Der Hochzeitstag ist für ein Paar einer der bewegendsten Momente im gemeinsamen Leben, dicht gefolgt von der Geburt gemeinsamer Kinder. Oft gibt es zu diesem feierlichen Anlass so manchen Brauch, der in den Familien gepflegt wird. Neben eigenen, in der Familie typischen Traditionen, gibt es aber auch einige, die über Jahrzehnte oder auch schon über Jahrhunderte hinweg vielerorts praktiziert werden.
Oft geht es bei den Bräuchen darum, mögliches Unheil vom Paar abzuwenden oder möglichst Gutes für gemeinsamen Nachwuchs zu wünschen. Nicht selten kommen hier neben dem Hochzeitspaar auch Verwandte, Freunde und die Familie mit ins Spiel. Hier sind einige der beliebtesten Bräuche.
Brauch 1: Der Polterabend - Scherben bringen Glück
Eine weitverbreitete Tradition ist der Polterabend. Dieser kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Poltern erstmals schriftlich erwähnt. Mit dem Krach sollten schon damals die bösen Geister vertrieben werden, die dem zukünftigen Paar in die Quere kommen könnten. Es gab den allgemeinen Glauben, dass Paare bis zur Hochzeit von bösen Geistern und Zaubern bedroht sein könnten. Und das versuchte man mit aller Macht zu verhindern.
Mit einem sehr hohen Lärmpegel versuchte man nun diese Geister zu vertreiben und zog gemeinsam durch die Straßen. Da das Poltern natürlich kaum unbemerkt bleiben konnte, wurde es mancherorts sogar verboten und man war gezwungen, drinnen zu poltern. Porzellan-, Ton- und Keramik Scherben wurden damals und werden auch heutzutage noch am häufigsten genutzt. Glas ist hingegen absolutes Tabu. Das zerschlagene Geschirr war und ist ein Symbol für Glück und Nachwuchs.
Traditionell wird der Polterabend am Abend vor der Hochzeit begangen, jedoch gibt es auch Paare, die diesen Polterabend mit einem gewissen Abstand zum Hochzeitstag durchführen, um nicht zu viel Trubel auf einmal zu haben. Das Zusammenkehren der Scherben wird bei dieser Tradition dem Brautpaar überlassen.