Ernährung

Übersäuerung: Symptome mit 6 bewährten Tipps lindern

Frau mit aufgestützten Ellenbogen am Tisch reibt sich die Augen
Wer sich ständig müde und abgeschlagen fühlt, könnte übersäuert sein. Foto: djd/Basica/panthermedia.net

Müde, erschöpft und ausgelaugt? Möglicherweise können dies Symptome für eine Übersäuerung sein. Ohne es zu ahnen, sind viele Deutsche übersäuert. Nach der Einschätzung von Experten ist die Panne im Stoffwechsel in den meisten Fällen hausgemacht. Eine einseitige Ernährung, zu viel Stress und mangelnde Bewegung sind die häufigsten Ursachen.

Doch wer mit basischen Mineralstoffen entsäuert, täglich in Bewegung kommt und regelmäßig entspannt, kann effektiv gegensteuern und das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herstellen.

Eine Patientin sitzt mit aufgestützter Hand mit Ärztin am Tisch
Geübte Heilpraktiker können bereits am Hautzustand eine Übersäuerung ihrer Patienten ablesen. Foto: djd/Basica/panthermedia.net

1. Säuredepot im Bindegewebe verhindern

Einseitige Ernährung mit viel tierischem Eiweiß, Stress und Bewegungsarmut sind drei wesentliche Faktoren, die langfristig dazu führen, dass der Organismus mit Säure belastet wird. Neben Müdigkeit und Erschöpfung können auch Haut- und Haarveränderungen oder Gelenkbeschwerden typische Anzeichen sein. Bei einer chronischen Übersäuerung sind die Puffersysteme des Körpers nicht mehr in der Lage, die im Stoffwechsel anfallende Säure ausreichend abzubauen.

Da für den reibungslosen Verlauf aller Stoffwechselvorgänge jedoch ein stabiler pH-Wert erforderlich ist, wird die überschüssige Säure im Bindegewebe zwischengelagert und das dort gespeicherte Wasser verdrängt. Die Folgen: Die Struktur der Haut verändert sich, die Elastizität nimmt ab und die Nährstoffversorgung geht zurück.

2. Typische Symptome einer Übersäuerung

Patienten mit einer Übersäuerung sieht man die Symptome häufig schon im Gesicht an: Sie haben eine fahle, teigige Haut, manche wirken verquollen. Auch die Struktur von Haaren und Nägeln weise oft sichtbare Veränderungen auf. Bei rund 75 Prozent der Patienten ist eine sogenannte latente Azidose festzustellen. Die Betroffenen ahnten davon häufig nichts. In den meisten Fällen würden die Symptome für klassische Folgen eines anstrengenden Alltags gehalten.

3. Energie auf Sparflamme

Wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört ist, können die Enzymsysteme des Stoffwechsels nicht richtig arbeiten. Dadurch wird die Energiegewinnung in den Zellen beeinträchtigt: Der Motor läuft nur mit halber Kraft. Darunter leiden Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit ebenso wie die Widerstandskraft.

Übersäuerte Menschen sind nicht nur nervös und weniger stressresistent, sondern auch anfälliger für Erkältungen. Selbst Muskel- und Gelenkprobleme können in Folge der Ansammlung von Säure im Bindegewebe entstehen. Denn: Eine lokale Übersäuerung kann selbst Schmerzen auslösen und jede Form von Schmerzen verstärken.

Eine joggende Frau in weißem Sportshirt
Regelmäßiges Bewegungstraining trägt zu einer ausgeglichenen Säure-Basen-Balance bei. Foto: djd/Basica/panthermedia.net

4. Viel Gemüse im Mittelpunkt der Ernährung

Für eine aktive Entsäuerung sollte die Ernährung auf eine basenreiche Kost umzustellen, regelmäßig zu entspannen und Sport zu treiben. Das bedeutet: Von nun an sollte pflanzliche Kost im Mittelpunkt stehen. Denn Obst, Gemüse und Salat enthalten die basischen Mineralstoffe, die benötigt werden, um Säure zu neutralisieren. Jede Mahlzeit sollte nur noch zur Hälfte aus Nudeln, Backwaren, Fleisch- und Fischprodukten bestehen, weil diese vom Organismus eher sauer verstoffwechselt werden. Um die Nierenfunktion anzukurbeln und überschüssige Säure auszuscheiden, ist es unerlässlich viel Wasser und Tee zu trinken.

5. Ein Basen-Kur zur Vorbeugung machen

Ergänzend kann die Einnahme von basischen Mineralstoffen aus der Apotheke ratsam sein: Vorbeugend kann zweimal im Jahr eine Kur damit gemacht werden. Eine mehrwöchige Basenkur führt dem Körper reichlich basische Mineralstoffe zu und gleicht die Säure-Basen-Balance wieder aus. Um zu verhindern, dass der Körper als Reaktion auf Stresssituationen vermehrt Säure bildet, sollten Betroffene zudem versuchen, in ihren Tag regelmäßig kleine Entspannungseinheiten einzuplanen. Ein Spaziergang, einige Yogaübungen, ein heißes Bad oder eine kurze Meditation können schon erste Schritte zu mehr Gelassenheit sein.

6. Bewegung als tägliche Gewohnheit

Einem aktiven Alltag kommt besondere Bedeutung zu. Denn Bewegung aktiviert den Stoffwechsel und fördert die Ausleitung von Säure über die Nieren. Es ist optimal, wenn die körperliche Aktivität zur regelmäßigen Gewohnheit wird. Ob Joggen oder Schwimmen - jeder sollte eine moderate Bewegungsart wählen, die ihm viel Spaß macht. Ideal wäre, zweimal pro Woche mindestens eine Stunde lang Sport zu treiben.

Frau sitzt in weißer Kleidung im weißen Sofa und streckt freudig die Arme in die Luft
Ist der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht, läuft der Energiestoffwechsel wieder rund. Foto: djd/Basica/panthermedia.net

Fazit

Wer permanent erschöpft ist, mit Hautproblemen oder Gelenkbeschwerden zu kämpfen hat, sollte seinen Lebensstil überdenken. Möglicherweise können säurelastige Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und Stress dafür sorgen, dass der Organismus übersäuert ist.

Um das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen, empfehlen Ernährungsexperten eine Entsäuerungskur, die neben der Umstellung der Ernährungsweise auf eine basenbildende Kost auch Entspannungstechniken und regelmäßige, moderate Bewegung umfasst.

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