Familienleben

Diamant aus Asche: 9 Antworten auf die wichtigsten Fragen

Ein Erinnerungsdiamant ist ein Symbol ewiger Verbundenheit.
Ein Erinnerungsdiamant ist ein Symbol ewiger Verbundenheit und zudem ein über Generationen hinweg unvergängliches Erbstück. Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten

(djd). Im Bestattungsmarkt gibt es einen anhaltenden Trend - weg von den traditionellen Bestattungsformen und hin zu individuellen Gedenk- und Erinnerungsformen. Vor über zehn Jahren entstand in der Schweiz die Idee, aus der Kremationsasche einen Diamanten zu produzieren, quasi einen modernen Grabstein. Hier sind Antworten auf 10 wichtige Fragen rund um den Diamanten aus Asche:

1. Ist ein Erinnerungsdiamant ein echter Diamant?

Ja, er besitzt dieselben chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften wie ein natürlicher Diamant. Im ersten Schritt wird der Verstorbene durch den örtlichen Bestatter eingeäschert, dann wird die Urne in ein Labor - etwa in der Schweiz - gebracht. Bei sehr hohen Temperaturen und unter hohem Druck wird der Kohlenstoff aus der Kremationsasche in einen Rohdiamanten umgewandelt und danach in Handarbeit zum Brillanten geschliffen.

2. Ist die Größe des Diamanten abhängig von der Menge der verwendeten Asche?

Nein, die Größe des Diamanten ist von der Prozessdauer abhängig. Je länger der Diamant in der Wachstumsphase belassen wird, desto größer wird er.

3. Wie viel Asche ist zur Fertigung notwendig?

Bei der Kremation eines Erwachsenen entsteht im Durchschnitt etwa 2,5 Kilogramm Asche. Für die Herstellung eines oder mehrerer Diamanten sind mindestens 500 Gramm Asche notwendig.

Ein Diamant aus Asche ist besondere Form der Erinnerung.
Erinnerungsdiamanten sind eine ganz besondere Form, sich an einen lieben Verstorbenen zu erinnern. Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten

4. Was passiert mit der übrigen Asche?

Die restliche Asche kann etwa an den jeweiligen Bestatter zurückgeführt werden, um eine Urnenbeisetzung im Heimatort vorzubereiten. Aus der Kremationsasche eines Erwachsenen kann man aber auch mehrere Diamanten herstellen. Die potenzielle Stückzahl ist von der Aschemenge und dem Kohlenstoffgehalt der Urnenasche abhängig.

5. Wie lange dauert die Herstellung?

Die Herstellung dauert in der Regel etwa fünf bis acht Monate ab Urneneingang.

6. Lässt sich ein Erinnerungsdiamant herstellen, wenn Todesfall und Einäscherung länger zurückliegen?

Ja, das Alter der Asche ist für das Herstellungsverfahren nicht wichtig.

Der Herstellungsprozess eines Diamanten aus Asche dauert zwischen vier und acht Monaten.
Der zwischen vier und acht Monate dauernde Herstellungsprozess findet in der Schweiz statt und wird in jedem Schritt sorgfältig dokumentiert. Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten

7. Ist der Herstellungsprozess der Diamanten aus Asche transparent?

Ein Zertifikat bestätigt für jeden Diamanten die garantierte Herkunft aus dem Kohlenstoff der Kremationsasche.

8. Wie viele Bestatter in Deutschland bieten das Verfahren an?

Über 2.000 Bestatter bundesweit bieten diese Art der Bestattung bereits an.

9. Wird diese Bestattungsform akzeptiert?

Ja, einer Umfrage aus dem Jahr 2019 zufolge möchten 81 Prozent der Bundesbürger über Form und Art der Bestattung selbst entscheiden, 2017 waren es noch 72 Prozent. Für knapp zwei Drittel der Befragten sollte auch der Erinnerungsdiamant in Deutschland rechtlich erlaubt sein. Bisher sind hierzulande allerdings nur Erwerb und Besitz legal, nicht die Herstellung.

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