Ernährung

Mangelernährung im Alter: 5 Tipps zur Vorbeugung

Immer schlanker werden, bis Hose oder Rock nicht mehr passen - was für Jüngere oft eine Wunschvorstellung ist, sollte bei Älteren ein Alarmsignal sein. Denn: Viele Senioren sind nicht ausreichend ernährt und bringen zu wenig Gewicht auf die Waage. Ein Zustand, den Angehörige und Pflegepersonal oft nicht rechtzeitig bemerken. Deshalb warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): 20 bis 50 Prozent der älteren Patienten in deutschen Krankenhäusern seien mangelhaft ernährt.

Abwechslungsreiche Kost hilft, einem Mangel an Mikronährstoffen im Alter vorzubeugen. Foto: djd/Gesellschaft für Biofaktoren/colourbox.de
Abwechslungsreiche Kost hilft, einem Mangel an Mikronährstoffen im Alter vorzubeugen. Foto: djd/Gesellschaft für Biofaktoren/colourbox.de

1. Tipp: Die Ursachen und Folgen falscher Ernährung kennen

Bei Mangel- und Fehlernährung werden dem Körper lebenswichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente nicht in ausreichender Menge zugeführt. Diese spielen aber für die Gesunderhaltung sowie für die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Experten betonen, dass eine Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nicht nur eine Folge von Unterernährung, sondern auch von einer ungünstigen Lebensmittelauswahl sein kann.

Dahinter können jedoch auch Wechselwirkungen mit Medikamenten oder alters- und krankheitsbedingte Aufnahmestörungen im Magen-Darm-Trakt stecken. Das heißt, dass auch bei normal- oder übergewichtigen Senioren ein Mangel an essenziellen Nähstoffen bestehen kann. Wird dieser nicht ausgeglichen, drohen schwerwiegende Folgen: Einerseits leiden die geistige und körperliche Fitness, andererseits können ernsthafte Erkrankungen wie Herz-Kreislaufkrankheiten oder neurologische Störungen verursacht oder verstärkt werden.

2. Tipp: Den eigenen Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgen

Um eine Mangelernährung zu vermeiden, ist es wichtig ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu sich zu nehmen. Ein individueller Biofaktoren-Check kann helfen, das persönliche Risiko besser einzuschätzen. Hier finden Sie eine Übersicht über drei wichtige Nährstoffe, an denen es älteren Menschen häufig mangelt:

• Vitamin B12

Im Alter kann der Magen-Darm-Trakt häufig nicht genügend Vitamin B12 aufnehmen. Ein Mangel, der nicht behandelt wird, kann zu Blutbildungsstörungen führen oder schwerwiegende neurologische Schäden entstehen lassen. Diese können schlimmstenfalls bis hin zu Lähmungen oder einer Demenz führen. Da das Vitamin nahezu ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, kann das Risiko für einen Mangel bei vegetarischer Ernährung steigen.

• Vitamin D

Mit der Zeit nimmt die Fähigkeit der Haut ab, unter Sonnenlichteinfluss Vitamin D zu bilden. Die Synthese in der Haut ist aber die Hauptquelle für das Vitamin. In der Nahrung ist nur wenig enthalten - lediglich Fettfische enthalten nennenswerte Mengen. Wird der Körper nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt, dann kann dies vielfältige Folgen haben. Sie reichen unter anderem von einer erhöhten Infektanfälligkeit bis zu der gefürchteten Knochenschwäche Osteoporose.

• Magnesium

Ein Mangel an dem wichtigen Mineralstoff wird oft durch Medikamente verursacht, die Ältere nehmen müssen - dazu gehören zum Beispiel die gegen Bluthochdruck häufig verordneten Diuretika (Entwässerungstabletten). Bekommt der Organismus jedoch zu wenig Magnesium, kann sich der Bluthochdruck verstärken. Zugleich kann unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus steigen. Magnesium ist vor allem in Vollkorn, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten.

Ein älterer Herr misst seinen Blutzucker.
Mangel an Vitaminen

3. Tipp: Auf die Gesundheit achten

Ältere Menschen sollten ihrer Vitamin- und Mineralstoffversorgung mehr Aufmerksamkeit schenken -  das gilt auch für Angehörige und Pflegepersonal. Mangelzustände entstehen häufig bei Patienten mit chronischen Erkrankungen und solchen, die dauerhaft Medikamente einnehmen - beispielsweise gegen Bluthochdruck, Herz-Erkrankungen oder Diabetes. Der Grund: Die Einnahme mehrerer Arzneimittel kann ein Risiko für Wechselwirkungen mit Mikronährstoffen bergen, die für den Stoffwechsel essenziell sind.

4. Tipp: Unterstützung durch geeignete Präparate

Wenn man solche Mangelzustände gezielt mit geeigneten Präparaten ausgleicht, kann man die Prävention und Therapie von alterstypischen Erkrankungen und Störungen wirksam unterstützen.

5. Tipp: Altersgerecht ernähren

Zusätzlich wichtig: eine "altersgerechte" Ernährung mit nährstoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnissen, Hülsenfrüchten, fettarmen Milchprodukten, fettarmem Fleisch und Fisch. "Leere Kalorienträger" wie Süßspeisen, tierisches Fett und Fast-Food sollten bei übergewichtigen Senioren möglichst selten auf den Tisch kommen, denn der Energiebedarf im Alter sinkt. Bei Untergewichtigen sollte hingegen auch der Kaloriengehalt der Nahrung etwa durch fettreiche Milchprodukte, Sahnesoßen, Nüsse und Öle erhöht werden.

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