Ausbildung

3 Ausbildungsberufe im Handwerk

Auszubildende im Handwerk (Sanitär, Heizung, Klima)
Die Berufsaussichten in der SHK-Branche sind gut, denn im Zuge der Energiewende und des demographischen Wandels boomt das Geschäft. Foto: djd/ZVSHK

Über 53.000 Handwerksbetriebe mit über 384.000 Mitarbeitern: Obwohl die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche hauptsächlich aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) besteht, ist sie in ihrer Gesamtheit ein Schwergewicht unter den deutschen Arbeitgebern. Und die Chancen, hier einen guten Berufseinstieg mit Aufstiegsmöglichkeiten zu finden, sind gut. Die Branche boomt - und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erwartet auch in Zukunft eine große Nachfrage. Wir geben einen Überblick über Ausbildungsberufe im SHK-Handwerk.

Vorteil 1: Sehr guten Perspektiven

Einer der Gründe für den Boom: In den großen gesellschaftlichen Themen wie der Energiewende, der alternden Gesellschaft und der Verbesserung der Lebensqualität spielt die Branche eine Schlüsselrolle. Der Austausch alter Heizungen gegen neue, energieeffiziente Brennertechnik oder Anlagen mit erneuerbaren Energien ist unerlässlich, wenn Deutschland die gesetzten Klimaschutzziele erreichen will. Bei der altersgerechten Gestaltung von Wohnräumen ist das Bad besonders wichtig - Komfort bis ins hohe Alter bedeutet Lebensqualität. Und dies wünschen sich Menschen aller Altersgruppen - die Nachfrage nach anspruchsvollen Badmodernisierungen ist ebenfalls groß.

Azubine im SHK-Handwerk
Auch immer mehr junge Frauen suchen im SHK-Handwerk als Anlagenmechanikerin ihre berufliche Zukunft. Foto: djd/ZVSHK

Vorteil 2: Abwechslungsreiche Einsatzbereiche

Doch nicht nur im Privatbereich ist das SHK-Handwerk gefragt. An der Außenhülle des Gebäudes wird der Klempner aktiv. In vielen industriellen und gewerblichen Anwendungen zum Beispiel in Brauereien oder Molkereien kommt der Behälter- und Apparatebauer zum Zug. Und wenn es um wohlige Wärme und Wohnqualität geht, ist der Ofen- und Luftheizungsbauer gefragt.

Vorteil 3: Berufseinstieg mit Aufstiegschancen

Die Ausbildungen im SHK-Handwerk dauern in der Regel drei bis dreieinhalb Jahre im dualen System von betrieblicher Ausbildung und Berufsschule. Den Abschluss bildet die Gesellenprüfung. Klassisch können Gesellen sich zum Meister fortbilden. Doch damit muss heute nicht mehr Schluss sein. Denn in allen Berufsbereichen des SHK-Handwerks gibt es mittlerweile sehr gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten bis hin zum Studium. Je nach persönlicher Neigung hat man noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, sich höher zu qualifizieren oder zu spezialisieren. Der Sachverständige für altersgerechten Umbau im Bestand, der Kundendiensttechniker, die Fachkraft für Solarthermie oder der Energieberater SHK sind nur ein paar Beispiele.

Vorteil 4: Reinschnuppern möglich– und dann bewerben

Berufseinsteiger finden im SHK-Handwerk also eine Vielzahl von Entwicklungsmöglichkeiten, wenn sie sich für einen der Ausbildungsgänge entscheiden, die wir nachfolgend vorstellen. Wer sich unsicher über seinen Berufswunsch ist oder sich in seinem letzten Schuljahr ein Bild von den Berufsmöglichkeiten in SHK-Betrieben machen möchte, kann sich auch um eine Praktikumsstelle bewerben. Viele Unternehmen bieten interessierten jungen Menschen die Möglichkeit zum Reinschnuppern, Adressen von Betrieben in ganz Deutschland und weitere Infos zu den Ausbildungsmöglichketen gibt es bei der Initiative "Volles Rohr Zukunft".

Bei der Hausinstallation muss der Handwerker präzise vorgehen.
Anlagenmechaniker sind schwer zu finden und werden gut bezahlt.

Portrait: Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik

Dank des Anlagenmechanikers läuft es immer und überall - auf jeden Fall, wenn es um Wasser geht. Von der Trinkwasserinstallation bis zur Heiztechnik, von industriellen Anlagen bis zu Solarthermie, von Energieeffizienz bis Komfort umfasst das Berufsbild alles, was mit der Sanitär- und Heizungsinstallation im Wohnhaus sowie in öffentlichen oder gewerblichen Bauten zu tun hat. In der Heizungstechnik spielt heute Energieeffizienz eine zentrale Rolle, die Anforderungen an die Trinkwasserhygiene und -sicherheit sind in den letzten Jahren stark gewachsen, und im Industrie- und Gewerbebereich sind oft technisch anspruchsvolle, sehr individuelle Lösungen gefragt. Wer sich für den Berufseinstieg als Anlagenmechaniker entscheidet, sollte daher Interesse an Technik, gutes mathematisches Verständnis, englische Grundkenntnisse, ein Faible für Teamarbeit und Spaß am Umgang mit Menschen mitbringen. Die Ausbildung als Anlagenmechaniker dauert dreieinhalb Jahre im dualen System und findet sowohl in der Berufsschule als auch in einem SHK-Ausbildungsbetrieb statt.

Portrait: Behälter- und Apparatebauer/-in

Die mächtigen Kessel im Sudhaus einer Brauerei sind nur ein Beispiel für den Einsatz von Behälter- und Apparatebauern. Sie stellen Kessel und druckfeste Behälter für Verfahrenstechnik, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie her, sie fertigen Wärmetauscher oder Turbinengehäuse für die Energie- und Versorgungstechnik. Zum Berufsbild gehört die Umsetzung technischer Zeichnungen in Bleche und Profile, deren manuelle oder maschinelle Bearbeitung und der Zusammenbau der Anlagen. Neben Metallbearbeitungs-Know-how ist daher auch Wissen in der Mess- und Regeltechnik erforderlich. Behälter- und Apparatebauer müssen technisches Verständnis mitbringen und Spaß an sorgfältiger und gründlicher Arbeit haben. Die Ausbildung als Behälter- und Apparatebauer dauert dreieinhalb Jahre im dualen System und findet sowohl in der Berufsschule als auch in einem SHK-Ausbildungsbetrieb statt. Bei guten Leistungen ist eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre möglich.

Portrait: Klempner/-in

Ob "Klempner", "Spengler", "Flaschner" oder "Blechner": Alle diese Bezeichnungen meinen ein und denselben Beruf, der einen wichtigen Beitrag zum modernen Bauen leistet. Klempner bringen Metall in Form, zum Beispiel für mit Kupferblech gedeckte Dächer auf Kirchen oder anderen Bauwerken, für Fassadenverkleidungen, Regenrinnen und Fallrohre oder an Fassaden. Zum Berufsbild gehört handwerkliches Geschick, auch wenn viele der Stanz-, Schneide- oder Biegearbeiten heute von Maschinen in der Werkstatt erledigt werden. Spaß an handwerklichen Arbeiten, die Vorliebe fürs Arbeiten an der frischen Luft, Teamfähigkeit und Aufgeschlossenheit gegenüber Umweltschutzmaßnahmen sind hilfreich für diesen Beruf. Und Schwindelfreiheit, denn im Alltagseinsatz geht es oft hoch hinaus. Die Ausbildung als Klempner dauert dreieinhalb Jahre im dualen System und findet sowohl in der Berufsschule als auch in einem SHK-Ausbildungsbetrieb statt. Bei guten Leistungen ist eine Verkürzung auf zweieinhalb Jahre möglich.

Portrait: Ofen- und Luftheizungsbauer/-in

Kachelöfen, Kaminöfen und offene Kamine liegen wieder im Trend, weil Hausbesitzer die Behaglichkeit eines Holzfeuers schätzen und zudem nachwachsende Rohstoffe für die Heizung einsetzen wollen. Vom Backofen über den gemauerten Küchenherd bis zum großen Kachelofen erstrecken sich die Einsatzgebiete von Ofen- und Luftheizungsbauern. Handwerkliches Geschick und Spaß im Umgang mit verschiedenen Materialien wie keramischen und metallischen Werkstoffen und Kenntnisse der Wärmelehre gehören zum Berufsbild. Gestalterisches Feingefühl ist ebenfalls wichtig, da moderne Öfen nicht nur effizient heizen sollen, sondern auch ein Stück Lebensqualität darstellen. Die Ausbildung als Ofen- und Luftheizungsbauer dauert drei Jahre im dualen System und findet sowohl in der Berufsschule als auch in einem SHK-Ausbildungsbetrieb statt.

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