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Konfliktherd Arbeitsplatz: 5 Tipps Bewältigung

Berufliche Konflikte sollte man möglichst nicht persönlich nehmen - und immer auf einer sachlichen Ebene argumentieren
Berufliche Konflikte sollte man möglichst nicht persönlich nehmen - und immer auf einer sachlichen Ebene argumentieren. Foto: djd/thx

Menschen haben unterschiedliche Interessen, Zielsetzung und Vorstellungen. Stellt das Privatleben zur Option, sich zumeist mit den Menschen zu umgeben, mit denen ähnliche Prioritäten geteilt werden, kann das berufliche Umfeld dies oft nicht gewähren.

Freunde sind Personen, denen man in gewisser Weise ähnelt, für Kollegen trifft das häufig nicht zu. So muss man sich im Beruf nicht nur der Aufgabenstellung der eigenen Position stellen, sondern sollte auch mit den Menschen weitestgehend harmonieren, die in der gleichen Firma, im gleichen Unternehmen tätig sind.

1. Tipp: Konflikte am Arbeitsplatz nicht persönlich nehmen

Konflikte am Arbeitsplatz können von beruflichen Belangen herrühren und beispielsweise nur die sich entgegengesetzten Interessen zweier Abteilungen betreffen, aber auch durchaus persönlicher Natur sein. Im ungünstigsten Fall treten beide Streitgründe zeitgleich auf. Dass die Leiter zweier Abteilungen darüber in Streit geraten, welcher eine bestimmte Aufgabe übernehmen darf, oder gar muss, entspricht einem natürlichen, demokratischen und gesunden Konkurrenzdenken und hat zumeist nichts mit dem Menschen hinter der Position zu tun.

Bei Konflikten mit dem Vorgesetzten kann es helfen, sich in die jeweils andere Lage hinein zu versetzen.
Bei Konflikten mit dem Vorgesetzten kann es helfen, sich in die jeweils andere Lage hinein zu versetzen. Foto: djd/thx

2. Tipp: Sachlich bleiben und nicht persönlich werden

In Konflikten dieser Art genügt es dem Gegenüber klar zu machen, dass man seine Person überaus schätzt, aber beruflich einem anderen Kurs folgt. Das differenzierte Betrachten der beruflichen und persönlichen Seite ist hierbei von immenser Bedeutung. Um dies deutlich zu unterstreichen, ist es von Vorteil, den Kollegen oder die Kollegin zu einem Getränk nach Dienstschluss einzuladen und zu manifestieren, dass morgen wieder diskutiert werden kann, heute aber nur ein netter Feierabend verbracht werden möchte.

Mit diesem Verhalten sagt man dem Konfliktpartner, dass seine Person geschätzt ist und man ihn als ebenbürtigen Kontrahenten ansieht, aber durchaus unterscheiden kann, ob man gegen den Menschen, oder gegen Positionen streitet.

3. Tipp: Sich in die andere Lage versetzen

Droht ein vormals nur beruflich betreffender Konflikt persönlich zu werden, sollte man genau reflektieren, welche Argumenten exakt für die eigene Sicht der Dinge sprechen, und welche für diejenige des Kollegen. Ein einfaches weißes Blatt Papier kann diesbezüglich durchaus nützlich sein. Die eigenen Wünsche und Argumente aufs Blatt zu bringen dürfte vielen leicht fallen, die weitaus schwierigere Übung ist es, sich in die Absichten des Gegenüber zu versetzten.

Hierbei markiert das Einfühlen und Eindenken in die Position des Gegners ein augenöffnendes Moment. Empathie fördert das Verständnis für andere Menschen und trägt auch dazu bei, Hintergründe zu begreifen. Hat man beide Seiten schwarz auf weiß vor sich liegen, wird man erstaunt sein, wie viele Gemeinsamkeiten beide gegensätzlich laufende Meinungen plötzlich aufweisen.

4. Tipp: Sich bewusst machen, dass man an einem Strang zieht

Das Bewusstsein, letztendlich an einem Strang zu ziehen, steigert das Zusammengehörigkeitsgefühl und lässt den Kollegen emotional wieder wesentlich näher rücken. In einer ruhigen und entspannten Situation dem Streitpartner jenes Schriftstück zu unterbreiten und zu verlautbaren, dass es sich dabei um die persönliche Sicht der Dinge handelt, wird sowohl Verwunderungen, als auch Freude darüber erzeugen, da sich der Kollege verstanden fühlt. Ein Persönlichwerden des Konfliktes ist somit abgewendet und weiterführend ist mit einem gegenseitigen respektvollen Umgang zu rechnen, der nicht zum Ja-Sager macht, aber zum verständnisvollen, streitbaren, aber fairen Kollegen.

5. Tipp: Deeskalation ist das Zauberwort

Sollten Konflikte am Arbeitsplatz derart eskalieren, dass nicht mehr zu erkennen ist, ob nun der Kollege oder ganz persönlich der Mensch hinter dem Schreibtisch Ziel mannigfaltiger Attacken ist, ist es an der Zeit, über einen neuen Arbeitgeber nach zu denken. Streit gibt es bekanntermaßen in den besten Familien. So auch in den besten Betrieben und das weiße Blatt hilft in einem Kollegium, in dem man sich eigentlich durchaus wohlgesonnen ist, garantiert und wird den Kollegen vielleicht vom beruflichen Mitstreiter zum privaten Freund avancieren lassen.

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