Karriere

Burnout-Anzeichen erkennen und aktiv werden

Burnout-Anzeichen unbedingt ernst nehmen und frühzeitig behandeln lassen.
Es ist wichtig zu erkennen, wann die eigenen Belastungsgrenzen erreicht sind, nur dann lässt sich handeln. Foto: djd/IMZIG

Wer im Alltag stark eingespannt ist, sich hohe berufliche Ziele gesetzt hat oder in anhaltender Doppelbelastung zwischen Familie und Karriere steckt, steht unter einem großen Leistungsdruck. Viele Betroffene treiben Raubbau am eigenen Körper. Sie legen noch eine "Schippe" drauf und überschreiten damit die Grenzen der eigenen Belastbarkeit.

Hält der Energieverschleiß über einen längeren Zeitraum an, droht irgendwann die totale Erschöpfung. So weit sollte es nicht kommen. Welche Anzeichen auf einen Burnout hindeuten können, erfahren Sie hier.

Psychische Symptome

1. Reizbarkeit

Liegen die Nerven blank, beeinträchtigen alltägliche Reize wie Lärm, Licht, Kälte, Hitze, Hunger oder Durst das Wohlbefinden stärker als gewöhnlich.

2. Aggression und Impulsivität

Menschen die unter einer Erkrankung wie dem Burnout-Syndrom leiden, verleugnen nicht selten ihre Probleme. Bei Überlastung kann es dann zu plötzlichen heftigen Gefühlsausbrüchen und Schuldzuweisungen an andere kommen.

3. Verlust der Motivation und Lebensfreude

Die Angst zu Scheitern und die Unzufriedenheit mit sich selbst kann eine innere Leere und ein Gefühl der Sinnlosigkeit hervorrufen.

Burnout-Anzeichen sollten rechtzeitig erkannt und ernst genommen werden.
Menschen die unter beruflicher und privater Anspannung stehen, müssen einem enormen Druck standhalten. Foto: djd/IMZIG

Körperliche Symptome

4. Infektanfälligkeit

Studien zufolge verursacht anhaltender Stress ein Nährstoffdefizit im Körper. Die Folge: Gerade wenn der Druck am stärksten ist, bricht oft zusätzlich eine Erkrankung wie Husten, Schnupfen oder Herpes aus.

5. Starke körperliche Erschöpfung in Ruhephasen

Personen, die mit Überlastung kämpfen, fühlen sich ständig ausgepowert, kraftlos und müde, so als hätten sie körperlich hart gearbeitet.

6. Körperliche Schmerzen

Burnout-Gefährdete klagen häufig über Kopf- oder Bauchschmerzen, Muskelverspannungen oder auch Herzklopfen. Viele fühlen sich, als würden sie "unter Strom" stehen.

7. Sexuelle Unlust

Stressbedingte Erektionsstörungen und die Ablehnung von Nähe und Sexualität können die Partnerschaft belasten.

Versagensängste und Zukunftssorgen halten vom Burnout bedrohte Personen wach. Trotz starker Müdigkeit gelingt es nicht abzuschalten.
Versagensängste und Zukunftssorgen halten vom Burnout bedrohte Personen wach. Trotz starker Müdigkeit gelingt es nicht abzuschalten. Foto: djd/Kelly Sikkema

Mentale Symptome

8. Ständig kreisende Gedanken und Schlafstörungen

Versagensängste und Zukunftssorgen halten vom Burnout bedrohte Personen wach. Trotz starker Müdigkeit gelingt es nicht abzuschalten, was auf Dauer in eine belastende Schlafstörung übergehen kann.

9. Konzentrationsstörungen

Im Beruf steigt die Fehlerquote und parallel die Angst vor den sich daraus ergebenden Konsequenzen.

10. Sozialer Rückzug

Aus Angst, nicht mit anderen mithalten zu können oder durch zwischenmenschliche Verpflichtungen noch mehr unter Druck zu geraten, stellen Burnout-Betroffene freundschaftliche Kontakte und Hobbys zunehmend ein.

Fazit

Steigende Anforderungen im beruflichen oder privaten Umfeld bedeuten oft, dass weniger Zeit für andere Dinge übrig bleibt. Dennoch dürfen Grundbedürfnisse wie gesunde Ernährung, Entspannung, ausreichender Schlaf sowie soziale Aktivitäten nicht ins Hintertreffen geraten.

Sonst droht ein gefährlicher Teufelskreis, bei dem die eigenen Bedürfnisse immer mehr an Stellenwert verlieren. Familienangehörige und Freunde sollten Betroffenen mit Burnout-Symptomen dabei helfen, Lösungen zu finden. Der Hausarzt ist der geeignete erste Ansprechpartner.

Zudem können gezielte Burnout-Kuren wie etwa das Präventionsprogramm "Im Moor zum inneren Gleichgewicht" in Bad Aibling hilfreich sein, das von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zusammen mit Kliniken, Ärzten und Therapeuten entwickelt wurde.

Es beinhaltet vielfältige Ansätze, wie man den Ursachen von Erschöpfung auf den Grund gehen und mit alltagstauglichen Techniken gegen Stressoren vorgehen kann. Interessierte, die erst einmal "reinschnuppern" möchten, können dies beispielsweise bei einem Achtsamkeits-Wochenende oder der Auszeit-Woche.

drucken