Milliardenschwere Investitionen mit gravierenden Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt: Die von der Bundesregierung nach dem Reaktor-Unglück von Fukushima beschlossene Energiewende ist in allen Bereichen der Wirtschaft spürbar. Grüne Technologien werden zum Jobmotor in Deutschland. Bereits Ende 2010 waren nach Angaben des Bundesumweltministeriums knapp 370.000 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt, bis 2020 wird Umweltschutz nach einer Prognose des Unternehmensberaters Roland Berger der bedeutendste deutsche Industriezweig sein und mehr Arbeitsplätze aufweisen als der Auto- und Maschinenbau zusammen. Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien werden also weiter zunehmen.
Vorteil 1: Exportweltmeister Deutschland
Gefragt sind neben Energie-, Klima- oder Umweltingenieuren vor allem auch Handwerker für den Betrieb und die Wartung der neuen Techniken. Die deutsche Wirtschaft ist auch deshalb gefordert, weil davon wichtige Exportchancen abhängen: nach Angaben des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) entfällt über ein Sechstel des Welthandels im Bereich moderner Umwelttechnologien derzeit auf deutsche Firmen.
Vorteil 2: Viele attraktive Stellen müssen besetzt werden
Allerdings sind Unternehmen und Bildungsträger auf die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften nicht besonders gut vorbereitet. Nach Ansicht von Klaus Zimmermann, Direktor des IZA, könnte der Fachkräftemangel die gesamte Energiewende sogar ausbremsen, bevor sie richtig in Fahrt gekommen sei. Schon derzeit herrsche in der Solarindustrie und der Windkraftbranche akute Personalnot. Zimmermann fordert daher eine enge Verzahnung von energie- und beschäftigungspolitischen Zielen. Selbst wenn die Universitäten jetzt neue Studiengänge schaffen sollten, würde es Jahre dauern, bis diese Experten zur Verfügung stünden. Deshalb müsse sich auch die Wirtschaft selbst intensiv der Herausforderung stellen, alle Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien zu besetzen.
Vorteil 3: Mit Qualifizierungsmaßnahmen gegensteuern
Die Kooperation von Kundenunternehmen, Agenturen für Arbeit und externen Bildungsträgern organisiert deshalb eine Vielzahl an Weiterbildungen für Mitarbeiter jeder Qualifikation - von einwöchigen Seminaren bis hin zu mehrmonatigen Vollzeit-Intensivkursen.