Ernährung

Was tun gegen Durchfall? 7 Tipps

Eine plötzliche Durchfallerkrankung kann jeden treffen. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp
Eine plötzliche Durchfallerkrankung kann jeden treffen. Foto: djd/G. Pohl-Boskamp

Es rumort im Magen, wenig später krampft es im Unterbauch und plötzlich muss man so schnell wie möglich auf das "stille Örtchen". Durchfall zählt zu den harmlosen Verdauungsbeschwerden und tritt auch bei gesunden Menschen gelegentlich auf. Die spontane und gehäufte Entleerung des Darminhaltes ist keine Krankheit, sondern der Versuch des Organismus, schädliche Stoffe, Unverdauliches oder Krankheitskeime schnellstmöglich los zu werden. Doch was kann man gegen Durchfall tun?

Empfindliches Ökosystem Darm

Leidet der Mensch an einem Ungleichgewicht in der Darmflora, neigt er in der Regel zu Infektanfälligkeiten. In einem gesunden Darm tummeln sich Milliarden winziger Lebewesen, die dafür sorgen, dass die Nährstoffe adäquat vom Körper aufgenommen werden können. Sie schützen die Darmschleimhaut vor Angriffen, fördern ihren Aufbau und Erhalt. Zudem bilden sie Vitamine wie etwa Vitamin K, das für die Blutgerinnung im Organismus maßgeblich ist.

Tipp 1: Mit Lactobazillen dem Darm helfen

Magen-Darm-Erkrankungen oder auch Antibiotika-Therapien bringen die "Darmbewohner" aus dem Takt. Einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben probiotische Bakterien wie Lactobazillen und Bifidobakterien, die in geringen Mengen in herkömmlichen Joghurts zu finden sind. Während einer Magen-Darm-Erkrankung oder zum Wiederaufbau des Darm-Milieus empfiehlt es sich, Lactobazillen zuzuführen.

Tipp 2: Was tun gegen Durchfall - auf genug Flüssigkeit achten

Bei einer Magen-Darm-Grippe zählen meist Viren (Noroviren oder Rotaviren) zu den Auslösern. Urplötzlich kommt es zu Magendruck, Übelkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen und Durchfall. Für Erwachsene ist die Erkrankung zwar unangenehm, verläuft jedoch meist harmlos und klingt nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. Erleiden Säuglinge oder Kleinkinder massive Durchfälle, kann es durch den starken Mineralstoff-, und Flüssigkeitsverlust zu einer gefährlichen Austrocknung kommen.

Tipp 3: Warnzeichen erkennen

Zu den frühen Warnzeichen gehören trockene Schleimhäute, Fehlen der Tränenflüssigkeit, eine eingefallene Fontanelle beim Säugling und Apathie. Zeigen sich diese Symptome, sollten die Eltern sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, damit der erlittene Flüssigkeitsverlust umgehend ausgeglichen werden kann. Ein Tipp: Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt aktuell eine Schluckimpfung gegen Rotaviren für alle Säuglinge.

Tipp 4: Bei Reisen gegen Durchfall vorbeugen

Reisende sollten immer mit einer Durchfallerkrankung rechnen. Das veränderte Klima, fremde Speisen und der ungewohnte Tagesablauf kann mitunter auf die Verdauung schlagen. Oft sind jedoch Bakterien in verdorbenen Lebensmitteln oder Keime im Trinkwasser der Auslöser für krampfartige Durchfälle.

Urlaubern in Entwicklungsländern wie Afrika, Südamerika und Südostasien kann der sogenannte Typhus gefährlich werden. Zu den typischen Symptomen zählen Benommenheit, Fieber, Gliederschmerzen, Bauchkoliken, Husten, rote Flecken auf dem Bauch und massive Durchfälle. Die Fieberschübe können mehrere Wochen anhalten.

Tipp 5: Auf sauberes Wasser im Urlaub achten

  • In Ländern, in der die Trinkwasserqualität mangelhaft ist, sollte niemals Wasser aus der Leitung getrunken und auch die Zähne nicht damit geputzt werden.
  • Trinken sollte man nur abgekochtes Wasser oder aus versiegelten Flaschen oder aus Dosen - das gilt auch für andere Getränke.
  • Beim Bestellen von Getränken, diese ohne Eiswürfel ordern, da diese oft aus Leitungswasser bestehen.
  • Im Swimmingpool sollte möglichst kein Wasser geschluckt werden, da es nur mangelhaft gechlort sein kann.

Tipp 6: Hygienetipps für den Auslandsaufenthalt

  • Obst kann mit Wasser gewaschen worden sein - daher nur Früchte mit Schale genießen und am besten selber schälen.
  • Möglichst im Hotel essen, Kochwägen von Straßenhändlern meiden.
  • In Restaurants nur heiße und gut abgekochte Speisen essen, auf Salate und ungekochtes Gemüse verzichten.
  • Eiscreme nie offen kaufen, oder nur aus zuverlässiger Quelle oder noch fest verpackt.
  • Schalentiere oder rohe Meeresfrüchte gelten auch als Gefahrenquelle für Durchfallerreger.

Tipp 7: Im heimischen Haushalt versteckte Bakterien reduzieren

Keime im Kühlschrank

Viele Menschen glauben, dass es sich bei der Toilette um den am meisten keimverseuchten Ort im Haushalt handelt. Doch weit gefehlt - wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die Kühlschränke normaler deutscher Haushalte eine Unmenge an Salmonellen, Darmbakterien oder Schimmel enthalten - ohne dass dies mit bloßem Blick erkennbar wäre. Als Gegenmaßnahme raten die Experten, das Gerät einmal pro Monat abzutauen, unter Verwendung von Essig oder einem Reinigungsmittel nass auszuwischen und anschließend gut trocken zu reiben. Lebensmittel lassen sich gut in Frischhalteboxen aufbewahren. So vermeidet man Kontaminationen und Verunreinigungen.

Bakterien auf Küchenhelfern

Sehr problematisch im Bezug auf eine Bakterienbesiedlung sind auch Schneidbretter aus Holz. Diese sollten nach der Benutzung gründlich mit Wasser und Spülmittel gereinigt und danach an der Luft getrocknet werden - in feuchtem Holz breiten sich Keime aus. Spüllappen und Trockentücher häufig austauschen und in der Waschmaschine bei 60 Grad waschen. Geschieht dies nicht regelmäßig, können beim Abwischen der Küchenoberflächen, vom Esstisch oder beim Trocknen von Geschirr Unmengen von Keimen verteilt werden. Extra-Tipp für den Mülleimer: Essensreste nie länger als 24 Stunden darin verweilen lassen. Deckel und Behälter einmal wöchentlich reinigen.

Toilette regelmäßig reinigen

Natürlich ist der Toilettensitz ebenfalls eine Quelle für Darmkeime. Daher gilt: Die Toilette mindestens zweimal wöchentlich gründlich reinigen. Bei einer Durchfallerkrankung sollte die Klobrille nach der Benutzung mit antibakteriellen Hygienetüchern gewischt werden.

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