(djd). Hämophilie A, eine schwere Störung der Blutgerinnung, ist auch als Bluterkrankheit bekannt. Die rund 4.000 Betroffenen in Deutschland wissen, dass sich um ihre Krankheit viele Mythen ranken: Kann man mit Hämophilie verbluten? Stimmt es, dass sie vor allem ein Leiden der Königshäuser ist? Ist Sport erlaubt? Sechs Mythen über Hämophilie im Check: Richtig oder falsch – finden Sie es heraus.
Mythos 1: Wenn Hämophilie-Erkrankte sich verletzen, verbluten sie.
Das könnte passieren, wenn man nicht behandelt. Es stimmt, dass Hämophilie-Patienten länger bluten als gesunde Menschen. Bei schweren Verletzungen muss die Blutung durch die Gabe von Gerinnungsfaktoren gestillt werden. Sollte dies nicht rechtzeitig geschehen, könnte der Blutverlust tödlich sein. Kleinere Verletzungen wie Schürfwunden oder Nasenbluten gehen in der Regel jedoch nicht mit lebensbedrohlichen Blutungen einher.
Mythos 2: Nur äußerliche Verletzungen sind für Menschen mit Hämophilie problematisch.
Menschen mit Hämophilie können auch spontane innere Blutungen erleiden, wie zum Beispiel in inneren Organen oder auch in Muskeln oder Gelenken. Gelenkseinblutungen können Gelenke schädigen und so die Beweglichkeit einschränken. Besonders häufig sind Knie, Fußknöchel oder Ellenbogen betroffen. Moderne Therapien, die Blutungen kontinuierlich vorbeugen, verhindern auch weitestgehend die Schädigung der Gelenke.
Mythos 3: Kinder mit der Bluterkrankheit kommen immer aus Familien mit Hämophilie-Vergangenheit.
Das stimmt nicht immer: Zwar wird Hämophilie gewöhnlich vererbt, in einem Drittel der Fälle tritt sie jedoch unvorhergesehen auf, also bei Nachwuchs in Familien, in denen es zuvor niemanden mit Hämophilie gab.