Familienleben

Waldbestattung: 9 Tipps zum Grab

Fragen zu einer Waldbestattung beantwortet der Förster.
Bei einer Führung beantworten erfahrene Förster alle Fragen zu einer Waldbestattung. Foto: djd/FriedWald

Es ist ein tröstlicher Gedanke, an den Wurzeln einer rauschenden Eiche, Buche oder Linde die letzte Ruhe zu finden. Doch obwohl sich immer mehr Menschen für eine Waldbestattung entscheiden, ist es immer noch eine ungewohnte Alternative zum klassischen Friedhof. Unsere neun Tipps fassen das Wichtigste zum Thema Waldbestattung zusammen.

1. Tipp: Zu Lebzeiten in Ruhe die Wahl für die Waldbestattung treffen

Wer sich schon zu Lebzeiten seinen Bestattungsort aussucht, nimmt seinen Angehörigen die Last der Entscheidung in Sachen Waldbestattung ab und kann in Ruhe die Wahl treffen - zum Beispiel im Hinblick auf einen Bestattungswald in der Nähe seines Wohnortes oder auf einen besonderen Baum. Im Trauerfall suchen sonst die Angehörige den Baum oder den Wald aus.

2. Tipp: Waldbestattung bedeutet auch Einäscherung

Die Entscheidung für eine Waldbestattung ist immer auch eine Entscheidung für eine Einäscherung. Die Asche wird in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt.

Eine Waldbestattung ist für die Angehörigen etwas Friedliches.
Gedenken an Verstorbene in der Natur: In einem Bestattungswald finden Angehörige Muße, sich zu erinnern und zu trauern. Foto: djd/FriedWald

3. Tipp: Individuelle Zeremonien sind möglich

Eine Waldbestattung kann vielseitig und individuell gestaltet werden - spirituell oder bodenständig, musikalisch oder still. Pfarrer beider Konfessionen können die Abschiedsfeiern begleiten. Aber auch ein Trauerredner kann die Beisetzung begleiten. Es gibt viele Möglichkeiten, den Abschied zu gestalten - der Wald bietet hierfür eine tröstliche Atmosphäre in freier Natur.

4. Tipp: Unterschiedliche Bestattungsarten

Im Bestattungswald kann man zwischen Bäumen und Plätzen wählen. Dabei handelt es sich um Angebote für mehrere Menschen, wie Familien- oder Freundeskreise, die sich an einem Baum beisetzen lassen wollen und sich für einen bestimmten Baum entscheiden.

Wer nur einen einzelnen Platz braucht, erwirbt das Nutzungsrecht an einem Baum, an dem Einzelplätze angeboten werden. Natürlich kann der Baum, an dem dieser Platz ist, auch selbst ausgesucht werden.

5. Tipp: Natürlicher Grabschmuck

Grabsteine, Blumen und Kerzen gehören nicht in einen Bestattungswald - dort übernimmt die Natur den Grabschmuck mit Farnen, Gräsern, Moosen, Wildblumen und buntem Laub. Eine kleine Namenstafel, die am Baum befestigt ist, erinnert an die Verstorbenen.

6. Tipp: Jeder Baum ist auffindbar

Auf den ersten Blick unterscheiden sich Bestattungswälder nicht auffallend von anderen Wäldern. Doch wer hier seine letzte Ruhe gefunden hat, ist auffindbar - denn jeder Baum wurde geografisch eingemessen und durch eine Nummer gekennzeichnet. Diese kann über eine Waldkarte gefunden werden.

Man kann sich seinen eigenen Baum zur Waldbestattung aussuchen.
Wer zu Lebzeiten einen Bestattungswald und einen Baum auswählt, nimmt Angehörigen die Last der Entscheidung ab. Foto: djd/FriedWald

7. Tipp: Die Kosten variieren

Die Kosten für eine Waldbestattung hängen von der ausgewählten Baum- oder Grabart ab. Sie beginnen bei 490 Euro für einen Einzelplatz und bei 3350 Euro für einen Baum, an dem bis zu zehn Personen eines Tages ruhen können.

8. Tipp: Freie "Platzwahl"

Die Entscheidung für einen Platz im Bestattungswald ist unabhängig vom eigenen Wohnort. Die Wälder können zu jeder Zeit besucht werden - auch ein Spaziergang mit dem Hund ist kein Problem, solange dieser an der Leine geht.

9. Tipp: Wälder und Bäume kennenlernen

Eine Führung durch einen erfahrenen Förstern hilft bei der Entscheidung für oder gegen den Wald als Bestattungsort. Außerdem werden alle Fragen rund um eine Waldbestattung direkt vor Ort beantwortet.

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