Schule und Studium

Ganz großes Kino: Im Herzen von Berlin wird Filmemachen von der Pike auf gelehrt

Kameraführung, Beleuchtung, Regie: Finde deinen eigenen Ausdruck! Nicht nur Kreativität, auch das Handwerk will beherrscht sein.
Kameraführung, Beleuchtung, Regie: Finde deinen eigenen Ausdruck! Nicht nur Kreativität, auch das Handwerk will beherrscht sein. Foto: djd/www.dffb.de/Alina Albrecht

(djd). Wer in Deutschland jung, kreativ und Filmfan ist, den zieht es unweigerlich nach Berlin. An der dortigen Filmakademie lernen Studierende das praktische Handwerk des Filmemachens vom Drehbuch über Regie und Kamera bis zur Montage – und finden dabei ihre eigene künstlerische Sprache.

Berlin ist nicht nur die Heimat der Berlinale, sondern auch Drehort für rund 300 Filmproduktionen im Jahr - sowohl in den großen Studios als auch in den Hinterhöfen und Straßen der Stadt. Einige ganz besondere davon entstammen regelmäßig der Kreativschmiede der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Die kleine, aber renommierte Hochschule liegt mitten im pulsierenden Herzen der Stadt und ist ein lebendiger Teil der Berliner Filmkulturlandschaft. Seit 1966 dient sie immer neuen Talenten in Film und Fernsehen als Lern-, Begegnungs- und Wirkungsort. Zu ihren bekannten Absolventen zählen etwa Raoul Peck, Jan-Ole Gerster, Emily Atef, Julian Radlmaier und Tim Oliver Schultz.

Drehen ist Teamwork. Deshalb steht an der DFFB die intensive Zusammenarbeit ganz weit oben auf dem Studienplan.
Drehen ist Teamwork. Deshalb steht an der DFFB die intensive Zusammenarbeit ganz weit oben auf dem Studienplan. Foto: djd/www.dffb.de/DFFB

Kopfüber in die Praxis

Das Studium an der DFFB zeichnet sich durch die starke Praxisorientierung und die intensive Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden aus. Gelehrt werden die grundlegenden Gewerke des Filmemachens mit Spezialisierungen in den Bereichen Regie, Bildgestaltung/Kamera, Produktion, Drehbuch sowie Montage Bild & Ton. Kommunikation und Zusammenarbeit, die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen künstlerischen Arbeit und der Austausch mit anderen werden dabei großgeschrieben. So entsteht ein Freiraum voller Energie und Produktivität, in dem die Studierenden ihre individuelle kreative Sprache entwickeln können.

Im ersten Studienjahr stehen die theoretischen und praktischen Grundlagen in allen Bereichen auf dem Programm. Im Hauptstudium steigen die angehenden Filmemacher und Filmemacherinnen intensiver in ihre jeweiligen Spezialfächer ein. Gewerke- und jahrgangsübergreifende Seminare wie Licht und Raum, das Hotelseminar, die Bolex Filmwerkstatt, Lawyer’s Squeeze und nationale sowie internationale Masterclasses runden das Studienangebot ab.

Heute immer wichtiger: Für einen gelungenen Film sind Schnitt sowie Ton- und Bildbearbeitung essenziell.
Heute immer wichtiger: Für einen gelungenen Film sind Schnitt sowie Ton- und Bildbearbeitung essenziell. Foto: djd/www.dffb.de/Edmond Laccon

Film ab!

Und natürlich werden Filme gedreht! Dafür kann die Akademie auf ein breites Partnernetzwerk aus Sendeanstalten, öffentlichen Förderinstitutionen, Stiftungen und privaten Produktionsfirmen zurückgreifen. Viele der außergewöhnlichen, kurzen und langen Abschlussfilme haben es schon auf internationale Leinwände geschafft. So lief im Februar dieses Jahres der Abschlussfilm „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“ von Regie-Absolvent Alexandre Koberidze im Wettbewerb der 71. Berlinale, der DFFB-Kurzfilm „Tag X“ von Katharina Rivilis wurde für den Student Academy Award nominiert.

Platz da für neue Talente: In Berlin finden angehende Filmschaffende ein offenes und kreatives Umfeld.
Platz da für neue Talente: In Berlin finden angehende Filmschaffende ein offenes und kreatives Umfeld. Foto: djd/www.dffb.de/Malte Jäger

Aktuelle Bewerbungsfrist läuft

Wer an der DFFB studieren möchte, kann sich von Oktober bis Januar für das nächste Studienjahr bewerben. Studienumfang und -abschluss sind als gleichrangig mit den künstlerisch-wissenschaftlichen Studiengängen an einer staatlichen Hochschule anerkannt. Es gibt jedoch keine Bachelor- beziehungsweise Masterstudiengänge. Studiengebühren über die üblichen Semestergebühren inklusive Nahverkehrsticket hinaus fallen nicht an. Bewerber und Bewerberinnen brauchen keine Zeugnisse vorzulegen, dafür aber künstlerische Arbeitsproben wie Fotos, filmische Übungen, Texte und Bilder. Zusätzlich gibt es eine Aufnahmeprüfung vor Ort.

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