Familienleben

Beerdigung: 6 Schritte zur Vorsorge bei Lebzeiten

Immer mehr Menschen sorgen schon zu Lebzeiten für den Todesfall vor, um die Angehörigen zu entlasten.
Immer mehr Menschen sorgen schon zu Lebzeiten für den Todesfall vor, um die Angehörigen zu entlasten. Foto: djd/FriedWald

Was hätte sich der Verstorbene für eine Beerdigung gewünscht? An welchem Ort? Und wie aufwendig? Schließlich gibt es heute viele Optionen. Eine Beisetzung mitten in der Natur unter einem Baum etwa. Um Angehörige bei diesen Fragen zu entlasten, kann jeder zu Lebzeiten vorsorgen. Die Verunsicherung über den Ablauf einer Baumbestattung ist manchmal sehr groß. Denn gerade dort sind sehr individuelle Beisetzungen und Trauerfeiern möglich.

Ein Vorsorgekonzept schafft Klarheit über die Wünsche des Betroffenen. In einem Vorsorgeordner können für die Angehörigen alle wichtigen Unterlagen für den Krankheits- oder Todesfall zusammengestellt werden. In 6 Schritten zur richtigen Vorsorge:

Schritt 1: Den Bestattungswald kennenlernen

Wer sich zu einem Grab an den Wurzeln eines Baumes entschließt, kann den Wald vorab kennenlernen, in dem je nach Region zwischen Buchen, Eichen und vielen weiteren Baumarten gewählt werden kann. Erfahrene Förster nehmen Interessenten zu einer Führung mit, die eine Mischung aus Waldspaziergang und Informationstour ist. Sie dauert etwa eine Stunde. Dabei erfahren die Teilnehmer mehr über unterschiedliche Grabarten, Abläufe und Kosten der Beisetzung.

In einem Bestattungswald wird die Asche in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt.
In einem Bestattungswald wird die Asche in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt. Foto: djd/FriedWald

Schritt 2: Den Baum wählen

Manchmal fällt schon bei der Waldführung die Entscheidung für die persönliche Baumgrabstätte - aber dies ist auch an einem individuell vereinbarten Baumauswahltermin mit dem Förster möglich.

Schritt 3: Letzte Ruhestätte erwerben

Ist der passende Baum gefunden, wird ein Vertrag erstellt. Diesen können die Interessenten in aller Ruhe zu Hause überprüfen und unterzeichnen. Einen Platz für eine Bestattung gibt es ab 490 Euro, einen Baum mit mehreren Plätzen kann man ab 2.490 Euro erwerben. Im Trauerfall kommen noch die Beisetzungskosten in Höhe von derzeit 350 Euro hinzu, die auch die Kosten für die biologisch abbaubare Urne enthalten, sowie die Aufwände für den Bestatter, das Krematorium und die Trauerfeier etc.

Schritt 4: Tauschen ist möglich

Wenn sich jemand einen Bestattungsbaum ausgesucht hat, so ist er nicht für immer an diese Wahl gebunden: Nach einem Umzug oder einer anderen Veränderung der Lebensverhältnisse kann der Baum jederzeit gegen eine Gebühr getauscht werden - sofern noch niemand an dem Baum beigesetzt ist. Der Baumtausch ist innerhalb eines und zwischen verschiedenen FriedWald-Standorten möglich.

Eine Familie nimmt an einer Führung durch einen Bestattungswald teil.
Auf einer Führung kann man den Bestattungswald kennenlernen - und den Baum auswählen, zu dessen Füßen man beigesetzt werden möchte. Foto: djd/FriedWald

Schritt 5: Bestatter beraten zur Trauerzeremonie

Lieber eine stille Andacht oder ein kleines Fest im Wald? Die Vorstellungen von einer Trauerzeremonie sind unterschiedlich. Bestatter können dabei beraten. Die Beisetzungswünsche können in einer Willenserklärung - auch handschriftlich - formuliert und für die Angehörigen hinterlegt werden.

Schritt 6: Einen Vorsorgeordner anlegen

Jeder hat seine persönliche Ablage - doch in Notsituationen wie einem Todesfall sind Angehörige schnell überfordert und finden die passenden Papiere nicht. Dabei kann der Vorsorgeordner eine große Hilfe sein. Darin haben alle wichtigen Unterlagen für den Krankheits- und Todesfall Platz: persönliche Daten, Leitfäden, das Testament und weitere Dokumente, zum Beispiel der Vertrag für das Baumgrab. So ist mit einem Griff alles zur Hand.

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