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Senioren auf vier Pfoten: Wie Hunde und Katzen stressfrei in die Jahre kommen

Viele Haustiere kuscheln mit dem Alter gerne ausgiebig mit ihren Haltenden.
Viele Haustiere kuscheln mit dem Alter gerne ausgiebig mit ihren Haltenden. Foto: djd/Agila/lpictures - stock.adobe.com

(djd-p). Nicht nur wir Menschen, auch unsere Haustiere altern – und bekommen so manches gesundheitliche Problem. Zwar gibt es weder Rollatoren noch Treppenlifte für Hunde und Katzen. Doch mit einer Haltung, die ihre veränderten Bedürfnisse beachtet, können auch die Tiere stressfrei alt werden.

Ab wann gilt mein Tier als alt?

Das Alter ist für viele Menschen erst einmal nur eine Zahl. Ähnlich verhält es sich bei Hunden und Katzen. Gängige Alterstabellen geben Haltenden mehr eine Orientierung als eine klare Antwort auf die Frage, in welchem Lebensabschnitt sich ihr Tier befindet. Denn viele Faktoren wie das Immunsystem, die Muskelkraft oder gebrechliche Gelenke hängen auch von der Rasse und der Haltung ab. Allgemein gelten Katzen ab etwa acht bis zehn Jahren als alt, größere Hunde bereits ab circa sieben bis neun Jahren. Kleinere Hunde werden erst mit 13 Jahren zu Senioren. Melanie Ahlers ist Tierärztin bei der AGILA Haustierversicherung. Sie rät: "Statt nur auf die Zahl zu schauen, ist es viel wichtiger, die Anzeichen von zunehmendem Alter beim eigenen Haustier zu erkennen und darauf zu reagieren.“

Welche Alterssymptome zeigen Haustiere?

"Ältere Tiere benötigen mehr Schlaf als jüngere", erklärt Ahlers. "Zudem lassen die Funktionen ihrer Sinnesorgane mit der Zeit nach, sodass die Tiere zum Beispiel lauter bellen oder maunzen, da sie ihre eigenen Laute selbst schlechter wahrnehmen." Als Folge eines verminderten Bewegungsdrangs nehmen tierische Senioren außerdem häufig an Gewicht zu. Fressen sie dagegen weniger, kann auch das Gegenteil der Fall sein. Weitere Hinweise auf fortgeschrittenes Alter können Inkontinenz und zunehmende Probleme beim Treppenlaufen oder Hochspringen sein. Bei Katzen kann es sein, dass sie sich weniger putzen. Haltende sollten daher mehr Pflegeeinheiten mit der Bürste einplanen, damit das Fell nicht verfilzt. Generell ist zu beobachten, dass Hunde und Katzen im Alter meist einen erhöhten Kuschelbedarf haben und die Aufmerksamkeit ihrer Menschen in Form von Streicheleinheiten immer mehr genießen.

Die Bedürfnisse von Katzen ändern sich, je älter sie werden.
Die Bedürfnisse von Katzen ändern sich, je älter sie werden. Foto: djd/Agila/Dirk70 - stock.adobe.com

Was können Haltende tun, um ihre Vierbeiner zu unterstützen?

Allen voran hilft tierischen Senioren eine verlässliche Tagesroutine. Darüber hinaus sollten Spaziergänge und Bewegungsphasen kürzer ausfallen. „Die Bewegung gänzlich einzustellen, ist allerdings auch nicht förderlich für die Gesundheit, da sich sonst die Muskelmasse der Tiere abbaut“, mahnt Ahlers von der AGILA Haustierversicherung. Auch die geistige Forderung der Tiere durch abwechselnde Spiele kann sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken. Insgesamt sollten aber Ruhe- und Kuschelphasen nicht zu kurz kommen.

Die richtige Ernährung ist ebenfalls wichtig für ältere Vierbeiner. Nassfutter eignet sich bei Hunden und Katzen, um ihnen zusätzlich Flüssigkeit zuzuführen. Speziell bei Katzen ist auf eine ausreichende Wasseraufnahme zu achten, um Nierenerkrankungen vorzubeugen. Generell gilt: Haltende sollten ihr Tier aufmerksam beobachten und regelmäßig zum Tierarzt gehen, um mögliche altersbedingte Einschränkungen festzustellen. So können sich Menschen auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Tiere im Alter rechtzeitig einstellen und den Alterungsprozess gegebenenfalls sogar verlangsamen – damit auch Hunde und Katzen einen glücklichen und gesunden Ruhestand genießen.

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