schmerzen kann dies jedoch fatal sein, denn mangelnde Mobilität kann zu Fehlhaltungen und dadurch zu Schäden an Muskeln und Gelenken führen, die wiederum die Beschwerden verstärken oder Verspannungen auslösen. Physiotherapeutische Maßnahmen bringen die Bewegungsfähigkeit und damit auch ein großes Stück Lebensqualität zurück.

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